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Julia Saison Band 11

Julia Saison Band 11

Titel: Julia Saison Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen r. Myers Cindy Kirk Marie Ferrarella
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zeigte. „Das.“
    „Coco, der neugierige Affe, lernt das Alphabet“, las Cole den Titel vor, als er das Buch in die Hand nahm.
    „Mein Lehrer hat es uns im Unterricht vorgelesen“, erzählte der Junge eifrig. „Der neugierige Coco gerät immer in Schwierigkeiten. Er ist ein lustiger Affe.“
    „Da wette ich drauf.“
    „Hast du es nie gelesen?“ Charlie kletterte neben Cole auf das Sofa.
    Er überlegte, wie er seinem Sohn erklären konnte, dass es ihm bis zum College keinen Spaß gemacht hatte zu lesen. „Ich habe als Kind nicht viel gelesen …“
    „Ich auch nicht“, sagte Charlie sofort. „Ich mag Bücher nicht.“
    „Ich liebe sie“, erwiderte Cole. „Wo kann man sonst ein Pirat sein? Oder ein Ninja? Oder ein lustiger Affe, der das Alphabet lernt?“
    Der Junge sah ihn mit schmalen Augen an. „Du hast doch gesagt, du hast keine Bücher gelesen?“
    „Mein Dad hatte Schwierigkeiten mit dem Lesen und wollte keine Bücher im Haus haben.“ Cole zögerte. Sollte er erzählen, dass ihm die Buchstaben auch Probleme gemacht hatten?
    Er überlegte noch, wie viel er erzählen sollte, als Charlie weitersprach: „Wir lernen jetzt das ABC, aber es ist schwer.“ Ein Schatten huschte über sein Gesicht. „Mein Lehrer sagt, dass es einfacher wird.“
    „Das wird es auch.“ Cole lächelte den Jungen aufmunternd an. Obwohl es für seinen Dad nicht leichter geworden war, weil damals noch niemand wusste, was Dyslexie war oder wie man sie behandelte. Auch für ihn war es nicht viel besser gewesen.
    Er verdrängte die unangenehmen Erinnerungen, nahm das Buch und schlug die erste Seite auf. „Sollen wir sehen, was Coco so anstellt?“
    Charlie kuschelte sich an ihn. „Ja.“
    „Ist dir kalt?“
    „Nö.“ Der Junge lehnte seine Wange an Coles Arm. „Onkel Cole?“
    „Ja, Charlie?“
    „Du wirst mich nicht verlassen, oder?“
    Coles Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Die große Angst seines Sohnes überraschte ihn. „Nein, Cowboy. Ich gehe nirgendwohin.“
    „Was ist mit Tante Meg?“
    Die blauen Augen – die seinen eigenen so ähnlich waren – sahen ihn vertrauensvoll an, und Cole zögerte. Er wollte nicht lügen …
    „Ich gehe auch nicht weg, Spatz.“
    Beim Klang ihrer Stimme drehte Cole sich um. Margaret stand in der Tür zur Küche und trug noch immer das braune Wickelkleid, das sie zur Kirche getragen hatte. Sie trocknete ihre Hände an einem rot-weiß-karierten Geschirrtuch ab – das perfekte Bild von häuslichem Glück.
    „Aber Onkel Cole und ich werden vielleicht nicht immer zusammenwohnen“, fügte sie hinzu.
    Nicht nur vielleicht.
    Ängstlich sah Charlie sie an. „Lasst ihr euch scheiden?“
    Margaret kam zu ihnen und setzte sich in den Sessel gegenüber dem Sofa; in diesem Licht wirkten ihre Augen eher grün als haselnussbraun.
    „Willst du das wirklich jetzt besprechen?“, murmelte Cole. Sein Tonfall machte deutlich, dass er lieber warten wollte.
    „Ja“, sagte sie leise, aber bestimmt. „Ja, das will ich.“
    Sie hielt seinem Blick stand, bevor sie sich auf den Jungen konzentrierte, der jetzt stocksteif auf dem Sofa saß.
    „Charlie.“ Margaret beugte sich vor, stützte ihre Arme auf die Oberschenkel und lächelte den Jungen offen und freundlich an. „Weißt du, was es bedeutet, wenn sich ein Paar scheiden lässt?“
    „Dana Murrays Eltern haben sich scheiden lassen. Sie wohnen nicht mehr zusammen“, sagte Charlie eifrig. „Danas Dad hat eine Freundin, und ihre Mom ist ziemlich sauer. Sie hasst ihn. Dana auch.“
    „Ich bin sicher, dass sie ihn nicht hasst.“ Cole hatte Mitleid mit Danas Vater, einem Mann, den er nicht einmal kannte. Er konnte sich nicht vorstellen, wie er sich fühlen würde, wenn Charlie ihn hasste.
    „Doch, das tut sie“, widersprach Charlie. „Sie …“
    „Was zwischen Danas Eltern passiert, hat nichts damit zu tun, was sie für ihre Tochter fühlen“, erklärte Margaret. „Was zwischen ihrer Mom und ihrem Dad ist, das ist Erwachsenenkram. Ich bin sicher, sie ist traurig, weil ihr Dad nicht mehr bei ihnen wohnt, aber das heißt nicht, dass sie und ihr Daddy keinen Spaß mehr zusammen haben oder Zeit miteinander verbringen können.“
    „Aber ihr Daddy ist nicht mal zu den Elterngesprächen gekommen“, protestierte Charlie. „Meine Mommy und mein Daddy waren da, und danach waren wir Eis essen.“
    „Auch wenn Onkel Cole und ich nicht mehr zusammenwohnen“, sagte Margaret, „werden wir trotzdem zusammen zu den Elterngesprächen

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