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Julia Saison Band 01

Julia Saison Band 01

Titel: Julia Saison Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HOLLY JACOBS NICOLA MARSH KRISTIN HARDY
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bin.“
    „Zurück von wo?“
    „Erst mal fliege ich nach Paris, von dort vielleicht nach Amsterdam oder auf eine griechische Insel. Ich brauche Tapetenwechsel.“
    „Für mich hört sich das eher an, als würdest du vor etwas davonlaufen.“
    Darauf wusste sie keine Antwort. „Ich muss jetzt auflegen, mein Flieger geht gleich. Du hast ja meine Nummer. Melde dich mal.“
    „Und du hast meine Nummer.“
    „Ja.“
    „Ich hoffe, du benutzt sie.“
    Christopher stand neben dem Futterlastwagen und sah zu, wie die Körner in das Silo rieselten. Als der Fahrer die Zufuhr stoppte, runzelte Christopher die Stirn. „Da stimmt was nicht, ich hatte eine Tonne bestellt.“
    Der Fahrer blickte zu Boden. „Tut mir leid, mehr haben sie mir nicht gegeben.“
    Christopher betrachtete ihn prüfend. „Gene, du kannst mir ruhig die Wahrheit sagen.“
    Gene rückte seine Mütze zurecht. „Du hast deinen Kredit bei uns ausgeschöpft, Chris. Ich habe so viel herausgeholt, wie ich konnte. Tut mir leid.“
    „Das braucht dir nicht leid zu tun. Mir war klar, dass es irgendwann so kommt.“
    „Ich fühle mich schrecklich.“
    „Mach dir nichts draus“, sagte Christopher und winkte Gene zu, während er in seinen Lastwagen stieg.
    Als der Fahrer weg war, stieß Christopher den Atem aus. Das war es also. Was war er bloß für ein Idiot gewesen, das Geld zurückzugeben! Obwohl er natürlich wusste, dass in Wahrheit Lilian der Grund war, dass er Carters Geld nicht annehmen wollte. Lilian! Die Frau, die sein Leben von Grund auf verändert hatte und die ihn jetzt verlassen hatte.
    Er ging über den Hof zu der Weide, wo die kleineren Ziegen untergebracht waren. Der größte Teil der Herde weidete oben auf dem Hügel. Als er sich dem Zaun näherte, kam eine der Ziegen laut meckernd auf ihn zugelaufen. Es war Tallulah.
    Als sie ihn erkannte, blieb sie verdutzt stehen und gab ein irritiertes Meckern von sich.
    „Tut mir leid, sie ist nicht da“, erklärte er ihr.
    Wieder meckerte das Tier kläglich.
    „Es ist leider nicht zu ändern. Besser, du gewöhnst dich dran.“
    Wie oft hatte er sich das selbst gesagt, ohne dass es etwas genutzt hätte. Einstein hatte recht. Alles war relativ, besonders die Zeit. Drei Wochen war Lilian jetzt schon weg, und seitdem verging die Zeit mit einer bleiernen Langsamkeit. Er vermisste sie in jeder einzelnen Sekunde, und wo er auch hinblickte, fühlte er sich an sie erinnert.
    Sein Handy bimmelte, und er zog es aus der Jackentasche.
    „Christopher? Hier ist Dale White von Pure Foods. Bist du in der Nähe deines Büros?“
    „Nein, ich bin draußen, wieso?“
    „Ich habe dir gerade ein Fax geschickt. Dein erster Auftrag.“
    Der erste Auftrag! Wie lange hatte er die Zusage der Biomarktkette herbeigesehnt. Doch statt Erleichterung fühlte er nur Bedauern. Bedauern darüber, dass die Zusage erst jetzt kam. Hätte sie nicht vier Wochen früher kommen können? Dann wäre alles anders verlaufen. Dann hätte er Carters Geld von Anfang an ablehnen können und Lilian wäre nicht wütend auf ihn.
    Aber es war naiv, so zu denken, denn das eigentliche Problem war nie das Geld gewesen. Solange Lilian nicht die Dämonen der Vergangenheit besiegte, konnte es für sie beide keine Zukunft geben.
    Tallulah warf ihm einen letzten enttäuschten Blick zu und trottete dann zu den anderen Ziegen zurück.
    Vermutlich fühlte sie sich genauso verlassen wie er.
    Lilian war schließlich doch nach Los Angeles zurückgeflogen. Sie war zu deprimiert, um eine Europareise zu unternehmen. Doch auch in L.A. kam ihr alles sinnlos vor. Sie hatte ihre Agentur darum gebeten, ihr so viele Aufträge wie nur möglich zu geben, aber auch das hielt sie nicht davon ab, ihren trüben Gedanken nachzuhängen. Plötzlich kam es ihr unbeschreiblich dumm und langweilig vor, auf Modenschauen hinter der Bühne herumzustehen und sich das alberne Geschnatter der Models anhören zu müssen.
    Wie sie die harte Arbeit auf der Farm vermisste. Am Abend total erschöpft ins Bett zu fallen und zu wissen, dass man etwas Sinnvolles getan hatte. Sie vermisste die kleinen Ziegen mit ihren lustigen Einfällen, vor allem Tallulah.
    Doch am allermeisten vermisste sie Christopher.
    Die Sehnsucht nach ihm war das Erste, was sie morgens beim Aufwachen überfiel, und tagsüber war sie ihr ständiger Begleiter. Lilian redete sich ein, dass sie irgendwann darüber hinwegkäme. Doch allmählich glaubte sie nicht mehr daran.
    Ihr Handy klingelte. Es war Carter.
    „Hallo, wie

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