Julia Saison Band 01

„Erinnerst du dich, wie ich gesagt habe, dass ich verstehen kann, dass du diese Farm liebst? Und du hast nicht gewusst, ob du mir glauben sollst.“ Sie schüttelte den Kopf. „Aber es stimmt. Ich kann es wirklich verstehen, denn auch ich liebe das Leben hier auf der Farm.“ Sie schluckte. „Und ich liebe dich.“
    Er schloss die Augen, und ein unglaubliches Glücksgefühl durchströmte ihn.
    Lilian blinzelte ihn unsicher an. „Sag was“, flüsterte sie.
    Da hob er sie unvermittelt hoch und wirbelte sie herum, und als sie wieder auf dem Boden stand, küsste er sie zärtlich. „Sag das noch mal.“
    Sie verzog den Mund zu einem Lächeln. „Ich liebe dich.“
    „Noch mal.“
    „Ich liebe dich.“
    Wieder küsste er sie. „Ich bin verrückt nach dir, weißt du das? Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr. Und du hast mir so gefehlt, dass ich beinahe durchgedreht wäre.“
    „Das tut mir alles so leid. Manchmal brauche ich eben länger, bis ich etwas begreife.“
    Er drückte sie an sich. „Das Warten hat sich jedenfalls gelohnt.“
    Zärtlich fuhr sie mit den Fingern durch sein Haar. „Ich werde alles tun, um dich glücklich zu machen.“
    „Das will ich auch. Von ganzem Herzen.“ Er küsste sie. „Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie schön unser Leben werden wird.“
    Sie lächelte spitzbübisch. „Wollen wir wetten?“

EPILOG
    Es war eine Symphonie in Weiß. Weiße Rosen, weiße Satinschleifen, weißer Tüll an den Fenstern des schönen alten Hotels. Selbst die Szenerie außerhalb der Glasfront war weiß, denn die Berge lagen unter einer dichten Schneedecke. Darüber strahlte ein blauer, wolkenloser Himmel, als strahle er extra für diesen Tag.
    Molly blinzelte. „Jetzt muss ich doch weinen.“
    „Machen das nicht alle Frauen auf Hochzeiten?“, fragte Carter und zog ein weißes Stofftaschentuch aus seiner Brusttasche.
    „Was für eine wundervolle Trauung“, sagte Molly zu Lilian, die in ihrem schlicht geschnittenen weißen Satinkleid wunderschön aussah. Molly nahm ihre Hand. „Und wie bezaubernd du bist.“
    „Das habe ich ihr auch schon gesagt, stimmt’s, Mrs. Trask?“ Christopher küsste seine Frau zärtlich auf die Wange.
    Lilian lachte übermütig. „Oh, jetzt bin ich wirklich Mrs. Trask, oder?“
    „Ja, das bist du, und wenn es nach mir geht, bleibst du es für immer.“
    Lilian griff nach Mollys Hand. „Eure Trauung war auch sehr schön.“
    Molly blickte auf den Brautstrauß, den sie im Arm hielt. „Findest du die roten Rosen nicht zu grell zu meinem weißen Kostüm?“
    Lilian lächelte. „Findest du denn meine Rosen zu grell?“ Sie hielt ihren Brautstrauß hoch, der genau wie der von Molly aussah. „Was willst du? Schließlich ist heute Valentinstag.“
    „Ich habe schon zu Carter gesagt, der einzige Grund, warum er unbedingt am Valentinstag heiraten wollte, ist der, dass er dann nie den Hochzeitstag vergisst.“
    „Ganz im Gegenteil“, protestierte Carter. „Das macht es umso schwieriger, sich daran zu erinnern.“
    „Wieso denn das?“, fragte Molly.
    Carter beugte sich zu ihr und küsste sie. „Weil mit dir jeder Tag Valentinstag ist.“
    Christopher und Lilian gingen Arm in Arm ans Fenster und blickten über die verschneiten Berge.
    Dann sahen sie sich in die Augen. „Ich liebe dich so sehr“, sagte Lilian leise. „Weißt du, es gibt Momente, da schaut man auf sein Leben und ist einfach nur glücklich.“
    „Das bin ich auch, solange du bei mir bist“, flüsterte er und küsste sie zärtlich.
    – ENDE –

 
     
     

Holly Jacobs
    Zärtliche Küsse am Valentinstag

PROLOG
    September
    Carly Lewis steckte ihre Lehrbücher in die Aktentasche und rief: „Sean! Rhiana! Wenn ihr nicht in zwei Minuten am Auto seid, fahre ich ohne euch los.“
    Sie hörte eilige Schritte und Gestöhne von oben und wusste, dass ihre beiden Siebtklässler die Warnung ernst nahmen. Im vergangenen Jahr, kurz nachdem sie mit den Kindern in den kleinen Bungalow im Osten von Erie gezogen war, hatte sie dieselbe Drohung wahr gemacht. Allerdings war sie nur einmal um den Block gefahren und sofort wieder mit schlechtem Gewissen zurückgekehrt.
    Die Geschwister, die sich wie Zwillinge ähnelten, obwohl sie zehn Monate auseinander waren, hatten verloren und verunsichert vor dem Haus gestanden, auch wenn die Grundschule problemlos zu Fuß zu erreichen war.
    Carly hatte nachdrücklich erklärt, dass sie nächstes Mal nicht zurückkommen würde. Seitdem klappte es besser mit der