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Julia Saison Band 11

Julia Saison Band 11

Titel: Julia Saison Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen r. Myers Cindy Kirk Marie Ferrarella
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zum Haus gegangen bist. Sie werden schon auf dich warten.“ Sanford schenkte Kaffee ein und fragte: „Wie geht es Merritt?“
    „Sie ist enttäuscht.“
    Sein Großvater seufzte schwer und setzte sich in den Schreibtischsessel. Cain hatte das Gefühl, dass ihn und den alten Mann Welten trennten.
    „Du hast sie sicher vorgewarnt, dass ich nicht kommen würde?“
    „Ja.“
    „Du warst im Irrtum. Ich war nervös, wahrscheinlich nicht weniger als du, als du hierhergekommen bist, aber ich wollte zu euch. Dann bin ich krank geworden, als ich in Helena in letzter Minute noch Weihnachtsgeschenke kaufen wollte. Die Nacht zum ersten Weihnachtstag habe ich im Krankenhaus verbracht. Ich bin erst gestern Abend nach Hause zurückgekehrt.“
    Cain fiel erst jetzt auf, dass Sanford schlecht aussah und anscheinend sogar Mühe hatte, den Kaffeebecher zu halten. „Warum hast du uns nicht benachrichtigt?“
    „Warum hätte ich euch das Weihnachtsfest verderben sollen?“
    „Kann ich jetzt etwas für dich tun?“
    „Beeile dich mit dem Lernen.“
    „Wie bitte?“
    Sanford tippte sich mit dem rechten Zeigefinger auf die Brust. „Motorschaden. Ich muss es langsamer angehen lassen. Mein Arzt sagt, wenn nicht, dann werde ich das nächste Weihnachtsfest nicht erleben. Der Zeitpunkt ist schlecht gewählt. Ich wollte sterben, als ich deine Großmutter verloren hatte, und auch, als dein Vater starb. Besonders, als Tom starb. Und jetzt freue ich mich zum ersten Mal seit langer Zeit wieder, wenn ich morgens die Augen öffne, und dann so etwas.“
    Also hatte Merritt mit ihrer Befürchtung recht gehabt. Cain hatte zu fest an den Ruf des Mannes und an seinen Zorn geglaubt. So fest, dass er überzeugt gewesen war, Sanford wäre gegen jegliche Krankheit immun. „Meinst du nicht, dass du in dem Fall auf Koffein verzichten solltest?“, fragte er seinen Großvater mit leisem Vorwurf,
    Sanford sah seinen Kaffeebecher an, als würde ihm erst in diesem Augenblick klar, was er tat. Dann sagte er leise: „Na, das wird ja ein Spaß“, und schob den Becher weit von sich.
    Cain verspürte erstmals so etwas wie Belustigung. Irgendwie hatte sich ihr Verhältnis geändert. Sie waren nicht mehr der mächtige Rancher und der unerwünschte Bastard. Sie waren zwei Männer vom gleichen Blut, belastet von zahlreichen Enttäuschungen. Zwei Männer, die beide wieder etwas gefunden hatten, woran sie glauben konnten.
    „Ich möchte ein paar Dinge von dir wissen“, sagte Sanford. „Wenn du gestattest. Außerdem musst du ein paar Dinge über den Ranchbetrieb lernen. Ich bete um deinet- und meinetwillen, dass mir genug Zeit bleibt, um dir alles beizubringen.“
    Das konnte Cain nachvollziehen. Doch er musste sich trotzdem erst an den Gedanken gewöhnen, dass er nun der „Auserwählte“ sein sollte. „Einfach so?“
    Sanford erwiderte Cains festen Blick. „Ich verstehe dein Misstrauen und deinen Wunsch, mir ins Gesicht zu spucken. Aber seien wir ehrlich: Hast du ein anderes, auch nur annähernd so verlockendes Angebot?“
    Trotz seiner Vorbehalte und seiner tiefsitzenden Abneigung schaffte Cain es, die Frage als Mann und nicht als gekränkter Junge zu verstehen. „Im Moment nicht.“
    „Nein, und später auch nicht.“ Sanford streckte die Hand nach einem aufwendig verzierten Holzkistchen aus, besann sich dann jedoch anders. „Ich rede mir nicht ein, das, was zwischen uns zerstört ist, jemals wieder reparieren zu können. Aber ich kann dir verdammt noch mal helfen, diese Ranch nicht zu verlieren, bevor ich unter der Erde bin. Ich hoffe noch lange genug zu leben, um wenigstens ein Enkelkind im Arm halten zu können.“
    Cain warf einen Blick auf die Kiste, die zweifellos teure Zigarren enthielt. „Dann solltest du den Rat deines Arztes befolgen, denn noch bin ich nicht einmal verheiratet.“
    „Aber du bist verliebt. Beleidige nicht meinen Verstand oder meine Beobachtungsgabe, indem du es abstreitest. Heirate das Mädchen.“
    Cain schwieg.
    „Schön“, fuhr Sanford fort. „Sei ein Sturkopf. Ich sage, was ich zu sagen habe. Ich will ihr helfen, damit sie so zum Altar schreiten kann, wie es sich gehört. Ohne Schmerzen.“
    Es fiel Cain nicht schwer, Distanz zu halten, obwohl er innerlich dankbar war, dass Sanford ihm – und damit auch Merritt – ein besseres Leben versprach. Aber zu hören, dass Sanford für Merritt eine Heilung möglich machen konnte? Cain empfand einen Druck auf der Brust, der ihn zu ersticken drohte. Doch zu seiner

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