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JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03

JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03

Titel: JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NATALIE FOX ANNE WEALE DIANA HAMILTON
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Teresa hatte vor niemandem Respekt, sie sprach immer das aus, was sie dachte. Allerdings bezweifelte Charley, dass ihre Anwesenheit für Sebastian ein Grund zur Freude war. Es sei denn, es war für ihn eine Befriedigung, sie wieder einmal gezwungen zu haben, nach seiner Pfeife zu tanzen.
    Teresa war in der Küche und kommandierte Pilar herum, das Mädchen für alles. Charley bot ihre Hilfe an, die Teresa jedoch entschieden ablehnte.
    „Sie haben in der Küche nichts zu suchen, Señora. Morgen komme ich zu Ihnen, dann geben Sie mir Ihre Anweisungen. Haben Sie denn alles vergessen, was ich Ihnen beigebracht habe?“
    „Das würde ich doch gar nicht wagen“, antwortete Charley freundlich. Sie erinnerte sich daran, wie liebevoll Teresa sie von Anfang an unter ihre Fittiche genommen und ihr alles beigebracht hatte, was sie über die Führung eines so großen Haushalts hatte wissen müssen. Die Haushälterin glaubte offenbar, Charley sei zurückgekommen, um zu bleiben. Deshalb brachte Charley es nicht übers Herz, ihr zu erklären, dass sie nach vier Wochen wieder weggehen würde.
    Traurig verließ Charley die Küche. Sie hätte gern geholfen, das Abendessen vorzubereiten, um sich damit abzulenken. Es war wie ein Albtraum, nicht zu wissen, was Sebastian mit seiner Bedingung bezweckte. Und von dem vielen Grübeln bekam sie schließlich Kopfschmerzen und entschloss sich, sich in ihrem Zimmer etwas zu entspannen. Wenn sie sich während des Abendessens Sebastian gegenüber behaupten und ihm beweisen wollte, dass sie nicht mehr das kleine Dummchen war, als das er sie kennengelernt hatte, musste sie topfit sein und ihre fünf Sinne beisammenhaben.
    Sie war überrascht, wie mühelos sie den Weg durch die Korridore und Flure zu ihrem Zimmer fand, so als wäre sie nur ganz kurze Zeit weg gewesen.
    Dabei war sie so stolz darauf gewesen, alles vergessen und das eine Ehejahr mit Sebastian aus dem Gedächtnis gestrichen zu haben. Nun erkannte sie, dass dies überhaupt nicht der Fall war. Und bevor sie deswegen in Panik geriet und blindlings aus der „Casa de las Surtidores“ davonlief und vor ihren Erinnerungen, wollte sie sich lieber zusammennehmen. Sie öffnete entschlossen die Tür zu ihrem ehemaligen Zimmer und betrat es.
    Als sie die reich verzierte Wandbeleuchtung anschaltete, bemerkte sie sogleich, dass alles noch genauso war, wie sie es verlassen hatte: die hohen Fenster mit den geschlossenen Fensterläden, die gewölbte, kunstvoll bemalte Decke, die mit Schnitzerei verzierten Möbel und der kostbare Teppich. Sogar die Kristallvase mit den langstieligen weißen Rosen, die sie immer im Garten gepflückt hatte, stand noch an demselben Platz.
    Plötzlich verspürte sie einen Kloß in der Kehle, denn sie hatte das Gefühl, in die Vergangenheit zurückzukehren.
    Sie wagte nicht, auf das breite Bett zu blicken. Von Anfang an hatten sie in getrennten Schlafzimmern geschlafen, was sie jedoch nie verstanden hatte. Sie war darüber zutiefst verletzt gewesen. In diesem lebensprühenden, ihr fremden Land, umgeben von so viel unglaublicher Eleganz, Reichtum und Luxus, in dem Haus mit den vielen Bediensteten, deren Sprache sie nicht verstand, so weit weg von ihrem bisherigen ruhigen Leben und von allem, was ihr vertraut war, war sie viel zu unsicher gewesen, um Sebastian danach zu fragen. Sie tröstete sich, indem sie sich einredete, dass es in Spanien wahrscheinlich so üblich war.
    Natürlich kam er hin und wieder zu ihr. Seine Liebkosungen und Zärtlichkeiten erregten sie so sehr und bereiteten ihr so viel Lust und Freude, dass sie gar nicht wusste, wie sie damit umgehen sollte. Doch die meisten Nächte blieb sie allein mit ihrer Sehnsucht nach ihm. Sie wünschte sich, er würde zu ihr kommen, sie in seinen starken Armen halten, sie trösten und neben ihr einschlafen. Später begann sie das Ganze zu verstehen, denn ihr wurde bewusst, dass er nie zu ihr kam, wenn Olivia im Haus war.
    Entschlossen hob sie den Kopf, drehte sich um und schaute dann doch auf das Bett. Sie sah es nun als das, was es war – ein prächtiges Möbelstück, ein großes breites, mit Schnitzerei reich verziertes Himmelbett mit jadegrünen Seidenbezügen.
    Wenigstens werde ich gut schlafen, sagte sie sich nüchtern, denn sie erinnerte sich, dass es sehr bequem war. Daran hatte sich natürlich nichts geändert – wahrscheinlich änderte sich in dem Haus sowieso nie etwas.
    Und die weißen Rosen mit dem herrlichen Duft, deren Anblick sie immer wieder getröstet

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