Julia Saison Band 01
Hauptrolle.
Katie hatte schon jetzt Zweifel an seiner Liebe zu ihr, ohne dass die Kinder eine größere Rolle spielten. Wenn jetzt seine laute Familie ihre Nase in Dinge steckte, die sie nichts anging, würde sie das nur noch nervöser machen.
Jodi runzelte die Stirn. „Okay, aber bald, sonst hetze ich dir Sandy, Mon und Mum auf den Hals. Und du kannst uns nicht alle abwimmeln.“
„Wie wahr.“
Lachend stand er auf und schob ihr den Obstteller näher hin. „Jetzt iss auf, während ich ein bisschen Zeit mit deinen umwerfenden Kindern verbringe.“
Auf dem Weg zum Sandkasten fragte er sich, ob er je eigene Kinder haben würde … Aber wenn er Katie hatte, wäre es egal. Solange sie es gemeinsam durchstanden.
„Du hast dich rasiert“, schimpfte Katie und strich über Blanes glatte Wange. „Und herausgeputzt! Warum hast du mir nicht gesagt, dass ich mich fein machen soll?“
Als ob sie nicht schon aufgeregt genug war, weil sie seine Familie kennenlernen sollte. Jetzt war sie auch noch unpassend angezogen. Lachend streichelte er ihre Hüfte durch den Stoff des leichten Sommerkleides, für das sie sich schließlich entschieden hatte, nachdem sie ihre halbe Garderobe inspiziert und aussortiert hatte. Seine sinnliche Berührung beruhigte sie etwas. „Du siehst toll aus. Und ich bin nicht schick angezogen. Ich dachte nur, dass du mich vielleicht gern in etwas anderem als Arbeitsjeans und T-Shirts sehen möchtest.“
„Am liebsten sehe ich dich ohne Sachen“, schnurrte sie, lehnte sich an ihn und atmete tief ein. Sein vertrauter Duft nach Zeder beruhigte sie.
Lachend küsste er sie. „Hm … das käme bei meiner Familie sicher toll an.“
Seine Familie … Katie hatte sich die ganze Woche darauf einzustellen versucht, seit sie zugestimmt hatte, ihn zu dieser Grillparty zu begleiten. Bei ihm hatte es locker geklungen. Nur ein kleines Treffen, aber jetzt machte sie sich doch Sorgen. Was, wenn seine Leute sie nicht mochten?
Blane rieb ihr über die Arme. „So schlimm wird es nicht, du wirst schon sehen.“
„Wie viel hast du ihnen über mich erzählt?“
„Genug.“ Zwinkernd nahm er ihre Hand und zog sie sanft zu seinem Lieferwagen. „Komm schon, sie werden dich lieben.“
Das war es, was ihr am meisten Sorgen machte. Er liebte seine Familie, stand ihnen nah. Bestimmt kannten sie seinen Traum von eigenen Kindern. Was bedeutete das für sie?
Sie war ehrlich zu ihm gewesen, und er hatte all die richtigen Dinge gesagt. Aber Katie sah doch, wie sehnsüchtig er Familien mit Kindern ansah. Dieser Blick machte ihr Angst.
Blane meinte es bestimmt ernst. Aber was, wenn die Kinderlosigkeit ihre Ehe so sehr belastete, dass sie sich nicht mehr davon erholte? Oder wenn er sie wieder verließ, weil sie ihm den Kinderwunsch nicht erfüllen konnte?
„Sie werden dich lieben, wenn du diese schwermütige Miene loswirst.“ Blane küsste sie sanft auf die Nase.
Katie lächelte und nahm ihre pflaumenfarbene Lieblingshandtasche. „Ich bin dann fertig.“
Er half ihr ins Auto und streifte dabei absichtlich ihre nackte Wade, als er sich zurückzog. Diese einfache Berührung und sein feuriger Blick brachten ihr Herz zum Rasen.
Es gefiel ihr, dass er sie leicht reizen konnte. Sie schenkte ihm einen Blick durch verführerisch gesenkte Wimpern. „Wir müssen doch nicht lange bleiben, oder?“ Sie spielte mit dem Saum ihres Kleides und genoss seinen leicht benommenen Gesichtsausdruck, als er das Lenkrad umklammerte und den Motor anließ.
„Wenn du mich weiter so ansiehst, schaffen wir es nicht mal bis dorthin.“
„Okay, ich bin brav … für den Augenblick.“
Lachend fädelte er sich in den starken Stadtverkehr ein und konzentrierte sich dann auf die Fahrt, während sie versuchte, ihre Gedanken davon abzulenken, dass Kinder ein größeres Thema waren, als er zugeben wollte.
Katie verzog das Gesicht.
Ihre Wangen waren verkrampft, und ihr Mund schmerzte vom Lächeln. Blanes Familie war erstaunlich. Sie hießen sie willkommen, plauderten mit ihr, nötigten sie zum Essen, verwöhnten sie mit Aufmerksamkeit.
Katie ertrug alles lächelnd, obwohl ihr Magen sich verkrampfte und ihr Herz blutete, als sie die unvermeidliche Frage für verheiratete Paare stellten: „Wann wollt ihr beiden Turteltauben denn Kinder haben?“
Blane hatte die Frage elegant abgewehrt, aber sie hatte gesehen, wie seine Familie sie ansah, als würden sie abschätzen, ob sie vielleicht keine Kinder wollte.
Daran musste sie sich gewöhnen.
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