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Julia Saison Band 05

Julia Saison Band 05

Titel: Julia Saison Band 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN R. MYERS CATHY GILLEN THACKER CHRISTINE RIMMER
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nicht, wie dämlich sich der Kerl heute Abend aufgeführt hat. Ich brauche keine weiteren Beweise dafür, dass er ein Idiot ist.“
    Kelly rieb sich die Schläfen, die anfingen vor Schmerzen zu pochen. „Ist er nicht. Er hat sich aus dem Nichts heraus ein fantastisches Leben aufgebaut. Er ist klug und witzig und warmherzig. Ja, die Neuigkeiten über DeDe hat er nicht gut aufgenommen. Aber ich habe das heute Abend zu lange hinausgezögert. Das war dumm. Und falsch. Das ist alles.“
    Tanner schaute immer noch böse. „Du warst schon immer viel zu nachsichtig, was ihn angeht. Und bist schon immer viel zu hart mit dir selbst ins Gericht gegangen.“
    Mit einem Seufzer legte sie den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. „Das musst du natürlich sagen. Du bist mein Bruder.“
    Er knurrte irgendetwas vor sich hin.
    Sie zwang sich, ihren müden, schmerzenden Kopf zu heben, als er sich auf die Armlehne des Sofas setzte. „Danke, dass du Babysitter gespielt hast.“
    „He, dafür sind Onkel doch da, oder?“
    „War DeDe brav?“
    Er nickte. „Sie ist ein tolles Mädchen. Übrigens, Hayley hat angerufen.“
    „Hast du ihr gesagt, wo ich heute Abend war?“
    „Äh, nein. Das habe ich dir überlassen. Ich habe nur gesagt, dass du sie anrufst.“
    „Mache ich auch. Gleich morgen früh.“
    Tanner schaute zu den hohen Fenstern hinüber, die zum Pool hinausgingen. „Ich habe ein paar Nachforschungen über Mitch, vormals Michael, angestellt.“
    „Das war mir klar.“
    „Wenigstens ist er wirklich reich. Ich habe sein Buch über Amazon bestellt. Es hat gute Kritiken bekommen.“
    „Schau nicht so überrascht. Mitch ist ein sehr kluger Mann.“
    „Hätte ich früher nie geglaubt – dir habe ich übrigens auch ein Exemplar bestellt.“
    „Danke. Du bist wirklich ein toller großer Bruder, weißt du das?“
    „Ich tu mein Bestes.“ Er stand wieder auf. „Dann verschwinde ich mal. Geh ins Bett, bevor du noch im Sessel einschläfst.“
    „Hmm“, machte sie und lehnte den Kopf wieder zurück.
    Sie hörte, wie die Haustür ins Schloss fiel, als er ging.
    Am nächsten Tag rief Kelly in der Mittagspause Hayley an und erzählte ihr alles.
    „Das muss man sich mal vorstellen“, sagte ihre Schwester beinahe ehrfürchtig, „plötzlich ist er wieder ein Teil deines Lebens.“
    Kelly lachte leise. „Äh. Na ja. So würde ich das nicht sagen. Er hat nur gesagt, dass er sich melden wird. Darüber nachzugrübeln, was er konkret vorhat, bringt mich jetzt schon um.“
    „Ich bin sicher, lange wirst du nicht warten müssen.“
    „Also, er muss ja jetzt erst mal diese dreiwöchige Lesereise hinter sich bringen. Daher sehe ich ihn auf jeden Fall erst wieder, wenn die vorbei ist.“
    „Was ist mit DeDe? Hast du ihr gesagt, dass man ihren Vater gefunden hat?“
    „Darüber habe ich schon nachgedacht – die ganze Nacht, ehrlich gesagt. Anstatt zu schlafen. Aber am Ende habe ich beschlossen, damit noch zu warten.“
    „Worauf denn?“
    „Um zu sehen, was Mitch unternimmt. Das war ein Riesenschock für ihn, und ich habe mich ziemlich dumm dabei angestellt, es ihm zu sagen.“
    „Wie denn?“
    „Es ist … einfach so, dass ich richtig Mist gebaut habe.“
    „Na schön. Endlich ist es bewiesen. Auch du bist nur ein Mensch. Also los, spuck es aus.“
    „Also, da war sofort diese … diese Anziehungskraft. Ich weiß nicht, was ich erwartet habe. Aber das nicht. Es ist so lange her, seit ich in ihn verliebt war. Wir waren damals doch nur Teenager. Und heute ist er so ganz anders als früher.“
    „Du doch auch.“
    „Ja. Egal. Jedenfalls haben wir uns beide voneinander angezogen gefühlt. Also habe ich damit gewartet, ihm alles zu sagen. Ich wollte ganz einfach nicht, dass der schöne Abend so schnell vorbei ist, verstehst du? Außerdem wusste ich wirklich nicht, wie ich das anstellen soll. Am Ende habe ich es irgendwie geschafft. Aber nicht besonders geschickt, das kannst du mir glauben. Es hat sich einfach schrecklich angehört. Wie eine riesengroße Lügengeschichte, die ich mir ganz spontan ausgedacht habe. Er hat mir auch gleich vorgeworfen, dass ich ihn nur reinlegen will, dass ich es auf sein Geld abgesehen habe. Es war furchtbar.“
    „Oh nein.“
    „Genau.“
    „Aber jetzt“, meinte Hayley, „ganz egal, wie schwierig es für dich war, es ihm zu sagen, und wie schlecht es gelaufen ist, hast du es hinter dir. Er weiß Bescheid. Also versuch mal, dich zu entspannen. Du hast jetzt mindestens drei Wochen Zeit,

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