Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Saison Band 01

Julia Saison Band 01

Titel: Julia Saison Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HOLLY JACOBS NICOLA MARSH KRISTIN HARDY
Vom Netzwerk:
machte sie auf dem Absatz kehrt und lief davon.
    Als er zum Haus zurückkam, stand Lilian schon im Hof, in denselben Sachen, die sie bei ihrer Ankunft getragen hatte, bedrucktes T-Shirt, Minirock und Stöckelschuhe. In der Hand hielt sie eine Plastiktüte, sonst hatte sie kein Gepäck.
    Christopher versetzte es einen Stich. „Wo willst du hin?“, fragte er besorgt.
    Lilian war blass, und ihre Augen sahen groß und verweint aus. „Möglichst weit weg von hier.“
    Natürlich war ihm immer klar gewesen, dass ihre gemeinsame Zeit irgendwann vorbei wäre. Doch der Schmerz war viel schlimmer, als er befürchtet hatte.
    „Hör zu, du bist jetzt wütend und gekränkt und ziemlich durcheinander“, sagte er. „Bitte geh nicht so von hier weg. Lass uns noch mal in Ruhe über alles reden.“
    „Was du auch zu sagen hast, ich will es nicht hören. Such dir jemand anderen für deine Spielchen.“
    Ihm war klar, dass sie ihn mit ihrem flapsigen Ton nur verletzen wollte, und doch fiel er darauf herein. „Spielchen? So nennst du das also, was uns verbindet?“, fragte er mit schneidender Stimme.
    „Lass es gut sein.“ Sie wollte an ihm vorbei zu ihrem Auto gehen, aber er ließ nicht locker.
    „Du willst mir doch wohl nicht erzählen, dass das nur eine deiner üblichen kleinen Bettgeschichten war?“ Er hielt sie am Arm fest.
    „Erinnerst du dich noch an unsere erste Nacht?“, fragte er eindringlich. „Sag es mir, erinnerst du dich?“
    „Das war alles nur Einbildung“, rief sie verzweifelt.
    „Nein, das war es nicht. Es war Wirklichkeit, und mir ist dabei klar geworden, was ich für dich empfinde.“
    „Du meinst, während du mich angelogen hast?“, brach es aus ihr heraus.
    Und plötzlich begriff er. „Hier geht es überhaupt nicht darum, ob ich gelogen habe oder nicht, stimmt’s?“, begann er langsam. „Du hast einfach wahnsinnige Angst, dich auf jemanden einzulassen.“
    „Du hast doch selbst gesagt, dass nichts bleibt, wie es ist.“
    „Doch, manche Dinge bleiben.“
    „Du hast eine Frau geheiratet, und als es nach drei Jahren vorbei war, hast du gesagt, es sei nichts Besonderes gewesen. Wie kannst du so über die Ehe reden?“
    „Weil es die falsche Frau war.“ Er holte tief Luft. „Weil ich nie auch nur einen Moment das für sie gefühlt habe, was ich für dich empfinde.“
    Die Worte hingen in der Luft, und Lilian machte eine Handbewegung, als wolle sie sie wegfegen. „Leere Worte. Für mich zählt nur, was du tust. Du kannst dir nicht einfach deine eigene Wirklichkeit schaffen und verlangen, dass die Leute tun, was du willst. Du kannst nicht sagen, dass du mich magst, und mich gleichzeitig anlügen.“
    Plötzlich überfiel ihn eine tiefe Traurigkeit. „Ich dachte, wenn ich dir die Wahrheit sage, gibt es für dich keinen Grund mehr, hierzubleiben. Und es sieht so aus, als hätte ich recht gehabt.“
    Nur weg von hier. Nichts anderes konnte Lilian denken, während sie ins Auto stieg und losfuhr. Sie versuchte, sich ganz auf die Straße und den Verkehr zu konzentrierten. Bloß nicht darüber nachdenken, dass das Herz ihr wie ein brennender Feuerball in der Brust lag.
    Sie würde Christopher und alles, was gewesen war, ganz schnell vergessen.
    Erst am Flughafen in Boston fiel ihr ein, dass sie Carter Bescheid sagen musste.
    „Hallo, Lilian, wie geht’s dir?“, fragte er.
    Darauf wusste sie im Moment keine Antwort. Ihr Innerstes war viel zu aufgewühlt. „Ganz gut, und dir?“
    „Mir geht’s fantastisch.“
    „Ich wollte dir nur sagen, dass ich gerade am Flughafen bin. Ich fliege nach Hause.“
    „Aber wieso denn? Musst du was Dringendes erledigen?“
    „Nein.“
    „Und was ist mit Christopher? Jetzt, wo Deke ausgefallen ist, kannst du ihn doch nicht einfach im Stich lassen.“
    „Du kannst ihm gern helfen. Er ist ja vorher auch schon mit Deke alleine ausgekommen. Ihr beide werdet das schon schaffen.“
    „Du hörst dich so eigenartig an.“
    „Ich bin nur ein bisschen müde.“
    Er schwieg eine ganze Weile. „Und wann kommst du zurück?“
    Es zerschnitt ihr das Herz. „Dad, ich komme nicht zurück. Meine Zeit auf der Farm ist beendet.“
    Und ebenso die Sache mit Christopher.
    „Bist du noch da, Dad?“
    „Ja, ich bin nur ziemlich überrascht. Ich dachte, ihr beide versteht euch so gut. Außerdem tut es mir leid, dass ich dich jetzt nicht mehr so häufig sehe. Irgendwie hatte ich mich daran gewöhnt.“
    „Ja, ich auch. Besuch mich doch in L.A., wenn ich wieder zurück

Weitere Kostenlose Bücher