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Julia Saison Band 01

Julia Saison Band 01

Titel: Julia Saison Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HOLLY JACOBS NICOLA MARSH KRISTIN HARDY
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einsilbig.
    „Meine Tochter war auch da, aber ich nehme an, das wissen Sie bereits.“ Die leichte Spitze war nicht zu überhören. „Wir haben doch so oft telefoniert, Molly. Wieso haben Sie mir denn nichts davon erzählt?“
    „Warum sollte ich? Das geht mich nichts an. Wenn Lilian gewollt hätte, dass Sie Bescheid wissen, hätte sie es Ihnen schon selbst gesagt.“
    „Sie verheimlichen mir also Dinge über meine eigene Tochter?“
    Sie betrachtete ihn lange, dann sagte sie: „Carter, Eltern-Kind-Beziehungen sind sehr heikel, und speziell die zwischen Ihnen und Lilian. Es steht mir nicht zu, mich da einzumischen. Sie beide waren lange getrennt und müssen erst wieder Vertrauen zueinander gewinnen.“
    Seine Hand umklammerte die Stuhllehne. „Ich muss Ihnen aber vertrauen können.“
    „Das können Sie. Sie können sich darauf verlassen, dass ich meine Nase nicht in anderer Leute Angelegenheiten stecke.“
    „Ich will Ihnen aber so weit vertrauen können, dass Sie mir Dinge erzählen, die ich wissen muss“, erwiderte er brüsk, doch Molly schüttelte bereits den Kopf. „Wenn ich Ihnen davon erzählt hätte, wären Sie postwendend hergekommen.“
    „Und wenn?“ Das klang so störrisch wie bei einem Halbstarken. „Sie kann doch nicht einfach bei ihm einziehen!“
    „Ich glaube nicht, dass sie einfach so eingezogen ist, wie Sie es vermuten. Obwohl auch das allein Lilians Angelegenheit wäre. Finden Sie nicht, dass es ein bisschen spät ist, sie jetzt noch erziehen zu wollen?“
    Er kniff die Lippen zusammen. „Ja, so was Ähnliches hat Lilian auch gesagt.“
    „Ihre Tochter ist eine kluge Frau. Sie sollten auf sie hören.“ Molly trank von ihrem Eistee. „Weshalb Sie sich von mir hintergangen fühlen, verstehe ich allerdings nicht so ganz. Es tut mir zwar leid, dass Sie das so sehen, aber ich würde es wieder genauso machen. Wie gesagt, es steht mir nicht zu, mich in Ihre Familienangelegenheiten einzumischen. Schließlich sind wir nur …“
    „Was?“ Er sah sie direkt an.
    „Freunde.“
    „Wirklich?“
    Ein Flackern erschien in ihren Augen. „Ich dachte schon.“
    Er trommelte ungeduldig mit den Fingern auf die Stuhllehne. „Als ich Lilian vorhin sah, sind mir ein paar Dinge klar geworden. Ich mag es zum Beispiel nicht, wenn man mir etwas verheimlicht, und besonders nicht, wenn Sie es sind, die mir etwas verheimlicht.“ Er lachte trocken auf. „Allerdings ist mir das nicht ganz unbekannt. Bei Frauen gerate ich oft an meine Grenzen …“
    „Ich verstehe“, unterbrach ihn Molly.
    „Ich bin noch nicht fertig. Ich wollte sagen, das Gefühl ist mir vertraut, dass jemand, der mir etwas bedeutet, mich hintergeht. Aber die Gründe, die Sie mir eben genannt haben, kann ich nachvollziehen. Es ist nur, dass es mir nicht mehr passiert ist, dass eine Frau mich und meine Familie so ernst nimmt, seit … Beth gestorben ist.“ Er streckte die Hand nach ihr aus. „Molly, ich will nicht nur Ihr Freund sein.“
    Einen Moment lang saß sie ganz still, dann verschränkte sie ihre Finger mit seinen. „Und was wollen Sie dann sein? Mein Kavalier?“
    „Vielleicht“, erwiderte Carter, und um seine Mundwinkel zuckte es.
    „Also dann, mein Kavalier.“ Sie stand auf. „Bleiben Sie zum Abendessen?“
    Christopher hatte schon mit vielen Partnern Geschäfte abgeschlossen und auch schon häufig die Väter von früheren Freundinnen kennengelernt. Aber eins war ihm ganz sicher noch nie passiert, dass er von einem Geschäftspartner dabei überrascht wurde, wie er dessen Tochter im Arm hielt.
    Obwohl er sich bereits entschieden hatte, von dem Geschäft mit Carter Hayes Abstand zu nehmen.
    Unruhig ging er in seinem Schlafzimmer umher und dachte nach. Sein Haar war noch feucht vom Duschen. Von Anfang an hatte er sich unwohl bei dem Gedanken gefühlt, Carters Geld anzunehmen. Eigentlich wollte er von niemandem Geld annehmen. Für ihn war es ein Eingeständnis der Niederlage, wenn man es nicht schaffte, auf eigene Faust erfolgreich zu sein.
    Für Carter war es nur eine von vielen Möglichkeiten, sein Geld anzulegen. Der Haken war, dass diese Geldanlage mit der Frau zu tun hatte, die Christopher seit Wochen schlaflose Nächte bereitete.
    Er hatte keine Ahnung, was bei der Unterhaltung zwischen Carter und Lilian heute Nachmittag herausgekommen war. Jedenfalls war Carter danach mit so energischen Schritten aus dem Haus gestiefelt und quer über die Wiese auf Christopher zugelaufen, dass Christopher das Schlimmste

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