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Julia Saison Band 05

Julia Saison Band 05

Titel: Julia Saison Band 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN R. MYERS CATHY GILLEN THACKER CHRISTINE RIMMER
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ihnen verwandt bin. Mit der reichen Familie Bravo aus Bel Air …“
    Er konnte von ihrem Anblick gar nicht genug bekommen und er sehnte sich danach, die Hand auszustrecken und ihr über die Wange zu streicheln.
    „Das hast du dir schon immer gewünscht, nicht wahr? Eine eigene Familie?“
    „Ja.“
    Vor zehn Jahren hatte er sich gewünscht, ihre Familie zu sein. Er hatte sogar von ihr verlangt, der Mittelpunkt ihres Lebens zu sein. Deswegen hatte er sie verloren.
    „Vor fünf oder sechs Jahren hat man herausbekommen, dass der Kidnapper der Onkel war, richtig?“
    Die Geschichte war damals überall in den Schlagzeilen. Der berüchtigte Blake Bravo war nach einem Brand für tot erklärt worden. Dann hatte er das Baby seines Bruders entführt und noch dreißig Jahre gelebt, ohne dass jemand wusste, dass er noch am Leben war. „Jetzt ist er aber wirklich tot, oder?“
    „Ja, das ist er.“
    Ungefähr in diesem Augenblick merkte Mitch, worauf die Sache hinauslief. „Dein Vater, den du nie kennengelernt hast. Sein Name war doch …“
    „Blake. Genau. Der Blake Bravo war mein Vater. Das Bravo Baby ist mein Cousin – er ist übrigens inzwischen erwachsen und lebt in Oklahoma City. Und der berühmte Millionär in seinem Herrenhaus in Bel Air? Das ist auch mein Cousin. Ich bin tatsächlich mit meiner Traumfamilie verwandt. Und wie sich herausgestellt hat, haben Tanner und ich praktisch im ganzen Land Halbgeschwister. Mein Vater war nicht nur ein Kidnapper, er war auch Polygamist und mit einer ganzen Reihe Frauen verheiratet. Er hat sie geheiratet und geschwängert und dann ist er auf und davon. Was mich daran erinnert: Tanner und ich haben auch noch eine andere Schwester. Meine Mutter hatte ein drittes Kind, von dem wir keine Ahnung hatten. Diese Schwester ist ein paar Jahre jünger als ich. Sie heißt Hayley, ist verheiratet und hat ein kleines Baby.“
    „Warte mal einen Augenblick. Willst du damit sagen, dass deine Mutter drei Kinder hatte, alle drei in Pflegefamilien gegeben hat …“
    „… und jedem erzählt hat, dass es ein Einzelkind ist? Genau. Ich weiß nicht, was sie dazu getrieben hat. Und jetzt ist es zu spät, das herauszufinden.“
    „Wie meinst du das?“
    „Sie ist letzten Mai gestorben. So haben wir Hayley gefunden. Wir haben uns getroffen, als wir meine Mutter zufällig alle gleichzeitig im Krankenhaus besucht haben.“
    „Verdammt, das muss eine ganz schöne Überraschung gewesen sein.“
    „Oh ja. Wenn ich so zurückdenke, wird mir klar, dass es mit Tanner leicht genauso hätte laufen können. Wir hatten Glück, weil Tanner sich daran erinnert hat, dass noch ein Baby da war, als Mom ihn weggegeben hat.“
    „Dann steht ihr euch immer noch nahe, Tanner und du?“, fragte Mitch vorsichtig.
    „Sehr sogar.“ Sie runzelte die Stirn. „Du bist doch nicht etwa immer noch sauer auf ihn?“
    Ehe er antworten konnte, tauchte der Ober wieder auf. Sie beschäftigten sich ein paar Minuten mit den Speisekarten, bevor sie ihre Bestellung aufgaben.
    Dann waren sie wieder allein. Und Kelly beobachtete ihn.
    Der Moment der Wahrheit. Seit er sie am Vorabend auf der Bühne gesehen hatte, hatte er gewusst, dass er einen Weg finden würde, wieder mit ihr zusammen zu sein – und dass er sich entschuldigen musste.
    „Vor zehn Jahren habe ich mich wie ein Idiot aufgeführt. Glaube mir, Kelly, das weiß ich jetzt. Du hast mich doch gestern Abend gehört. In meinem Buch und in meinen Vorträgen ist das ein wichtiger Punkt. Dass es nicht funktioniert, jemandem ein Ultimatum zu stellen. Aber ich habe dich gezwungen, dich zwischen mir und dem Bruder, den du gerade erst getroffen hattest, zu entscheiden. Ich kann zu meiner Verteidigung nur sagen, dass ich achtzehn war und verrückt nach dir. Und davon überzeugt, dass ich dich verlieren würde – was ich ja dann auch getan habe.“
    Sie sah ihn sanft an. „Und dann hast du auch noch deine Mutter verloren.“
    „Lungenentzündung. Wenigstens ist es schnell gegangen. Manchmal denke ich, dass es für sie eine Erlösung war. Sie war einfach nie wieder dieselbe, nachdem wir Deirdre verloren haben – und meinen Dad.“ Deirdre war zwei Jahre jünger gewesen als Michael. Im Alter von neun Jahren war sie gestorben, weil ein Betrunkener sie überfahren hatte. Michaels Vater hatte den Verlust der geliebten Tochter nicht verkraftet und die Familie kurze Zeit später verlassen. Seine Mutter hatte ihr Bestes gegeben, aber es nicht geschafft, das Haus zu halten. Die letzten

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