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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Namen der Liebe
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weigerten sich, eine annehmbare
Mahlzeit zuzubereiten, wenn sie nicht sicher waren, dass Caroline daran
teilnahm.
    Und so wurde sie immer häufiger nach
Seacrest Manor »eingeladen«. Penelope war sogar einmal, als es regnete, so weit
gegangen, vorzuschlagen, dass Caroline die Nacht bei ihnen verbringen sollte.
    Um ganz ehrlich zu sein, regnete es
nicht sonderlich stark, aber Penelope war nicht auf den Kopf gefallen. Ihr war
das seltsame Gebaren der Diener nicht entgangen, und sie schätzte ein gutes Frühstück
so wie jeder andere auch.
    Caroline freundete sich rasch mit
Blakes Schwester an, obwohl es immer schwieriger wurde, Ausflüchte zu finden,
wenn sie ihr eine Ausfahrt ins nahe gelegene Bournemouth vorschlug. Doch es gab
in der kleinen Stadt einfach zu viele Menschen, die sie hätten wieder erkennen
können.
    Nicht zu erwähnen, dass Oliver
Prewitt mutmaßlich dort jede freie Fläche mit ihrem Abbild gepflastert hatte.
Außerdem hatte Blake nach seinem letzten Besuch in der Stadt erzählt,
mittlerweile wäre auf ihre sichere Heimkehr eine Belohnung ausgesetzt.
    Caroline fand die Vorstellung,
Penelope das erklären zu müssen, nicht gerade erstrebenswert.
    Sie bekam Blake eigentlich nur
selten zu Gesicht. Allerdings ließ er sich regelmäßig zum Tee blicken, doch
schließlich und endlich war das die einzige Möglichkeit, ein anständiges Essen zu bekommen. Aber
davon einmal abgesehen und bis auf sein gelegentliches Auftauchen im Ankleideraum, um ihr ein neues Buch zu bringen, mied er ihre Gesellschaft.
    Und so folgte das Leben auf Seacrest
Manor seinem bizarren, doch irgendwie behaglichen Lauf – bis zu jenem Tag,
ungefähr eine Woche nach Penelopes Ankunft. Man saß gerade zu dritt beim Tee im
Empfangssalon und verspeiste heißhungrig Sandwiches, wobei jeder hoffte, den
anderen würde der eigene beklagenswerte Mangel an Manieren nicht auffallen.
    Caroline griff gerade nach ihrem
dritten Sandwich, und Penelope kaute noch an ihrem zweiten, während Blake sein
sechstes soeben in seiner Tasche verschwinden ließ, als feste Schritte in der
Eingangshalle erklangen.
    »Wer könnte das denn sein?« fragte
Penelope und errötete beschämt, als ihr dabei ein Krümel aus dem Mundwinkel
fiel.
    Ihre Frage wurde nur Augenblicke
später beantwortet, als der Marquis of Riverdale den Raum betrat. Er nahm die
Szene, die sich seinen Augen bot, in sich auf, zwinkerte überrascht und sagte
dann: »Penelope, wie schön dich zu sehen. Ich hatte ja gar keine Ahnung, dass
du Caroline kennst.«

18. KAPITEL
    di/nie/ren (Verb). In festlichem Rahmen speisen.
    Wenn der Hunger zu groß wird, vergisst man gerne jene Regeln, die gelten, wenn man diniert.
    Aus dem persönlichen Wörterbuch von Caroline Trent
    Bleiernes Schweigen senkte sich über den
Raum. Dann plötzlich begannen alle gleichzeitig zu reden, und das derart
laut, dass Perriwick seinen Kopf zur Tür hereinsteckte, um zu sehen, was vor
sich ging. Er tat das unter dem Vorwand, den restlichen Tee und das übrig
gebliebene Gebäck abräumen zu wollen, was fast zu einem Aufstand geführt hätte.
Blake riss ihm praktisch das Tablett aus den Händen, bevor er ihn wieder zur
Tür hinausdrängte.
    Falls es Penelope aufgefallen war,
dass der Marquis of Riverdale sich die Freiheit genommen hatte, Miss Dent mit
ihrem Vornamen anzusprechen, so verkniff sie sich eine Bemerkung dazu, um
stattdessen ihrer unglaublichen Überraschung darüber Ausdruck zu verleihen,
dass ihr Gast und der Freund ihres Bruders sich kannten.
    Caroline erklärte lang und breit,
dass die Sidwells und Dents schon seit ewigen Zeiten miteinander befreundet
waren, und James beeilte sich, ihr in allem und jedem zuzustimmen.
    Die einzige Person, die nicht zu dem
Lärm beitrug, war Blake, allerdings hatte er ein vernehmliches Stöhnen von sich
gegeben. Er wusste nicht, was schlimmer war: die Tatsache, dass James
eingetroffen war und beinahe Carolines Identität enthüllt hätte, oder das
erneut aufflammende Ehestifterinnen-Funkeln in den Augen seiner Schwester.
Jetzt, wo sie entdeckt hatte, dass Carolines Familie auf irgendeine Weise –
wie entfernt auch immer – mit der des Marquis verwandt war, hatte sie ganz
offensichtlich entschieden, dass Caroline eine ganz ausgezeichnete Ehefrau für
einen Ravenscroft abgeben würde.
    Entweder das, dachte er grimmig,
oder sie hat beschlossen, ihre beachtlichen Fähigkeiten als Ehestifterin auf
Caroline und James zu konzentrieren.
    Alles in allem genommen, entschied
Blake, hatte

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