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Julia Saison Band 01

Julia Saison Band 01

Titel: Julia Saison Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HOLLY JACOBS NICOLA MARSH KRISTIN HARDY
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Tag nur in Gesellschaft von Ziegen, das verdirbt die Manieren. Freut mich auch, Sie zu sehen. Wie geht’s Ihnen?“
    „Gut. Lilian auch, falls es Sie interessiert.“
    Christopher versuchte, das wehmütige Ziehen in seiner Brust zu ignorieren. „Das freut mich.“
    „Ich habe Molly besucht, und zum Lunch haben wir Ihren köstlichen Ziegenkäse gegessen. Ich wollte mal sehen, wie Sie den herstellen.“ Er blickte sich um. „Die Farm gefällt mir.“
    „Sie glauben ja nicht, wie viel Arbeit er da reingesteckt hat“, sagte Molly.
    Christopher zuckte die Achseln. „Mir ist immer noch nicht ganz klar, ob ich es als Broterwerb oder als teures Hobby betrachten soll. Soll ich Sie mal rumführen?“
    „Ja, gern.“
    Christopher fand es spannend, seine Farm mit den Augen eines Fremden zu betrachten. Meist war er so beschäftigt, dass er gar keinen Blick für die Schönheit seines Anwesens hatte – die mit Holzschindeln verkleideten Gebäude, die hügeligen Weiden, die gepflegten Ställe. Durch Carters Begeisterung wurde ihm wieder einmal bewusst, dass er sich glücklich schätzen konnte, seinen Traum verwirklicht zu haben.
    „Sie haben also neben der Ziegenherde noch Hühner und Schweine“, stellte Carter fest, als sie aus der Scheune kamen.
    „Ja, das Schweinefleisch bringt zusätzliches Geld.“ Christopher verschloss das Scheunentor. „Und man muss ja was zu tun haben“, frotzelte er.
    „Sieht so aus, als hätten Sie schon reichlich zu tun.“
    Christopher zuckte die Achseln. „Meine Exkollegen aus dem Finanzgeschäft fragen sich bestimmt, wo da der Ertrag bleibt.“
    „Wie ich hörte, haben Sie in Washington gearbeitet“, sagte Carter.
    „Und in Manhattan.“
    „Und wieso tun Sie das nicht mehr?“
    „Irgendwann wird alles langweilig. Ich brauchte eine neue Herausforderung, etwas Konkretes, worauf ich am Ende des Tages blicken kann, nicht bloß Zahlen.“
    Carter nickte nachdenklich. „Das kann ich sehr gut verstehen.“ Er ließ den Blick über die grünen Hügel schweifen. „Einfach alles hinter sich lassen“, murmelte er. „Und morgens an einem Ort wie diesem aufwachen.“ Abrupt drehte er sich zu Molly und Christopher um. „Das ist genau das, was ich suche.“
    Christopher lachte leise. „So etwas können Sie sicher finden. Aber ich würde Ihnen davon abraten.“
    „Und wieso?“, fragte Carter. „Trauen Sie mir etwa nicht zu, eine Farm zu betreiben?“
    „Irgendwann würde es Ihnen zu viel werden, und es ist keine Arbeit, die man halbherzig machen kann. Falls Sie aufs Land ziehen wollen, es gibt jede Menge Landhäuser mit großen Gartenanlagen hier in der Gegend. Kaufen Sie sich eins, pflanzen Tomaten und genießen die frische Luft.“
    Carter schüttelte den Kopf. „Ich habe nicht gesagt, dass ich aufhören will zu arbeiten. Ich bin nicht der Typ, der den ganzen Tag auf seinem Hintern sitzt. Ich brauche was, wo ich mich richtig reinknien kann.“
    „Bei allem Respekt, Carter. Glauben Sie mir, Sie haben keine Ahnung, worauf Sie sich da einlassen würden.“
    „Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden. Ich muss es versuchen.“
    Die ganze Zeit hatte Molly ihn mit einer Mischung aus Neugier, Besorgnis und Bewunderung betrachtet. Wie verrückt auch immer Carters Idee sein mochte, sie würde hinter ihm stehen.
    Christopher vergrub die Hände in den Hosentaschen und blickte sich stirnrunzelnd um. Dann sagte er zu Carter: „Also gut. Wenn Sie unbedingt wollen, bringe ich es Ihnen bei.“
    „Wirklich?“
    „Ja, zumindest solange es noch geht.“
    „Wie meinen Sie das?“
    „Wahrscheinlich werde ich die Farm nicht mehr lange halten können.“
    Jetzt mischte Molly sich ein. „Christopher, was redest du da?“
    „Es rentiert sich nicht. Zumindest ist die Durststrecke schon zu lang, meine Rücklagen sind aufgebraucht.“ Er zuckte die Achseln. „Mir wird wohl nichts anderes übrig bleiben als zu verkaufen, Tante Molly.“ Er wandte sich wieder an Carter. „Aber bis es so weit ist, können Sie hier hospitieren.“ Er lächelte schief. „Vielleicht können Sie die Farm danach billig ersteigern.“
    „Das tut mir so leid, Christopher“, sagte Molly bedrückt.
    „Es war ein Versuch. Ich werde wieder ins Finanzgeschäft einsteigen. Und wer weiß, falls ich irgendwann mal reich bin, versuche ich’s noch mal.“
    Carter betrachtete ihn prüfend. „Mir fällt da noch eine andere Lösung ein.“
    Carter ist verrückt geworden, dachte Lilian, während sie auf das Gaspedal ihres Leihwagens

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