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Julia Saison Band 01

Julia Saison Band 01

Titel: Julia Saison Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HOLLY JACOBS NICOLA MARSH KRISTIN HARDY
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dich.“
    „Ja, ich muss schon sagen, schlimmer hätte es nicht kommen können. Aber nachdem ich mich mit diesem Gedanken abgefunden hatte, ging es erstaunlicherweise ziemlich glatt. Plötzlich haben die Ziegen mitgemacht.“
    „Bestimmt hast du sie mit deinem stählernen, zu allem entschlossenen Blick angefunkelt.“
    Sie schnaubte. „Was denkst du, ich bin stinkwütend geworden.“
    „Heute Nacht war Vollmond, da spielen sie immer etwas verrückt. Ich hätte dich warnen sollen, aber ich wäre nie darauf gekommen, dass du ganz alleine melken würdest. Selbst für mich ist das schon schwierig genug.“
    „Manchmal hilft es, wenn man vorher nicht alles so genau weiß.“
    Er beugte sich zu ihr und küsste sie. „Du bist wirklich eine erstaunliche Frau.“
    „Gut, dass du das endlich merkst.“
    Das hatte er schon lange bemerkt. Und es wurde Zeit, dass er ihr endlich sagte, was sie ihm bedeutete.
    Ich werde sie bitten, bei mir zu bleiben, dachte Christopher, während er ihr Kaffee nachschenkte. Gleich darauf schalt er sich selbst für seine verrückte Idee.
    „Jedenfalls danke ich dir von ganzem Herzen. Als ich zurückfuhr, dachte ich mit Schrecken daran, dass ich sicher noch bis Mitternacht im Melkstall stehen würde. Und als dann deinen Zettel las, habe ich mich natürlich riesig gefreut.“
    Genüsslich trank Lilian von dem frischen Kaffee. „Ich dachte, wenn ich das schaffe, habe ich die Feuerprobe bestanden.“
    Er fühlte sich beschämt. Hatte er sie wirklich einmal für eine Prinzessin auf der Erbse gehalten? Sie war alles, nur das nicht.
    Er fing an, sein Rührei zu essen. „Weißt du, mir kommt es vor, als ob du rund um die Uhr gearbeitet hättest, seit du hier bist.“
    „Glaub mir, es ist tatsächlich so. Aber ich werde diese Wette gewinnen, das weiß ich jetzt.“
    Ach ja, die Wette. „Hör zu, heute ist Sonntag. Ich werde Deke besuchen, und du kannst entweder mitkommen oder dir den Tag frei nehmen. Und heute Abend können wir irgendwo zusammen essen gehen, was hältst du davon?“
    Sie neigte den Kopf zur Seite. „Du meinst, wir gehen richtig aus?“
    „Ja, wenn du willst.“
    „Du erwartest ja wohl nicht, dass ich da Nein sage.“
    Er lächelte breit. „Nein.“ Sie würden einen schönen Abend miteinander verbringen, eine gute Flasche Wein trinken, und wenn sie zu Hause waren, würde er es ihr erzählen. „Hast du dir schon überlegt, was du mit deinem freien Tag anfängst?“
    „Es ist so lange her, dass mir spontan nichts einfällt. Vielleicht kaufe ich mir ein hübsches Kleid. Wo ich schon mal ausgehe. Aber auf jeden Fall werde ich dir noch helfen, jetzt wo Deke ausfällt und Carter nicht da ist.“
    „Lass nur, ich komme schon zurecht. Viel mache ich heute ohnehin nicht.“
    „Hast du was Bestimmtes im Sinn?“
    „Vielleicht gehe ich mit den Ziegen ein bisschen spazieren.“
    Sie starrte ihn perplex an, dann verschränkte sie die Arme vor der Brust. „Also das muss ich sehen. Am Nachmittag bin ich auf jeden Fall zurück.“
    „Und wieso gehst du mit deinen Ziegen spazieren?“
    Sie standen neben der Weide und sahen zu, wie die Ziegen herausliefen. Offensichtlich spürten die Tiere, was los war, denn sie wackelten aufgeregt mit den Stummelschwänzen und scharten sich um Christopher. Nur Tallulah kam schnurstracks auf Lilian zugelaufen.
    „Verräterin“, sagte Christopher.
    „Sie hat eben einen guten Geschmack.“ Lilian tätschelte der kleinen Ziege den Hals.
    „Sie lieben es, in den Wald zu gehen“, sagte Christopher. „Gras ist eigentlich nicht das Richtige für sie, Ziegen wollen Äste und Rinde fressen.“ Er setzte sich in Marsch, auf den Wald zu, der sich oben auf der Hügelkuppe ausbreitete, und die Ziegen umringten ihn wie ein Fanclub.
    „Das wird also so was wie ein Ziegenpicknick, oder?“
    Er lachte. „Ja, wenn man so will.“
    Lilian hatte erwartet, dass die Ziegen in alle Richtungen davonrennen, aber sie blieben immer in Christophers Nähe, fraßen hier und da etwas am Wegrand, aber kamen gleich wieder angesprungen, sobald die anderen weitergelaufen waren.
    Die Mittagssonne schien durch die Laubbäume und warf Reflexe auf den weichen Waldboden. Offenbar kannten sich die Ziegen schon aus, denn sie liefen sofort zu ihren Lieblingssträuchern und fraßen gierig von dem frischen Grün. Tallulah hielt sich an die Ahornsprösslinge und knabberte genüsslich an den jungen Zweigen.
    „Weißt du was? Heute im Krankenhaus hat Deke mir zum ersten Mal in die Augen

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