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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie heiratet man einen Marquis
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um.
»Trotzdem könnte man meinen, dass man mir eine Spur mehr Respekt entgegenbringen sollte.«
    »Ich weiß nicht, was Sie
meinen.«
    »Ich habe immer das Gefühl, dass Sie
und James mich ziemlich unter dem Daumen halten!« Ehe Elizabeth etwas
darauf antworten konnte, fuhr Lady Danbury fort: »Dabei ist es in meinem Alter
mein gutes Recht, mal über die Stränge zu schlagen!«
    »Und welches Alter wäre das heute,
bitte?«
    Lady Danbury drohte ihr mit dem
Finger. »Seien Sie nicht frech! Sie wissen ganz genau, wie alt ich bin!«
    »Ich gebe mir alle Mühe, nicht den
Überblick zu verlieren.«
    »Hm. Wo ist mein Kater?«
    Da Elizabeth diese Frage bereits
beantwortet hatte, wagte sie ihrerseits eine. »Wann erwarten Sie Mr. Siddons
zurück?«
    »Sie meinen meinen abtrünnigen
Verwalter?« Ihre wachen Augen verrieten, dass sie die Frage an sich ganz
genau verstanden hatte.
    »Ja.«
    »Ich weiß es nicht. Zur Hölle mit
dem Mann. Wir fallen hier allmählich der kompletten Verwahrlosung anheim.«
    Elizabeth sah aus dem Fenster auf
die endlosen gepflegten Rasenflächen von Danbury House. »Vielleicht übertreiben Sie ein wenig.« Lady Danbury wollte etwas sagen, aber Elizabeth
hob die Hand. »Und sagen Sie mir nicht, in Ihrem Alter hätten Sie das Recht zu
übertreiben!«
    »Nun, das habe ich aber. Hm.
Malcolm!«
    Elizabeths Blick fiel zur Tür. Der
heimliche Herrscher von Danbury House kam auf samtigen Pfoten lautlos in den Salon.
    »Da bist du ja, Liebchen!«
flötete Lady Danbury. »Komm zu Mama!«
    Aber Malcolm verschwendete nicht
einmal einen Blick an sie. Lady Danbury verfolgte mit Entsetzen, wie der Kater
geradewegs auf Elizabeth zu trottete und auf ihren Schoß sprang. »Braves
Kätzchen«, lobte Elizabeth.
    »Was geht
hier vor?« verlangte Lady Danbury zu wissen.
    »Malcolm und ich sind uns
gewissermaßen etwas näher gekommen.«
    »Aber er
hasst Sie!«
    »Lady Danbury!« Elizabeth tat
schockiert. »All die Jahre haben Sie darauf bestanden, dass er ein durch und
durch freundliches Tier ist!«
    »Das ist er
ja auch«, murmelte die alte Dame.
    »Ganz zu schweigen von den
unzähligen Malen, wo Sie mir gesagt haben, ich bildete mir seine Abneigung
gegen mich nur ein!«
    »Das war
gelogen!«
    Elizabeth schlug sich in gespielter
Verwunderung auf die Wange. »Nein!«
    »Ich will
meinen Kater wiederhaben.«
    Elizabeth zuckte die Achseln, und
Malcolm drehte sich auf den Rücken, um sich von ihr den Bauch streicheln zu
lassen.
    »Elender
Verräter.«
    Elizabeth lächelte Malcolm an,
während sie ihn am Hals kraulte. »Das Leben ist schön, nicht wahr, Malcolm? Das
Leben ist sogar sehr schön.«
    Malcolm
schnurrte zustimmend.
    James war restlos frustriert. Seit über
einer Woche war er nun schon in London, um mehr über Agathas Leben zu erfahren,
aber er hatte nichts herausgefunden. Er war auf niemanden gestoßen, der auch nur
ansatzweise einen Groll gegen seine Tante hegte. Sicher, viele litten unter
ihrem bissigen Humor und ihrer direkten Art, aber niemand hasste sie wirklich.
Darüber hinaus deutete nichts, aber auch gar nichts auf einen Skandal in ihrer
Vergangenheit hin. Was die Londoner betraf, so hatte die Dowager Countess of
Danbury stets ein vorbildliches Leben geführt. Sie galt als aufrecht und rechtschaffen,
und man hielt sie für die Verkörperung der anständigen englischen Frau.
    Er konnte sich, ehrlich gesagt,
nicht daran erinnern, jemals eine so langweilige Ermittlung angestellt zu
haben. Er hatte sich schon gedacht, dass er höchstwahrscheinlich nichts
Bedeutendes finden würde, schließlich hatte sich der Erpresser ja in Surrey an
seine Tante gewandt. Aber da er in Danbury House nicht auf die geringste Spur
gestoßen war, war ihm London als der logische nächste Schritt eingefallen.
Wenn Agathas Feind durch die höchst wirkungsvollen Klatschmühlen Londons von
ihrem Geheimnis erfahren hatte, dann musste einfach irgendjemand in der Stadt
etwas wissen.
    James war bitter enttäuscht worden.
Es blieb ihm jetzt nichts anderes übrig, als nach Danbury House zurückzukehren, in der Hoffnung, dass sich der Erpresser inzwischen wieder gemeldet
hatte. Dies kam ihm jedoch auch unwahrscheinlich vor, denn dann hätte ihn seine
Tante mit Sicherheit sofort benachrichtigt. Sie wusste, wo er zu erreichen war;
er hatte ihr genau gesagt, wo er hingehen würde und was er zu erfahren hoffte.
    Agatha war strikt gegen seine
Abreise gewesen. Sie war überzeugt davon, dass ihr Erpresser irgendwo in Surrey
zu finden sein würde

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