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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mit List und Küssen
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nächsten Monat spielen.«
    Sarah und Iris starrten sie mit identischer Miene an – zwei Teile
Überraschung, ein Teil Empörung. Mit einer gehörigen Dosis Grauen.
    »Wir alle werden dort spielen«, murmelte Honoria. »Es ist
unsere Pflicht.«
    »Es ist unsere Pflicht«, sagte Sarah gedehnt, »scheußliche
Musik zu spielen?«
    Honoria
starrte sie ungerührt an. »Ja.«
    Iris fing
an zu lachen.
    »Das ist
nicht komisch«, sagte Sarah.
    Iris
wischte sich die Augen. »Doch.«
    »Wenn du erst einmal spielen musst«, warnte Sarah sie,
»findest du es nicht mehr komisch.«
    »Deswegen
lache ich ja jetzt«, rechtfertigte sich Iris.
    »Ich finde immer noch, dass wir die Wochenendgesellschaft
veranstalten sollten.«
    »Ich
auch«, bekräftigte Honoria.
    Sarahs
misstrauischer Blick sprach Bände.
    »Ich finde eben nur die Vorstellung
unrealistisch, man könne dadurch dem Auftritt bei der musikalischen Soiree
entkommen.« Eher albern als unrealistisch, aber das sagte Honoria
lieber nicht.
    Sarah setzte sich an den
Schreibtisch und nahm die Feder zur Hand. »Dann sind wir uns bei Mr Bridgerton
also einig?« Honoria sah zu Iris. Beide nickten.
    »Wer
noch?«, wollte Sarah wissen.
    »Meinst du nicht, dass wir auf Cecily warten sollten?«,
fragte Iris.
    Sarah ignorierte sie. »Neville Berbrooke. Er und Mr Bridgerton
sind verwandt.«
    »Wirklich?«, fragte Honoria. Sie wusste eine Menge über die
Bridgertons – wie alle –, aber dass eine von ihnen einen Berbrooke geheiratet
hätte, war ihr neu.
    »Die Schwester einer Schwägerin von Mr Bridgerton ist mit Mr
Berbrookes Bruder verheiratet.«
    Eine Bemerkung wie diese schrie zwar förmlich nach einem
sarkastischen Kommentar, doch Honoria, völlig verblüfft über die
Geschwindigkeit, mit der Sarah die komplizierten Verwandtschaftsverhältnisse
heruntergeleiert hatte, blinzelte nur benommen.
    Iris war weniger beeindruckt. »Und dadurch sind sie was ...
flüchtige Bekannte?«
    »Entfernte Verwandte«, sagte Sarah und warf Iris einen gereizten
Blick zu. »Schwippschwager.«
    »Um drei Ecken?«, murmelte Iris.
    Sarah sah zu Honoria. »Bring sie zum Schweigen.«
    Honoria brach in Gelächter aus, und auch Iris musste lachen.
Schließlich konnte selbst Sarah sich nicht mehr beherrschen. Honoria stand auf
und schloss sie impulsiv in die Arme. »Alles wird gut, du wirst schon
sehen.«
    Sarah lächelte verlegen. Sie wollte etwas
sagen, doch in diesem Augenblick kam Cecily ins Zimmer zurück, ihre Mutter im
Schlepptau, und verkündete: »Sie findet die Idee großartig!«
    »Oh ja«, bestätigte Mrs Royle. Sie ging zum Schreibtisch und
ließ sich auf dem Stuhl nieder, von dem Sarah eilig aufgesprungen war.
    Honoria beobachtete sie interessiert. Mrs
Royle war eine so mittlere Frau – mittelgroß, mittlere Figur,
mittelbraunes Haar und mittelbraune Augen. Sogar ihr Kleid war in einem
mittleren Lilaton gehalten, mit einem mittelbreiten Volant am Saum.
    Ihre Miene war im Augenblick jedoch alles andere als mittel. Sie
sah aus, als sei sie bereit, eine ganze Armee in die Schlacht zu führen, und es
war offensichtlich, dass sie keine Gefangenen machen würde.
    »Eine brillante Idee«, bekräftigte sie noch einmal und
blickte stirnrunzelnd über den Schreibtisch. »Ich weiß nicht, warum ich nicht
selbst darauf gekommen bin. Natürlich müssen wir uns jetzt beeilen. Wir
schicken noch heute Nachmittag jemanden nach London, um Ihren Eltern
mitzuteilen, dass Sie ein wenig später zurückkommen.« Sie wandte sich an
Honoria. »Cecily sagt, Sie können Lord Chatteris dazu bringen, uns einen Besuch
abzustatten?«
    »Nein«, erwiderte Honoria erschrocken. »Ich kann es natürlich
versuchen, aber ...«
    »Probieren Sie es«, verlangte Mrs Royle energisch. »Das ist
jetzt Ihre Aufgabe, wir anderen planen die Gesellschaft. Wann kommt er
eigentlich?«
    »Ich habe keine Ahnung«, erwiderte
Honoria zum etwa – ach, zum Kuckuck, es spielte doch gar keine Rolle, wie oft
sie diese Frage heute schon beantwortet hatte. »Er hat es nicht gesagt.«
    »Glauben Sie, er hat es vergessen?«
    »Das sähe ihm gar nicht ähnlich«,
beteuerte Honoria.
    »Nein, wohl nicht«, murmelte Mrs Royle. »Trotzdem, man kann
sich nie darauf verlassen, dass ein Mann mit den Details der Liebeswerbung
ebenso vertraut ist wie eine Frau.«
    Der Schrecken, der in Honorias Brust gesickert
war, explodierte zu einer ausgewachsenen Panik. Lieber Himmel, wenn Mrs Royle
vorhaben sollte, sie mit Marcus zusammenzubringen ...
    »Er macht mir nicht den

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