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Julia Saison Band 01

Julia Saison Band 01

Titel: Julia Saison Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HOLLY JACOBS NICOLA MARSH KRISTIN HARDY
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gesehen“, sagte Lilian nachdenklich.
    Christopher nickte. „Ja, das ist erstaunlich. Normalerweise braucht Deke ein bis zwei Jahre, bis er endlich mal ein Wort mit jemandem spricht, geschweige denn ihn ansieht.“ Er nahm ihre Hand in seine. „Du hast ihn bezaubert. Genau wie mich.“
    Ein jähes Glücksgefühl durchströmte Lilian. Sie hatte sich schon so an Christophers zärtliche Komplimente gewöhnt, dass sie sich gar nicht vorstellen konnte, irgendwann darauf verzichten zu müssen. Bei ihm war das bestimmt anders. Was er über seine Ehe gesagt hatte, gab ihr zu denken. Dass er erleichtert gewesen war, als es zu Ende ging. So würde es ihm bestimmt auch mit ihr gehen.
    Gerade nagte Tallulah wieder ein junges Ahornbäumchen ab. „Ein Baum weniger für dich.“
    „Ich muss den Bestand sowieso auslichten.“
    „Gehört das alles dir?“
    „Ungefähr zweihundert Hektar davon. Mit sechzig Hektar habe ich angefangen und immer ein Stück nachgekauft, sobald ich wieder Geld hatte.“
    „Und wie weit reicht die Fläche, die dir gehört?“
    Er streckte den Arm aus. „Bis fast zum Horizont.“
    „Wirklich?“
    „Ja.“ Er nahm ihre Hand, und sie gingen nebeneinander über den sonnenbeschienenen Waldpfad, während um sie herum die Grillen zirpten. Sein Wald, dachte Lilian voller Bewunderung. Es war schon etwas Besonderes, neben einem Mann über dessen eigenes Land zu gehen.
    „Ich kann gut verstehen, dass du diese Farm liebst“, sagte sie leise.
    Christopher sah sie von der Seite an, während sie hinzufügte: „Und ich verstehe auch, warum du hier nie wieder weg willst.“
    „Willst du mir etwa erzählen, dass du auch Gefallen an der Landwirtschaft gefunden hast?“ Seine Stimme klang leicht amüsiert, aber es schwang noch etwas anderes mit, das sie im Moment nicht deuten konnte.
    „Lach mich nicht aus“, murmelte sie verlegen und ging zu Tallulah hinüber. „Da will man mal was Nettes sagen …“
    Mit einem Satz war er bei ihr, drehte sie zu sich um und presste seinen Mund auf ihren.
    Sie hielten sich eng umschlungen, und in diesem Moment ging es nicht um Leidenschaft und auch nicht um Zärtlichkeit. Vielmehr kam es ihnen vor, als ob sie beide vollkommen eins wären. Es war ein magischer Moment.
    Unvermittelt löste Christopher sich von ihr und sah sie an. „Lilian, ich muss dir was sagen.“
    Beim Klang seiner Stimme spürte sie ein seltsames Unbehagen. „Muss das jetzt sein? Ich glaube nicht, dass mir das, was du sagen willst, gefallen wird.“
    „Es ist nichts Schlimmes, du musst es nur verstehen.“
    Also war es etwas Schlimmes. Lilian betrachtete ihn prüfend. „Okay, schieß los.“
    Er holte tief Luft. „Ich habe Carter sein Geld zurückgegeben.“
    Darauf war sie am allerwenigsten vorbereitet gewesen. Sie betrachtete ihn mit schmalen Augen. „Was hast du?“
    „Du hast richtig gehört.“
    Eigentlich hätte sie erleichtert sein müssen. Schließlich war es das, was sie gewollt hatte, der Grund, weshalb sie überhaupt auf die Farm gekommen war. Doch es bedeutete auch, dass die Wette nicht mehr galt. Ihre Zeit hier war beendet, und sie würde die Farm verlassen müssen.
    Nein, das war völlig unmöglich. Die Erkenntnis war wie ein Schock. Statt erleichtert zu sein und froh, zu ihrem früheren Leben zurückkehren zu können, fühlte Lilian einen rasenden Schmerz. Sie konnte nicht von hier weggehen, vor allem nicht von Christopher. Ihr Leben lang würde sie keinen anderen Mann mehr so lieben können.
    Ausgerechnet ihr musste das passieren. Bisher hatte sie es immer vermieden, sich auf einen Mann einzulassen. Immer hatte sie sich ein Hintertürchen offen halten können. Doch jetzt steckte sie voll in dieser Geschichte drin.
    „Wann genau hast du ihm das Geld zurückgegeben?“, fragte sie mit zugeschnürter Kehle, während die Kälte in ihr hochkroch.
    „Bevor ich diese Frage beantworte, möchte ich, dass du mir Gelegenheit gibst, dir alles zu erklären.“
    Seine Worte schnitten ihr wie ein Messer ins Fleisch. Genauso war es all die Jahre mit Carter gewesen, wenn er ihr wieder von einer seiner neuen Liebschaften berichtete. Sie fühlte sich verletzt und hintergangen. „Ich brauche keine Erklärung“, sagte sie mit tonloser Stimme. „Die Wette ist hinfällig, das ist das Einzige, was zählt.“
    „Versteh doch, es ging mir bei der Wette nicht um Carters Geld.“
    „Um was denn sonst? Darum ging es doch von Anfang an.“
    Seine Miene verfinsterte sich. „Nein, ich habe das Geld deines

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