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Julia Saison Band 01

Julia Saison Band 01

Titel: Julia Saison Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HOLLY JACOBS NICOLA MARSH KRISTIN HARDY
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das machst, was ich dir sage?“
    „Ich wollte doch nur …“
    „Jedes Mal, wenn du auf eigene Faust etwas machst, kostet dich das ab jetzt fünf Dollar.“
    Lilian starrte ihn mit offenem Mund an. „Fünf Dollar? Aber das ist …“
    „Ja?“
    „Ach nichts.“
    „Gut. Besser, du hörst mir immer erst mal zu, bevor du einfach loslegst. Aber das lernst du schon noch.“ Er blickte sie spöttisch an. „Vorausgesetzt, du hältst durch. Ich bringe den Käse jetzt in den Trockenraum, und du kannst inzwischen die Förmchen ausspülen.“
    „Ich?“
    „Siehst du sonst noch jemanden hier?“
    Zu Hause hatte sie eine Haushälterin und ließ sich in Restaurants bedienen. „Ich wusste nicht, dass Spülen auch zu meinem Job gehört.“
    „Saubermachen und Spülen ist ein Hauptbestandteil unserer Arbeit.“
    „Na super.“
    „Beklagst du dich etwa?“
    Sie streckte das Kinn vor. „Wie kommst du denn darauf?“
    „Gut, du weißt ja, was es bedeutet, wenn du dich beklagst.“
    „Du genießt das so richtig, stimmt’s?“
    „Klar, kannst du mir das verdenken?“
    „Wo ist das Spülmittel?“
    „Im Schrank hinter dir, da findest du auch Plastikhandschuhe, falls du dir Sorgen um deine Fingernägel machst.“ Er zwinkerte ihr zu. „Viel Spaß.“
    Als er ihr den Rücken zukehrte und hinausging, streckte sie ihm die Zunge heraus.
    „Und was hat Holzhacken mit Käsemachen zu tun?“
    Lilian stand auf einer Lichtung und sah Christopher zu, wie er von neuem die Axt hob und sie auf eine Baumscheibe niedersausen ließ. Die Stücke fielen zu beiden Seiten des Hackklotzes zu Boden. „Wenn man Käse machen will, muss man auch die Farm unterhalten, also für Brennholz sorgen. Für den Winter und für die Räucherkammer.“
    Sie stapelte die Holzscheite auf einen Karren. Das machte sie schon seit einer Stunde, doch Christopher zeigte noch kein Anzeichen von Müdigkeit. Fasziniert beobachtete sie sein Muskelspiel, während er scheinbar mühelos das Holz mit Kettensäge und Axt bearbeitete.
    „Wirst du eigentlich nie müde?“
    „Nein, du?“
    „Ich doch nicht“, log sie.
    „Gut, es wäre schade, wenn du gleich am ersten Tag deine Wette verlierst.“
    Endlich war der letzte Stamm zersägt und gespalten, und Lilian freute sich auf eine Pause. Irgendwo sitzen und was trinken, das würde ihr guttun. Rücken und Füße taten ihr höllisch weh.
    „Okay, das war’s“, sagte Christopher. „Wenn wir uns beeilen, schaffen wir es noch vor dem Melken, den Karren abzuladen.“
    Lilian blinzelte. „Melken? Wird das nicht morgens gemacht?“
    „Zweimal am Tag. Wir wollen uns doch nicht langweilen.“
    „Sicher nicht.“
    Das kühle Glas Weißwein, das sie schon vor sich gesehen hatte, löste sich jäh in Luft auf.
    Stattdessen stand sie jetzt mit Christopher in dem Pasteurisierungsraum, wo ein Wirrwarr von Schläuchen vom Melkstall durch die Wand herübergeführt wurde.
    „Die Milch fließt durch die Schläuche direkt in den Bottich“, sagte Christopher. „Aber zuerst müssen wir alles sterilisieren. Das ist die Hauptarbeit. Zum Glück muss nicht mehr von Hand gemolken werden.“
    Er drehte eine Flasche mit Sterilisationslösung in einen Schlauch und drückte auf einen Knopf. Lilian hörte die Flüssigkeit durch die Schläuche rauschen.
    Der Melkraum war an den Wänden gekachelt, der Boden war betoniert. An der hinteren Wand ragten zwei lange Metallplattformen mit Geländer in den Raum.
    „Die Melkständer“, erklärte Christopher. „Die Ziegen kommen durch die beiden Falltüren da hinten vom Stall herüber und stecken die Köpfe zwischen die Stangen, um zu fressen. Wir fixieren ihre Köpfe, dann befestigen wir die Melkpumpen an ihren Eutern.“
    Er deutete auf ein Labyrinth von Plastikschläuchen, die an den Melkständern hingen.
    „Ist das ein Chemielabor oder ein Melkstall?“, fragte Lilian.
    „Irgendwie beides. Komm, das Sterilisieren dauert noch ein paar Minuten. Wir holen schon mal die Mädels.“
    Der Ziegenstall war in mit Sägemehl bestreute Boxen abgeteilt, die alle zu dem Gang führten, über den die Ziegen nach draußen auf die Weide gelassen wurden.
    „Das ist ja alles perfekt organisiert“, bemerkte Lilian.
    „Anders geht es nicht.“
    Lilian blickte auf den grünen Traktor in der Ecke und die Heuballen, die über den Boxen gestapelt waren.
    „Pass auf.“ Christopher stieg auf eine Leiter und holte mit einer Mistgabel einen Heuballen herunter. „Verteile das Heu schon mal vor dem Gitter. Ich lasse

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