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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Namen der Liebe
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die ganze Situation das Zeug, sich zu einer Katastrophe von
kolossalen Ausmaßen auszuwachsen. Er schaute sich langsam im Zimmer um und
beobachtete einen Augenblick Penelope, James und Caroline. Das Einzige, was ihn
davon abhielt,gewalttätig zu werden, war, dass er sich nicht entscheiden
konnte, wem von den dreien er zuerst den Hals umdrehen wollte.
    »Aber es muss Jahre hergewesen sein,
Caroline«, sagte James gerade, und man konnte deutlich hören, wie viel Spaß es
ihm machte. »Mindestens fünf, wenn ich mich nicht irre. Sie haben sich sehr
verändert seit unserem letzten Zusammentreffen.«
    »Wirklich?« erkundigte sich
Penelope. »Inwiefern?«
    So festgenagelt, war James einen
Moment lang sprachlos, ehe er sagte: »Nun ja, ihr Haar ist viel länger und ...«
    »Wirklich?« erwiderte Penelope noch
einmal. »Wie interessant. Sie müssen Ihr Haar sehr kurz getragen haben,
Caroline, weil es ja auch jetzt nicht sonderlich lang ist.«
    »Es gab da ein Missgeschick«,
improvisierte Caroline, »und wir mussten es sehr kurz schneiden.«
    Blake biss sich auf die Lippe, um
nicht der Versuchung zu erliegen, sie zu bitten, mehr über dieses »Missgeschick«
zu erzählen.
    »Ach ja, daran erinnere ich mich gut«,
warf James mit großer Begeisterung ein. »Irgendetwas mit Honig und dem zahmen
Vogel Ihres Bruders.«
    Caroline verschluckte sich an ihrem
Tee, begann zu husten und griff nach ihrer Serviette, um zu verhindern, dass
Blake etwas abbekam.
    »Ich dachte, Sie besäßen keine
Geschwister«, erklärte Penelope stirnrunzelnd.
    Caroline wischte sich über den Mund,
unterdrückte den Drang, in Kichern auszubrechen, und
erwiderte: »Es war der Vogel meines Cousins, um genau zu sein.«
    »Ach richtig«, sagte James und
schlug sich mit der Hand an die Stirn. »Wie dumm von mir. Wie hieß er
eigentlich?«
    »Percy.«
    »Der gute alte Percy. Wie geht es
ihm so?«
    Sie lächelte säuerlich. »Wie immer,
fürchte ich. Ich gebe mir größte Mühe, ihm aus dem Weg zu gehen.«
    »Das ist vermutlich eine weise
Entscheidung«, pflichtete ihr James bei. »Ich erinnere mich seiner als eines
gemeinen Jungen, der immer andere Leute an den Haaren zog und so etwas.«
    »Riverdale!« ermahnte Penelope ihn
in strengem Ton. »Du sprichst von Miss Dents Verwandtschaft.«
    »Ach, das macht doch nichts«,
beruhigte Caroline sie. »Ich würde nur zu gerne mit Percy nichts zu tun haben.«
    Penelope schüttelte verwundert den
Kopf und sah ihren Bruder mit vorwurfsvoller Miene an. »Ich kann gar nicht
glauben, dass du mir nicht gesagt hast, dass unsere liebe Caroline so gut mit
Riverdale befreundet ist.«
    Blake zuckte die Schultern und zwang
sich, seine zu Fäusten geballten Hände zu lockern. »Ich wusste doch davon gar
nichts.«
    Perriwick betrat den Raum ungewohnt
unauffällig und begann die Reste des Nachmittagstees abzuräumen.
    »Nein!« riefen Blake, Penelope und
Caroline wie aus einem Mund.
    James musterte sie zu gleichen
Teilen interessiert und verwundert. »Was ist denn?«
    »Wir sind nur noch ...«, begann
Penelope.
    »... ein wenig ...«, warf Caroline
ein.
    »... hungrig«, schloss Blake mit
Nachdruck.
    James blinzelte. »Ganz
offensichtlich.«
    Penelope brach das darauf
entstandene, peinlich berührte Schweigen, indem sie sich an James wandte. »Planen
Sie, hier zu bleiben, Mylord?«
    »Daran hatte ich gedacht, ja, aber
bloß, wenn ein Zimmer für mich frei ist.« Er sah zu Caroline. »Schließlich
wusste ich nicht, dass Miss Dent hier ist.«
    Penelope legte ihre Stirn in Falten.
»Dir ist doch aber gewiss klar, dass Caroline uns nur einen Tagesbesuch
abstattet. Schließlich lebt sie kaum eine Meile entfernt von hier.«
    »Vater hat unser Sommerhaus bei
Bournemouth erst letzten Herbst gekauft«, beeilte sich
Caroline zu erklären. »Ich fürchte, wir haben vergessen, alle Bekannten von
unserem Umzug zu unterrichten.«
    »Hmmm«, bemerkte Penelope, und ihre
Augen wurden immer schmaler, »ich hatte Sie bislang immer so verstanden, dass
Sie schon längere Zeit in Bournemouth wohnen.«
    Caroline gelang ein schwaches
Lächeln. »Wir sind ziemlich oft zu Besuch hier gewesen.«
    »Ja«, fügte Blake hinzu, da er den
Eindruck hatte, er müsse jetzt eingreifen, um die Situation zu retten,
gleichgültig wie wütend er auf Caroline und James war, »haben Sie nicht neulich erwähnt, dass Ihr Vater das Haus schon zuvor regelmäßig gemietet hatte,
bevor er sich entschloss, es zu kaufen?«
    Caroline
nickte. »Ja, genauso war es.«
    Blake schenkte

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