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Julia Saison Band 11

Julia Saison Band 11

Titel: Julia Saison Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen r. Myers Cindy Kirk Marie Ferrarella
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nicht?“
    „Jetzt weiß ich es“, antwortete Merritt, stand auf und nahm Alvie in die Arme. „Aber ich weiß nicht, womit ich dich verdient habe. Euch alle.“

9. KAPITEL
    Als Merritt an diesem Abend kurz vor neun die Haustür hinter sich schloss, sah das Wohnzimmer völlig verändert aus. Verschwunden war der Weihnachtsbaum, der bis zum Dreikönigstag oder doch wenigstens bis Neujahr hätte halten sollen. Doch er war zu sehr vertrocknet und stellte ein Brandrisiko dar.
    Alle hatten das Fest genossen, und Merritt wusste nicht, warum sie so traurig war.
    „Hier, das wird dir gut tun“, sagte Cain und reichte ihr ein halb gefülltes Weinglas.
    „Das glaube ich nicht“, sagte sie, stellte das Glas auf den Küchentresen und legte ihre Hände auf Cains Schultern. „Aber ich muss mich bei dir entschuldigen, weil ich deine Meinung über deinen Großvater angezweifelt habe. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass er uns eine Abfuhr erteilen würde.“
    „Ach, Merritt …“ Mit finsterer Miene trank Cain seinen Rest Wein aus, stellte das Glas ab und zog sie an sich. „Glaubst du, ich freue mich darüber?“
    „Nein, natürlich nicht. Aber … was meinst du, warum er nicht gekommen ist?“
    „Ich weiß es nicht.“
    „Ich habe ihn gleich eingeladen, als du mir erzählt hast, dass er an deinem Leben teilhaben will.“ Sie sah ihn fragend an. „Glaubst du, es war nur ein Lippenbekenntnis, als er dir sagte, er wäre mit mir einverstanden? Vielleicht ist er mittlerweile doch der Meinung, ich wäre nicht gut genug für dich. Vielleicht haben seine Nachforschungen etwas über meine Mutter zutage gefördert, wovon nicht einmal ich etwas weiß.“
    Cain legte die Hände an ihre Wangen. „Hör auf. Das ist völlig verrückt. Außerdem hat das Verhalten deiner Mutter überhaupt nichts mit dir zu tun. Und vergiss nicht, dass er dich allem Anschein nach schon vor meiner Haftentlassung mochte. Ich bin enttäuscht von ihm und fühle mich um deinetwillen gekränkt.“
    „Könnte ihm etwas zugestoßen sein?“
    „Du meinst ein Unfall?“ Er zuckte die Achseln. „Er hat mir seine Karte gegeben, damit wir notfalls Kontakt aufnehmen können. Er hätte mich anrufen können.“
    „Aber da hattest du noch keine Telefonnummer.“
    „Er hat Angestellte, die wissen, wo sie mich finden können.“ Cain fluchte leise und wollte sich abwenden. „Ich fahre gleich morgen zu ihm und frage ihn, wie er dir das antun konnte.“
    Merritt umfasste ihn fester. „Nein, tu das nicht. Ich könnte mir nie verzeihen, wenn er dir kündigen sollte. Lass es einfach. Vielleicht erklärt er dir irgendwann alles. Du hast diese Chance verdient, Cain. Bitte nimm sie wahr.“
    Cain seufzte und küsste sie, dann strich er mit dem Daumen über ihre Unterlippe. „Weißt du, was ich unbedingt sehen möchte?“
    „Was denn?“
    „Wie du diese Ohrringe trägst … und sonst nichts.“
    Merritt nahm seine Hand und lächelte. „Komm mit.“
    Als Cain am folgenden Morgen auf der Ranch ankam, machte er sich zunächst auf den Weg zur Scheune, wo sich anscheinend die anderen Mitarbeiter bereits versammelt hatten. Trotz Merritts Bitte, nichts Unüberlegtes zu tun, beschloss er dann doch, sofort mit Sanford zu reden. Deshalb machte er kehrt, marschierte mit entschlossenem Schritt zum Haus und klopfte an die Eingangstür.
    Es dauerte lange, und er musste ein zweites Mal klopfen, doch schließlich öffnete sich die Tür und Sanford stand vor ihm.
    „Irgendwie habe ich mir gedacht, dass du es bist“, sagte sein Großvater und trat zur Seite. „Komm rein.“
    „Ich muss gleich zu den anderen. Was ich zu sagen habe, kann ich auch hier sagen, wenn es dir recht ist.“
    „Es ist mir nicht recht. Mir ist kalt, und ich muss mich setzen.“ Sanford wandte sich zum Gehen und bedeutete Cain, ihm zu folgen. „Tu mir den Gefallen. Bitte.“
    Er war nicht unhöflich, nur kurz angebunden. Etwas an seiner Haltung ließ Cain vermuten, dass er eine Erklärung bekommen würde, also schloss er die Tür und folgte Sanford ins Arbeitszimmer. Obwohl er wusste, dass er nichts falsch gemacht hatte, beschlich ihn das Gefühl, ins Büro des Gefängnisdirektors geführt zu werden.
    In seinem Arbeitszimmer blieb Sanford neben einem Tisch stehen, auf dem eine Isolierkanne und vier Kaffeebecher standen. „Möchtest du Kaffee?“, fragte er.
    „Nein, danke. Ich will dir deine Zeit nicht stehlen. Die anderen fragen sich bestimmt schon, wo ich bleibe.“
    „Floyd hat gesehen, dass du

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