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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Namen der Liebe
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Drang, vor Wut
laut aufzuheulen. »Oliver«, sagte sie warnend, »ich bin mit meiner Geduld
bald am Ende. Wenn Sie mir etwas zu sagen haben, dann tun Sie das. Sollte das
nicht der Fall sein, gehen Sie. Unverzüglich.«
    Er fuhr
herum. »Ich könnte dich umbringen«, fauchte er.
    »Das könnten Sie sicher«, antwortete
sie und gab sich Mühe, sich keine Reaktion auf seine Drohung anmerken zu
lassen, »aber dann werden Sie am Galgen enden, und ich kann mir nicht
vorstellen, dass Sie das wollen.«
    »Du hast
alles ruiniert. Einfach alles!«
    »Wenn Sie
Ihr kleines Komplott meinen, mich zu einer Prewitt zu machen«, entgegnete sie
hitzig, »dann ja, das habe ich. Schande über Sie, Oliver.«
    »Ich habe dir Essen und Kleidung
gegeben, ein Dach über dem Kopf – und wie zahlst du es mir zurück? Mit übelstem
Verrat.«
    »Sie haben Ihrem Sohn aufgetragen,
mir Gewalt anzutun!«
    Er ging auf sie zu, seinen kurzen
Zeigefinger erhoben. »Das wäre nicht nötig gewesen, wenn du dich nicht geweigert hättest. Du hast immer schon gewusst, dass du dazu bestimmt warst, Percy
zu heiraten.«
    »Ich weiß überhaupt gar nichts
davon, weil es nicht stimmt. Und Percy will diese Hochzeit nicht mehr als ich.«
    »Percy tut, was ich ihm sage.«
    »Das weiß ich«, erklärte sie in
angewidertem Ton.
    »Hast du eigentlich auch nur die
blasseste Vorstellung davon, welche Pläne ich für dein Vermögen hatte? Ich habe
Schulden, Caroline. Gewaltige Schulden.«
    Sie zwinkerte überrascht. Sie hatte
keine Ahnung gehabt, dass Oliver Prewitt in Geldnöten steckte. »Das ist weder
mein Problem noch meine Schuld. Und Sie haben ganz bestimmt ein gutes Leben
mit meinem Geld geführt, solange ich Ihr Mündel war.«
    Er ließ ein verärgertes Lachen
hören. »Dein Geld war für mich so unzugänglich, als wäre es mit einem Keuschheitsgürtel verschnürt. Alles, was ich bekommen habe, war eine kleine
vierteljährliche Zahlung, um deine Unterhaltskosten zu decken, aber das war
nicht mehr als ein Bettel.«
    Sie starrte ihn erschreckt an.
Oliver hatte immer auf großem Fuß gelebt. Er bestand darauf, von allem immer
nur das Beste zu bekommen. »Wo kam denn dann das ganze Geld her?« fragte sie. »Der
neue Kerzenleuchter, die elegante Kutsche ... wovon haben Sie das alles
bezahlt?«
    »Das war von ...« Er presste
verärgert die Lippen zu einer dünnen Linie zusammen. »Das geht dich nichts an.«
    Erstaunt musterte sie ihn. Ihr
Vormund hatte soeben fast zugegeben, dass er schmuggelte – dessen war sie sich
sicher. Blake fände das bestimmt in höchstem Maße interessant.
    »Die wahre Macht über dein Vermögen
hätte ich erst erlangt, wenn du Percy geheiratet hättest«, fuhr er fort. »Dann
wäre die Verfügungsgewalt ganz auf mich übergegangen.«
    Sie schüttelte den Kopf und
versuchte Zeit zu gewinnen, während sie über eine Antwort nachdachte, die ihn
dazu bringen könnte, sich selbst zu
belasten. »Das hätte ich nie getan«, platzte sie schließlich heraus, da sie
wusste, dass sie irgendetwas sagen musste, wollte sie nicht, dass er Verdacht
schöpfte. »Ich hätte ihn nie geheiratet.«
    »Du hättest getan, was ich dir sage!«
brüllte er. »Wenn ich dich vor diesem Idioten, der sich dein Ehemann schimpft,
in die Finger bekommen hätte, dann hätte ich dir so lange meinen Fuß in den
Nacken gesetzt, bis du gehorcht hättest.«
    Jetzt sah Caroline rot. Es war eine
Sache, sie zu bedrohen, aber sie würde es nicht hinnehmen, wenn ihr Ehemann
beleidigt wurde. »Wenn Sie nicht auf der Stelle mein Haus verlassen, werde ich
Sie gewaltsam entfernen lassen.« Es kümmerte sie nicht länger, ob er sich
weiter belastete oder nicht – sie wollte ihn nur noch so schnell wie möglich
loswerden.
    »,Ich werde Sie gewaltsam entfernen
lassen'«, äffte er sie nach. Seine Lippen verzogen sich zu einem bedrohlichen
Grinsen. »Sicherlich fällt dir noch etwas Besseres ein, Caroline. Oder sollte
ich Mrs. Ravenscroft sagen? Himmel, Himmel, wie sind wir weit nach oben
gekommen in der Welt. Die Zeitung erwähnte etwas davon, dass dein
frischgebackener Ehemann der Sohn von Viscount Darnsby ist?«
    »Es gab eine Ankündigung in der
Zeitung?« flüsterte sie entsetzt. Sie hatte sich schon gewundert, woher Oliver
Prewitt hatte wissen können, wo sie zu finden war.
    »Spiel jetzt nicht die Überraschte,
du kleine Schlampe. Ich weiß doch, dass du die kleine Ankündigung mit Absicht
in die Zeitung hast setzen lassen, so dass ich es lesen würde. Es ist ja
schließlich wirklich

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