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Julia Saison Band 05

Julia Saison Band 05

Titel: Julia Saison Band 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN R. MYERS CATHY GILLEN THACKER CHRISTINE RIMMER
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aus. Mühsam setzte er sich auf. Vor sechs Wochen hatte er einen Autounfall gehabt, und der Gips von seinem linken Arm und Bein war erst vor ein paar Tagen abgenommen worden. Die Ärzte meinten, dass sich in ein oder zwei Wochen nichts mehr steif anfühlen würden. Tanner gähnte. „Guter Vortrag?“
    „Exzellent.“
    „Wie war der Name noch mal?“
    „Mitch Valentine.“
    Er zuckte die Achseln. „Nie gehört.“
    Und dann schaffte sie es einfach nicht, die Wahrheit vor ihm zu verheimlichen. Nicht vor Tanner, ihrem geliebten großen Bruder. Sie ging zu ihm hinüber, setzte sich neben ihn und nahm seine Hand. „Schläft DeDe schon?“
    „Sie ist um neun ins Bett gegangen. Schläft tief und fest.“
    „Gut. Ich … Also, Mitch Valentine … Der Redner heute Abend …“
    „Ja?“
    „Das ist Michael.“
    Tanner sah genauso vor den Kopf geschlagen aus, wie sie sich fühlte. Er ließ ihre Hand los. „Bist du sicher?“
    Kelly nickte heftig. „Oh ja. Es ist Michael, auch wenn er sich sehr verändert hat. Weißt du noch, wie dünn er immer war? Jetzt ist er … richtig muskulös. Und reich. Hat gleich ein paar eigene Firmen. Und er hat ein Buch geschrieben darüber, wie er sein Leben umgekrempelt hat. Am Ende seiner Rede bin ich dageblieben. Als er mich gesehen hat, hat er mich auch erkannt.“
    „Mitch Valentine – so nennt er sich jetzt?“
    „Genau.“
    „Wieso? Warum hat er seinen Namen geändert?“ Tanners Miene war undurchdringlich. Kelly wusste, was dieser Gesichtsausdruck bedeutete. Er würde sich die Nacht um die Ohren schlagen, um mit allen Tricks, die ihm als Privatdetektiv zur Verfügung standen, alles irgendwie Mögliche über den Mann namens Valentine herauszufinden.
    „Oh, Tanner. Komm schon. Sei nicht so misstrauisch. Ich weiß, dass du ihn nie gemocht hast, aber …“
    „Sorry, da bin ich misstrauisch. Der Typ löst sich in Luft auf. Zehn Jahre lang. Und jetzt taucht er plötzlich wieder auf, reich und schick – und mit einem neuen Namen?“
    „Ich bitte dich. Leute ändern eben manchmal ihre Namen. Das ist doch kein Verbrechen.“
    „Aber er hat dir nicht gesagt, warum er das getan hat.“
    „Wir haben uns vielleicht drei Minuten unterhalten. Dafür hat die Zeit nicht gereicht. Morgen erfahre ich bestimmt mehr.“
    „Morgen?“
    „Wir gehen morgen Abend zusammen essen. Donnerstag reist er wieder ab.“
    „Und du willst, dass ich wieder auf DeDe aufpasse, während du dich mit ihm triffst?“
    „Wenn das geht …“
    Einen Augenblick schwieg Tanner, dann nickte er. „Natürlich.“
    „Danke.“
    „Wann wirst du es ihr sagen?“
    „Bald. Nachdem ich es ihm erklärt habe. Erst muss ich wissen, wie er darauf reagiert.“
    Tanner nahm wieder ihre Hand. „Verdammt. Keine einfache Situation, was?“
    Sie lehnte sich an ihn. „Ich kann kaum glauben, dass das alles wirklich passiert.“
    „Das verstehe ich. Mir geht es genauso.“
    Irgendetwas an seinem Tonfall ließ sie aufhorchen. „Jetzt fühle dich bitte bloß nicht mies, weil du ihn nicht gefunden hast. Ich weiß, dass du getan hast, was du konntest.“
    Er schaute weg, aber nur ein oder zwei Sekunden lang. Dann sah er ihr wieder in die Augen. „Klar, ist sowieso besser, dass du den Typen jetzt gefunden hast.“
    Da musste sie trotz ihrer Anspannung lächeln. „Ja. Und jetzt muss ich ihm sagen, dass er eine Tochter hat und dass er die ersten neun Jahre ihres Lebens verpasst hat. Ich habe das unbestimmte Gefühl, dass ihm das nicht besonders gefallen wird.“
    Tanner schaute böse. „Er hat sich doch von dir abgewendet – und ist dann einfach verschwunden.“
    „Bleib ruhig, Tanner. Vielleicht mache ich mir ja ohne jeden Grund Sorgen. Er ist ja kein verkorkster Teenager mehr. Er war wirklich charmant. Weltgewandt. Mit einem tollen Sinn für Humor …“
    „Jetzt bin ich mir absolut sicher, dass du den falschen Kerl gefunden hast.“
    „Ach, hör schon auf.“ Spielerisch versetzte sie ihm einen Klaps auf den Arm. In Gedanken fügte sie hinzu: Außerdem ist er sexy. Sehr, sehr sexy. Dann dachte sie daran, wie Mitch sie angesehen hatte und unterdrückte einen Seufzer.
    „Der Mann soll sich bloß benehmen“, knurrte Tanner. „Das ist alles.“
    „Da spricht der Beschützerinstinkt von meinem wunderbaren großen Bruder. Reg dich bloß nicht auf. Das meine ich ernst. Das ist ein Befehl.“
    „Meinetwegen.“ Er musterte sie. „Du kommst klar?“
    „Oh, das hoffe ich. Wirklich.“

3. KAPITEL
    Mitch war früh

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