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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Namen der Liebe
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»Sehen
Sie, was ich meine?« fragte sie.
    Blake kam zurück in den
Empfangssalon, und während er sich setzte, sagte er: »Mein Erscheinen soll die
Unterhaltung nicht ins Stocken bringen. Fahr nur fort, Penelope.«
    »Unsinn«, entgegnete Penelope, »es
ist bloß ... hm.«
    »Warum habe ich auf einmal nur ein
so ungutes Gefühl?« bemerkte Blake zu niemandem im Besonderen.
    Penelope sprang auf die Füße. »Ich
habe etwas, das ich Caroline einfach zeigen muss. Blake, leistest du ihr bitte
Gesellschaft, bis ich es aus meinem Zimmer geholt habe?«
    Sie verschwand blitzschnell, und
Blake erkundigte sich bei Caroline: »Was sollte das jetzt?«
    »Ich befürchte, Ihre Schwester hat
es sich in den Kopf gesetzt, Sie zu verkuppeln.«
    »Mit wem? Ihnen?«
    »So schlimm bin ich nicht«,
versetzte sie gekränkt. »Auf dem Heiratsmarkt könnte man mich ohne weiteres als
eine begehrenswerte Partie bezeichnen.«
    »Ich bitte um Verzeihung«, beeilte
er sich zu sagen. »Ich wollte Sie nicht beleidigen. Es ist lediglich – das muss
bedeuten, dass sie langsam ziemlich verzweifelt wird.«
    Sie starrte ihn mit offenem Mund an.
»Kann Ihnen wirklich entgangen sein, wie grob unhöflich Ihre Bemerkung ist?«
    Er besaß den Anstand, rot zu werden.
»Ich muss mich noch einmal entschuldigen. Was ich meinte, war, dass Penelope
schon seit Jahren versucht, mir eine passende Frau zu finden, aber
gewöhnlicherweise beschränkt sie sich auf Damen, deren Familienstammbaum sich
bis zu Wilhelm dem Eroberer und seinen Mannen zurückverfolgen lässt. Nicht«,
fügte er hastig hinzu, »dass es an Ihrer Ahnenreihe etwas auszusetzen gäbe.
Nur kann Penelope nichts über Ihre Herkunft wissen.«
    »Ich bin sicher, wenn sie das täte,
fände sie sie ungenügend«, erklärte Caroline betrübt. »Ich mag zwar eine
Erbin sein, aber mein Vater war Kaufmann.«
    »Ja, das erwähnten Sie schon. Nichts
von all dem wäre geschehen, wenn Prewitt nicht so entschlossen gewesen wäre,
für seinen Sohn eine Erbin zu angeln.«
    »Es gefällt mir keinesfalls, mit
einem Fisch verglichen zu werden.«
    Blake musterte sie voller Mitgefühl.
»Sie müssen wissen, dass die meisten Menschen Erbinnen als das ansehen – als
eine Beute, die man einfängt.« Als sie ihm eine Antwort darauf schuldig blieb,
fügte er hinzu: »Das tut nichts zur Sache. Ich werde nie heiraten.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Trotzdem dürfen Sie sich
geschmeichelt fühlen. Penelope muss Sie sehr mögen.«
    Caroline betrachtete ihn mit
ausdrucksloser Miene. »Blake«, erklärte sie schließlich, »lassen Sie es sein.
Sie machen es nur schlimmer.«
    Unbehagliche Stille breitete sich im
Zimmer aus, dann versuchte Blake es wieder gutzumachen, indem er sagte: »Mrs.
Mickle hat sich geweigert, einen Imbiss herzurichten, ohne sich vorher davon
überzeugt zu haben, dass Sie wirklich hier sind.«
    »Ja, etwas Ähnliches hatte ich mir
schon zusammengereimt. Sie ist sehr lieb.«
    »Das ist nicht ganz das
Eigenschaftswort, das ich wählen würde, um sie zu beschreiben, aber ich kann
nachvollziehen, wie Sie zu dieser Ansicht kommen.«
    Wieder entstand eine unangenehme
Gesprächspause, doch diesmal ergriff Caroline das Wort. »Ich habe gehört, Ihr
Bruder hat kürzlich eine Tochter bekommen.«
    »Ja, seine vierte.«
    »Sie müssen sehr froh sein.«
    Er betrachtete sie scharf. »Warum?«
    »Ich stelle es mir schön vor, eine
Nichte zu haben. Als Einzelkind werde ich natürlich nie Tante werden.« Ihr
Blick wurde wehmütig. »Ich liebe kleine Kinder.«
    »Vielleicht werden Sie einmal selbst
welche haben.«
    »Das bezweifle ich.« Caroline hatte
immer gehofft, aus Liebe zu heiraten, aber da der Mann, den sie liebte, fest
entschlossen war, bis zu seinem Grab Junggeselle zu bleiben, hatte es ganz
den Anschein, als würde sie ebenfalls unverheiratet bleiben.
    »Seien Sie nicht dumm. Sie können
unmöglich wissen, was die Zukunft für Sie bereit hält.«
    »Warum nicht?« entgegnete sie. »Sie
scheinen doch auch zu glauben, dass Sie es wüssten.«
    »Touché.« Er musterte sie einen
Augenblick, dann füllten sich seine Augen mit etwas, das verdächtig nach
Bedauern aussah, und er sagte: »Ich mag meine Nichten sehr.«
    »Warum sind Sie dann wegen einer
weiteren so ungehalten?«
    »Wie kommen Sie denn darauf?«
    Sie lachte spöttisch. »Oh, bitte,
Blake. Das ist doch ganz offensichtlich.«
    »Ich bin nicht im Geringsten
ungehalten wegen meiner neugeborenen Nichte. Ich bin sicher, ich werde sie
vergöttern.« Er räusperte sich und

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