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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie heiratet man einen Marquis
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mit, sie wollten eine
unterirdische Festung bauen.« Sie schüttelte lachend den Kopf. »Sie
meinten, ich müsse unseren einzigen Baum fällen, damit sie Holz zum Abstützen der
Gänge hätten. Mir ist schleierhaft, wie sie immer auf solche Ideen kommen, aber
... Oh, Verzeihung. Wie unhöflich von mir, dauernd nur von meiner Familie zu
reden.«
    »Aber nein!« widersprach James
so entschieden, dass es ihn selbst erstaunte. »Ich höre gern von Ihrer Familie.
Es klingt alles ausgesprochen vergnüglich.«
    Ihr Blick
wurde weich, und er hatte den Eindruck, dass sie an etwas sehr Schönes dachte.
»Ja, wir haben viel Spaß miteinander.
    Natürlich
zanken und streiten wir uns auch, wie das in jeder Familie vorkommt, aber ...
Nein, jetzt fange ich ja schon wieder damit an! Ich
wollte Ihnen eigentlich nur versichern, dass ich reichlich Erfahrung im
Versorgen von kleineren Wunden habe.«
    »Ich vertraue Ihnen voll und ganz.
Jeder, der mit kleinen Kindern zu tun hat, muss ein Experte auf dem Gebiet
sein«, sagte er.
    »Wie schön, dass ich wenigstens ein
Mal Ihre Zustimmung gefunden habe«, bemerkte sie trocken.
    Er streckte die Hand aus. »Wollen
wir nicht Frieden schließen? Darf ich Sie zu meinen Freunden zählen?«
    Sie nickte.
»Einverstanden.«
    »Gut, dann
lassen Sie uns ins Haus zurückgehen.«
    Lachend und plaudernd verließen sie
den Rosengarten, und James dachte kaum noch daran, dass er sie im Grunde
verdächtigte, eine Erpresserin zu sein.
    Elizabeth tränkte den Lappen mit der stechend
riechenden Tinktur. »Das könnte etwas brennen«, warnte sie.
    Mr. Siddons schmunzelte. »Ich denke,
ich bin tapfer genug, um ... Au! Was ist das denn?«
    »Ich sagte
Ihnen doch, es kann brennen!«
    »Ja, aber
nicht wie sehr!«
    Elizabeth roch prüfend an der
Flasche. »Ich glaube, die Tinktur enthält Alkohol. Sie riecht etwas nach
Brandy. Aber das ist absurd. Wer würde schon Brandy für so etwas
verwenden?«
    »Wohl niemand«, meinte er. »Es
sei denn, man will sich jemanden zum Feind machen.«
    Sie roch noch einmal und zuckte dann
mit den Schultern. »Ich kann nicht sagen, was es ist. Ich habe das Zeug ja auch
nicht zusammengebraut.«
    »Wer
dann?« fragte er, von einer dunklen Ahnung erfüllt.
    »Lady
Danbury.«
    Er stöhnte.
»Das hatte ich befürchtet.«
    Elizabeth sah ihn neugierig an.
»Warum? Sie kennen sie doch kaum!«
    »Richtig, aber unsere Familien
stehen schon seit Jahren miteinander in Verbindung. Glauben Sie mir, in der
Generation meiner Eltern ist sie geradezu eine Legende!«
    »O ja, das glaube ich Ihnen
tatsächlich!« Elizabeth lachte ausgelassen. »Alle Kinder hier im Dorf
haben panische Angst vor
ihr!«
    »Das kann ich mir gut
vorstellen«, stimmte Mr. Siddons trocken zu.
    »Ich wusste gar nicht, dass Sie Lady
Danbury schon von früher kennen«, meinte sie und fuhr fort, seine Kratzer
zu behandeln.
    Er verzog das Gesicht, als sie etwas
von der Tinktur auf seine Stirn tupfte. »Ja, deswegen hat sie mich bestimmt
auch eingestellt. Wahrscheinlich hielt sie mich für vertrauenswürdiger als
jemanden, den ihr irgendeine Agentur empfohlen hätte.«
    »Das ist eigenartig. Vor Ihrer
Ankunft gab Lady Danbury mir früher frei. Sie wollte die Bücher und Zahlen noch
einmal überprüfen, damit sie, wie sie sagte, sichergehen konnte, dass Sie sie
nicht nach Strich und Faden betrügen würden.«
    James hustete, um sein Lachen zu
unterdrücken. »Das hat sie wirklich gesagt?«
    »Hm.« Sie beugte sich vor und
betrachtete prüfend sein Gesicht. »Aber man sollte das wohl nicht zu persönlich
nehmen. So etwas behauptet sie von jedem, sogar von ihrem eigenen Sohn.«
    »Vor allem
von ihrem Sohn.«
    Elizabeth lachte. »Dann kennen Sie
sie tatsächlich. Sie beklagt sich ständig über ihn.«
    »Hat sie Ihnen die Geschichte
erzählt, wie er mit dem Kopf stecken geblieben ist ...«
    »Im Zaun von Windsor Castle?
Ja.« Sie schmunzelte. »So gelacht habe ich selten.«
    James erwiderte ihr Lächeln und
empfand ihre Nähe als absolut entwaffnend. »Haben Sie ihn kennen gelernt?«
    »Cedric?« Sie lehnte sich
leicht zurück. »Ach, ich sollte ihn jetzt wohl lieber Lord Danbury nennen,
nicht wahr?«
    »In meiner Gegenwart dürfen Sie ihn
nennen, wie Sie wollen«, meinte er achselzuckend. »Ich für meinen Teil
halte ihn für einen ...«
    Sie drohte ihm spielerisch mit dem
Finger. »Ich habe das Gefühl, Sie sind ganz schön durchtrieben, Mr. Siddons!
Und Sie wollen mich dazu bringen, etwas zu sagen, was ich hinterher

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