Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Saison Band 01

Julia Saison Band 01

Titel: Julia Saison Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HOLLY JACOBS NICOLA MARSH KRISTIN HARDY
Vom Netzwerk:
Gruppe Ziegen gemolken, da stießen die anderen schon gegen die Falltür. „Ich mach ja schon, so schnell ich kann“, rief sie, doch die wartenden Ziegen ließen sich von ihren Worten nicht beeindrucken. Sie wollten herein und zwar sofort. Lilian mühte sich ab, die Melkanlage zu entwirren, während die Ziegen immer heftiger gegen die Tür stießen. Plötzlich war da gar keine Tür mehr, und die Ziegen trampelten herein und über die Schläuche und Tröge hinweg …
    Mit einem Aufschrei setzte Lilian sich im Bett auf.
    Jemand pochte gegen die Schlafzimmertür. „Zeit zum Aufstehen, Prinzessin.“
    Sie stöhnte auf, und als Christopher den Kopf durch die Tür steckte, jammerte sie: „Ich kann nicht, mir tut alles weh.“
    „Sobald du aufgestanden bist, geht es besser. Hier, trink erst mal einen Kaffee.“ Er kam herein und stellte eine dampfende Tasse auf den Nachttisch. Dann legte er eine frische Jeans, ein T-Shirt und frische Socken vor das Bett.
    Als sie sich das Kissen über den Kopf zog, nahm er es weg. Draußen krähte ein Hahn, begleitet vom Meckern der Ziegen.
    „Beeil dich, sonst werden die Ziegen ungeduldig.“
    „Wo ist denn Deke?“
    „Der füttert die Schweine.“ Er warf einen interessierten Blick auf die Bettdecke. „Was hast du eigentlich darunter an?“
    Sie zog die Decke ans Kinn. „Komm bloß nicht auf dumme Gedanken.“
    „Wieso sollte ich?“ Mit einem Ruck zog er ihr die Decke weg, und Lilian schrie auf. Dann ging er hinaus, steckte aber noch mal den Kopf durch die Tür. „Hübsche Beine.“
    Sie zog eine Grimasse. Wenigstens hatte er ihr Kaffee gebracht. Genüsslich trank sie die Tasse aus, dann stand sie auf, um in ihrem XL-T-Shirt mit dem Aufdruck der Georgetown University ins Badezimmer zu gehen. Als sie sich bückte, um die Jeans aufzuheben, stöhnte sie. Ihr taten Stellen am Körper weh, von denen sie bisher gar keine Ahnung gehabt hatte.
    „Sadist“, murmelte sie.
    Als Lilian in die Küche gestolpert kam, hob Christopher den Kopf von seinem Laptop und deutete auf die Kaffeemaschine. „Bedien dich. Auf dem Herd steht Rührei, daneben auf der Anrichte findest du Bagels und alles andere.“
    Er hätte ihr sagen können, dass der zweite Tag immer der schlimmste war, aber er ließ es bleiben. Das sollte sie besser selbst herausfinden.
    Stattdessen sah er ihr zu, wie sie sich, noch immer schlaftrunken, mit ihrem Frühstücksteller an den Tisch setzte. Er legte einen dicken Katalog vor sie hin.
    „Was ist denn das?“, fragte sie und schob sich eine Gabel Rührei in den Mund.
    „Mode für den Bauernhof. Wenn du heute anrufst, sind die Sachen morgen hier.“
    „Wäre es nicht besser, ich fahre in die Stadt und kaufe mir was?“
    „Keine Zeit, wir müssen melken.“
    „Und danach?“
    „Fahren wir zum Bauernmarkt. Dort haben wir einen Stand. Von neun bis zwei.“
    „Zum Bauernmarkt?“
    „Na ja, der Ziegenkäse muss schließlich verkauft werden. Beeil dich, wir müssen rechtzeitig da sein und noch alles aufbauen.“
    „Aber ich soll doch was zum Anziehen bestellen“, protestierte sie.
    „Das kannst du heute Abend machen. Es ist dann trotzdem morgen da.“
    Während sie in einen Bagel biss, betrachtete sie ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen. „Du weißt, dass Arbeitnehmer gesetzlichen Anspruch auf zwei Pausen und ein Mittagessen am Tag haben. Wenn sie vierzehn Stunden am Tag arbeiten, wahrscheinlich noch mehr.“
    „Beschwerst du dich etwa?“
    „Ich stelle es nur fest. In deinem eigenen Interesse.“ Als sie mit dem Frühstück fertig war, stand sie auf und trug ihren Teller zur Spüle. „Ich will nicht, dass du mit dem Arbeitsrecht in Konflikt kommst.“
    „Du hörst dich an wie einer von diesen Betriebsräten“, sagte er amüsiert und betrachtete sie bewundernd, wie sie mit ihrem schlanken Körper lässig an der Spüle lehnte.
    „Keineswegs. Aber es ist doch klar, glückliche Arbeiter bedeuten glückliche Ziegen, also glücklichen Ziegenkäse.“
    „Aha.“ Er ging ebenfalls zur Spüle und hielt seine Tasse unter das fließende Wasser. „Und die Arbeiter sind glücklich, wenn sie morgens um zehn anfangen und zwischendurch einkaufen gehen können.“
    „So extrem muss es nicht sein. Die Arbeiter sind schon zufrieden, wenn ihre Grundbedürfnisse befriedigt sind, also zum Beispiel eine kurze Lunchpause, damit sie eine Brotkruste knabbern und sich ein paar Lumpen kaufen können, in denen sie ihre Arbeit verrichten.“
    „Okay. Heute übernehme ich das Melken,

Weitere Kostenlose Bücher