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Julia Saison Band 01

Julia Saison Band 01

Titel: Julia Saison Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HOLLY JACOBS NICOLA MARSH KRISTIN HARDY
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dir eine Weile Zeit lassen, um dir über einiges klar zu werden“, begann sie, während die Kaffeemaschine anfing zu blubbern. „Stattdessen hast du dich gleich wieder verliebt und zu allem Überfluss beschlossen, Farmer zu werden. Du kannst sicher verstehen, dass mich das einigermaßen überrascht hat.“
    „Mit sechzig wird es langsam Zeit, wenn man sein Leben noch einmal ändern will.“ Seine Augen blitzten herausfordernd.
    „Fragt sich nur, ob es die richtige Art ist, dein Leben zu ändern. Bist du sicher, dass es dir Spaß macht, in der Landwirtschaft zu arbeiten?“
    „Ich weiß nur, was mir keinen Spaß mehr macht“, war seine Antwort. „Nämlich das Leben, wie ich es bisher geführt habe. Ich will einfach etwas Bodenständiges machen.“
    „Buchstäblich“, murmelte Lilian, während sie daran dachte, wie sie abends immer die Erde aus ihren Fingernägeln schrubbte.
    Als hätte er ihre Gedanken gelesen, fiel sein Blick auf ihre Hände. „Trägst du eigentlich keine Handschuhe bei der Arbeit? Deine Hände sehen aus wie die von einem Bauarbeiter.“
    Sie betrachtete die Schrammen und abgebrochenen Fingernägel. Komisch, dass ihr das gar nichts mehr ausmachte. Dabei hatte sie noch vor ein paar Wochen täglich ihre Fingernägel lackiert. „Manchmal trage ich auch Handschuhe, aber es gibt Dinge, die man nur mit bloßen Händen machen kann.“
    „Eins verstehe ich nicht. Du empörst dich darüber, dass ich Farmer werden will, findest aber anscheinend nichts dabei, selbst diese Arbeit zu machen. Ich würde gern wissen, wie du dazu kommst.“
    „Im Gegensatz zu dir investiere ich kein Geld, ich schmeiße keinen Job hin, außerdem soll es auch nicht für immer sein.“
    „So viel habe ich doch gar nicht aufgegeben. Wenn ich mir mein Leben so angucke, finde ich, dass ich schon viel zu lange in diesem Job bin. Und was die vielen Leute angeht, die ich in Manhattan kenne, es gibt keinen, den ich wirklich vermissen würde. Hier dagegen ist das wahre Leben. Die Menschen sind echt. Molly zum Beispiel …“
    „Ja, ja, ich weiß“, unterbrach Lilian ihn. „Ich mag sie auch, aber findest du nicht, dass du alles schon wieder viel zu schnell angehst?“ Sie holte zwei Tassen aus dem Schrank und goss Kaffee hinein.
    „Sag mal, wohnst du eigentlich hier?“, fragte Carter argwöhnisch.
    Lilian verdrehte die Augen. „Dad, ich bin siebenundzwanzig. Und ich habe nichts mit Christopher im Sinn, falls du das andeuten willst. Im Gegensatz zu dir und Molly.“
    „Wir sind bloß Freunde. Und im Übrigen wohne ich im Hotel in Montclair.“
    „Christopher und ich sind auch bloß Freunde.“
    „So? Wie Freunde habt ihr nicht gerade dagestanden, als ich angekommen bin. Aber vielleicht hast du ja eine andere Vorstellung davon als ich.“
    Ein warmes Gefühl für ihren Vater durchströmte Lilian. „Selbst wenn es so wäre, Dad, es ist mein Leben. Ich bin mittlerweile erwachsen.“
    Carter seufzte bedauernd. „Tja, das ist leider passiert, ohne dass ich es bemerkt habe.“
    „Nimm es nicht so tragisch. Wir hatten einfach eine längere Sendepause, aber du hast noch immer Gelegenheit, mich von neuem kennen und lieben zu lernen.“ Sie drückte ihm einen Kuss auf die Stirn.
    Carter lächelte. „Das hast du immer gemacht, wenn du Geld für Klamotten von mir wolltest, weißt du noch?“
    Sie stellte die dampfende Kaffeetasse vor ihn hin. „Jetzt, wo du es sagst, im Farmerkatalog gibt es ein paar hübsche Latzhosen.“
    Molly stand gerade vor ihrer Spüle und wusch Paprikaschoten, als es an der Tür klopfte. Sie drehte sich um und erblickte Carter. „Ah, Sie sind wieder im Lande“, sagte sie fröhlich und trocknete sich die Hände ab. „Ich habe gerade Eistee gemacht. Setzen Sie sich doch inzwischen auf die Veranda, und ich hole ihn.“
    Es war schon spät am Nachmittag und immer noch warm, aber die Schatten wurden länger. „Für mich ist der Indian Summer bei Weitem die schönste Jahreszeit“, schwärmte Molly, als sie die Veranda betrat. „Abgesehen vom Frühling natürlich.“
    Carter hatte in einem der Korbstühle Platz genommen. „Sie sind eben eine Frau, die weiß, was sie mag und was nicht.“
    Sie reichte ihm das Teeglas und setzte sich in den Korbstuhl neben ihm. „Ich bin eine Trask. Wir haben alle unseren eigenen Kopf.“
    „Ja, das habe ich schon bemerkt.“ Er warf ihr einen vielsagenden Blick zu. „Vorhin war ich kurz bei Christopher.“
    „Bei Christopher, aha.“ Sie war plötzlich sehr

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