Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03

JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03

Titel: JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NATALIE FOX ANNE WEALE DIANA HAMILTON
Vom Netzwerk:
Greg ihr geraten, darauf zu bestehen, obwohl ihr das Geld, auch wenn sie es gut gebrauchen konnte, nicht so wichtig war wie ihre persönliche Freiheit.
    Unruhig ließ sie den Blick ihrer bernsteinfarbenen Augen über den schönen Platz schweifen. Um Zeit zu gewinnen, hätte sie sich am liebsten ein schattiges Plätzchen in einem der vielen Straßencafés gesucht und einen Orangensaft getrunken. Doch sie verwarf den Gedanken wieder, denn sie wusste genau, sie konnte vor Nervosität weder etwas essen noch etwas trinken.
    Minutenlang blieb sie auf dem Platz stehen und versuchte, die flatternden Nerven zu beruhigen. Dann machte sie sich auf zu dem Haus, in dem sie eine so schöne und zugleich so schmerzliche Zeit mit Sebastian erlebt hatte.
    Während sie durch die engen, schattigen Straßen der Altstadt ging, straffte sie die Schultern. Hier, zwischen den weißen Häusern mit den glänzenden Erkern, die Schutz gegen die frische Brise boten, die vom Atlantik herüberwehte, fühlte sie sich plötzlich wieder wie zu Hause. Sie hatte vergessen, wie sehr sie diese Stadt mit der geschäftigen Betriebsamkeit und den lebensprühenden Menschen liebte. Cadiz lag auf einer Landzunge, die weit ins Meer hinausragte.
    Sowohl die schönen als auch die schlechten Erinnerungen, die sie alle vergessen geglaubt hatte, überkamen sie mit einemmal. Und als sie dann das große, reich verzierte schmiedeeiserne Tor erblickte, das alles andere in dieser engen Straße zu überragen schien, hätte sie am liebsten auf dem Absatz kehrtgemacht. Beinahe wünschte sie, auf Gregs Rat gehört zu haben, der ihr vorgeschlagen hatte, alles durch einen Anwalt regeln zu lassen.
    Aber sie überwand den Impuls, denn während der vergangenen vier Jahre hatte sie gelernt, mit ihren Ängsten fertig zu werden. Sie sah in dem eleganten ockerfarbenen Leinenkostüm schließlich gut aus. Festen Schritts ging sie weiter, durch den großen Vorgarten direkt auf das alte, mit Arkaden geschmückte Haus zu. Dahinter lag ein großer Garten mit Magnolienbäumen und vielen schattigen Plätzen. Bis ihr Mann aus seinem protzigen Bürogebäude, das im Gewerbegebiet außerhalb der alten maurischen Stadtmauern lag, nach Hause kam, würde sie sich in einem der luxuriös eingerichteten Zimmer in Ruhe auf die zu erwartende Auseinandersetzung vorbereiten.
    Und Teresa würde ihr einen Tee bringen.
    Es war undenkbar, dass die ältere Frau, die ihr immer eine gute Freundin gewesen war, ihren Job als Sebastians Haushälterin aufgegeben hatte. Vor vier Jahren jedenfalls hatte Teresa das Sagen im Haus gehabt, und das hatte sich inzwischen bestimmt nicht geändert.
    Teresa konnte schimpfen wie ein Dragoner. Sie war eine starke, herzensgute Frau und hatte Charley, die als unerfahrenes junges Mädchen in das Haus kam, vom ersten Augenblick an ins Herz geschlossen. Als Sebastian sie als seine Braut vorgestellt hatte, war sie gerade neunzehn Jahre gewesen – mit der Erfahrung und den Ansichten einer Zwölfjährigen, wie Freda bissig bemerkt hatte.
    Glücklicherweise ist das inzwischen anders geworden, sagte Charley sich. Das eine Ehejahr mit Sebastian hatte sie an den Rand der Verzweiflung gebracht, doch mit Fredas Unterstützung bekam sie ihr Leben wieder in den Griff, verbannte Sebastian und das, was er ihr angetan hatte, aus dem Gedächtnis und entwickelte sich zu einer Frau, die mit ihren vierundzwanzig Jahren mit beiden Beinen auf dem Boden stand und das Leben meisterte.
    Sie ging so rasch durch den Vorgarten, dass sie dabei weder die vibrierende Hitze noch die duftenden Orangen- und Oleanderblüten wahrnahm. Dann betrat sie die große dämmrige, kühle Eingangshalle mit dem Marmorfußboden und den holzverkleideten Wänden. Eine wunderschöne Marmortreppe, die direkt in den Himmel zu führen schien, schwang sich in kühnem Bogen hinauf ins Obergeschoss.
    Sie könnte auch der Weg zur Hölle sein, sagte Charley sich unerschrocken. Sie war entschlossen, sich nicht noch einmal von diesem schönen Land, seiner außergewöhnlichen Architektur und den fröhlichen Menschen einfangen zu lassen. Sie wollte einen kühlen Kopf bewahren, denn sie hatte erfahren müssen, wie sehr der äußere Schein trog und dass die Menschen wie mit Engelszungen die schönsten Lügenmärchen erzählen können.
    Während sie blinzelte, weil ihre Augen nach dem hellen Sonnenschein draußen nicht an das dämmrige Licht in der Eingangshalle gewöhnt waren, fiel ihr auf, wie still es in dem großen Haus war. Kein Wunder, denn

Weitere Kostenlose Bücher