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JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03

JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03

Titel: JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NATALIE FOX ANNE WEALE DIANA HAMILTON
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hatte – nun, vielleicht hatte sich Teresa daran erinnert, wie gern sie, Charley, diese langstieligen Blumen im Garten unter Andrés’ freundlich beobachtendem Blick geschnitten hatte.
    Charley öffnete die Reisetasche, die auf der Truhe am Fußende des Betts stand. Sie hatte nur wenig mitgenommen für die eine Woche Urlaub in Spanien.
    Wenn Sebastian sich immer noch zum Dinner umzog, hatte er Pech gehabt. Er musste sie so nehmen, wie sie war, eine Touristin, die eine Rundfahrt geplant hatte, um sich von dem Land zu verabschieden, das sie lieb gewonnen hatte und wahrscheinlich nie mehr wiedersehen würde.
    Sie legte einen schwarzen Baumwollrock und ein dazu passendes cremefarbenes Seidentop aufs Bett und trug die anderen Sachen zu dem großen Kleiderschrank. Als sie die schweren Türen öffnete, wurde ihr ganz weh ums Herz.
    Alle Kleidungsstücke, die sie damals zurückgelassen hatte, hingen noch darin. Die Kleider aus Seide, Satin und Chiffon, die eleganten Leinenkostüme und die schönen, aufwendig verarbeiteten Sommerkleider aus leichtem Baumwollbatist. Minutenlang betrachtete sie die luxuriösen Sachen.
    Sebastian war ihr gegenüber immer großzügig gewesen. Aber wenn man so viel Geld hat wie er, ist es leicht, großzügig zu sein, dachte sie.
    Um sich von ihrer Einsamkeit und der Sehnsucht nach ihm abzulenken, war sie mit Francisca, einer von Teresas Nichten, nach Sevilla oder sogar bis nach Barcelona oder Madrid gefahren, wo sie in Luxushotels übernachteten und alles kauften, was ihnen gefiel. Doch sie konnte so viel Geld ausgeben, wie sie wollte, und sich die schönsten Kleider kaufen, es half alles nichts. Wenn Olivia anwesend war, fühlte Charley sich nach wie vor total verunsichert.
    Olivia war so schön, anmutig und charmant, dass Charley sich neben ihr wie ein herausgeputzter ungeschickter Teenager vorkam. Schließlich gab sie es auf, mit Olivia zu konkurrieren und Sebastians Geld auszugeben. Stattdessen begann sie, Spanisch zu lernen, wobei ihr vor allem Andrés half, dem sie oft Gesellschaft leistete, wenn er im Garten arbeitete. Aber auch Pilar, Teresa oder Francisca unterstützten sie, wenn sie Zeit hatten.
    Sebastian verriet sie nichts, sie wollte ihn damit überraschen. Olivia, ebenfalls Engländerin wie Charley, konnte sich mühelos auf Spanisch unterhalten – ein unbedingtes Muss für Geschäftsleute, wie sie Charley einmal herablassend erklärte. Denn obwohl Cadiz auf eine ältere Geschichte als die meisten anderen Städte zurückblickte, öffnete es sich dem Tourismus nur langsam. Weil es die Einwohner so wollten, blieb Cadiz, wie es vor Hunderten von Jahren schon gewesen war. Nur wenige sprachen oder verstanden Englisch. Wenn man akzeptiert werden oder Geschäfte machen wollte, musste man aber die Sprache beherrschen, denn die Gaditanos, wie man die Einwohner von Cadiz nannte, waren stolze und unabhängige Menschen und erwarteten, dass man sich ihren Sitten und Gebräuchen anpasste.
    Charley machte gute Fortschritte. Sobald sie sich sicher genug fühlte, ergriff sie eines Abends beim Essen die Initiative und führte ihre neu erworbenen Kenntnisse vor. Sie rechnete fest damit, dass Sebastian sich freuen und es als Aufmerksamkeit ihm gegenüber anerkennen würde.
    Aber sie hatte es sich nicht gut genug überlegt. Sonst hätte sie gewartet, bis Olivia, die sich in ihrer Funktion als Managerin der englischen Niederlassung der Machado Import- und Exportgesellschaft ungeheuer wichtig vorkam, wieder weg war. Diese zog spöttisch eine ihrer perfekt geschwungenen Augenbrauen hoch, lächelte mehr oder weniger nachsichtig und meinte: „Das hast du gut gemacht. Aber dieser schreckliche Akzent! Wer hat es dir beigebracht? Vielleicht ein Zigeuner?“
    Charley ignorierte den Schmerz, der sie bei der Erinnerung an jenen Abend durchfuhr, während sie die eleganten Kleider beiseiteschob, um etwas Platz für die wenigen Sachen zu machen, die sie mitgebracht hatte.
    Die Erinnerungen, die mit diesem Zimmer verbunden sind, drücken auf meine Stimmung, dagegen muss ich etwas tun, überlegte sie.
    Als Erstes mussten die Kleider weg. Vielleicht kannten Teresa, Pilar oder Francisca jemanden, dem sie die Sachen geben konnten. Sie selbst würde sie unter keinen Umständen mehr tragen, ganz abgesehen davon, dass sie ihr auch nicht mehr passen würden.
    Es konnte doch nicht so schwierig sein, die unangenehmen Erinnerungen aus dem Gedächtnis zu streichen. Sie durfte nur nicht vergessen, dass sie nicht mehr dieselbe

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