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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie heiratet man einen Marquis
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sagen?«
    »Nichts«, stieß sie hervor.
»Ich hatte mir fest vorgenommen, es nicht mehr zu tun.«
    »Was
wollten Sie nicht mehr tun?«
    »Nichts. Wirklich. Wir sehen uns
sicher später noch.« Und ehe er sie zurückhalten konnte, war sie aus dem
Zimmer geeilt.
    Eine Minute lang konnte er nur die Tür
anstarren, durch die Elizabeth Hotchkiss eben verschwunden war. Miss Hotchkiss
war wirklich ein seltsames Geschöpf. Als sie gerade angefangen hatte, sie
selbst zu sein – und er war überzeugt, dass diese freundliche junge Frau mit
dem trockenen, geistreichen Humor die wahre Elizabeth war –, da war ihr
Verhalten plötzlich wieder umgeschlagen, und sie hatte nervös irgendwelchen
Unsinn gestammelt.
    Was, hatte sie gesagt, gehörte zu
ihren Aufgaben? Seiner Tante etwas vorzulesen? Sie hatte auch etwas von üben
erwähnt und dass sie es nicht länger tun wollte – was, zum Teufel, hatte sie
damit gemeint?
    Er spähte in den Flur hinaus. Alles
schien ruhig. Elizabeth – seit wann nannte er sie in Gedanken beim Vornamen? – war nirgends zu sehen;
wahrscheinlich steckte sie in der Bibliothek und suchte Lesestoff für seine
Tante ...
    Das war es! Das Buch. Als er sie in
seinem Haus angetroffen hatte, hatte sie sich gerade über Bacons Essays
gebeugt. Ihm fiel wieder ein, wie er an jenem ersten Tag versucht hatte, ihr
kleines rotes Buch aufzuheben. Sie war buchstäblich in Panik geraten und hatte
ihm das Büchlein vor der Nase weggerissen. Sie musste in seinem Haus geglaubt
haben, dass er irgendwie in den Besitz dieses Buchs gelangt war.
    Aber was, um alles in der Welt,
mochte bloß darin stehen?

6. KAPITEL
    James ließ sie den ganzen Tag nicht aus
den Augen. Er wusste, wie man jemanden beschattete, er verstand es, um Ecken zu
schleichen und sich in leeren Zimmern zu verbergen. Elizabeth konnte nicht
wissen, dass sie beobachtet wurde, und merkte auch nichts davon. Er hörte ihr
zu, wie sie vorlas, und verfolgte, wie sie hin und her ging und seiner Tante
alle möglichen nutzlosen Dinge brachte.
    Sie behandelte Agatha mit Respekt
und Zuneigung. James wartete auf Anzeichen von Ungeduld oder Gereiztheit,
aber ganz gleich, wie launisch seine Tante sich auch gab, Elizabeth reagierte
mit einer heiteren Gelassenheit, die ihn sehr beeindruckte. Ihre Nachsicht mit
den Schrullen seiner Tante war wirklich mehr als bewundernswert. Er selbst
hätte längst die Geduld verloren. Elizabeth lächelte immer noch, als sie um
vier Uhr Danbury House verließ.
    James sah ihr vom Fenster aus nach.
Sie wiegte leicht den Kopf hin und her, und er hätte wetten mögen, dass sie
leise vor sich hin sang. Unbewusst fing er an zu pfeifen.
    »Was ist das für ein Lied?«
    Er sah auf. Seine Tante stand in der
Tür ihres Salons und stützte sich schwer auf ihren Stock.
    »Ich glaube nicht, dass du den Text
kennen möchtest«, behauptete er grinsend.
    »Unsinn. Wenn er unanständig ist,
möchte ich ihn ganz sicher hören.«
    James lachte. »Tante Agatha, ich
habe dir den Text des Seemannslieds nicht verraten, bei dem du mich mit zwölf
ertappt hast, und ich werde es auch jetzt nicht tun.«
    »Hm, wie du willst.« Sie stieß
mit ihrem Stock auf den Boden und drehte sich um. »Komm und leiste mir beim Tee
Gesellschaft.«
    James folgte ihr in den Salon und
zog sieh einen Sessel heran, so dass er ihr gegenübersaß. »Ehrlich gesagt bin
ich froh, dass du mich eingeladen hast. Ich wollte nämlich mit dir über deine
Gesellschaftsdame sprechen.«
    »Über Miss Hotchkiss?«
    »Ja.« Er versuchte, so
uninteressiert wie möglich zu klingen. »Diese kleine Blonde.«
    Agatha lächelte wissend, ihre
hellblauen Augen blickten so klug drein wie immer. »Es ist dir also
aufgefallen.«
    James tat, als hätte er sie nicht
verstanden. »Dass sie blond ist? Das ist wohl schwer zu übersehen.«
    »Ich meinte, dass sie bezaubernd
ist, und du weißt es.«
    »Miss Hotchkiss ist sicherlich
attraktiv, aber ...«
    »Aber sie ist nicht dein Typ«,
vollendete sie seinen Satz. »Ich weiß.« Sie sah ihn an. »Ich habe
vergessen, wie du deinen Tee trinkst.«
    James' Augen wurden schmal. Tante
Agatha vergaß niemals etwas. »Milch, keinen Zucker«, erwiderte er
argwöhnisch. »Wie kommst du darauf, dass Miss Hotchkiss nicht mein Typ
ist?«
    Agatha zuckte mit den Schultern und
schenkte ihm Tee ein. »Sie verfügt über eine eher diskrete Eleganz.«
    James stutzte. »Ich glaube, du hast
mich soeben beleidigt!«
    »Nun. du musst zugeben, diese Frau
damals war doch ein wenig ... wie soll

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