Julia Saison Band 11
etwas dafür“, wiederholte er. „Stell einen Plan auf. Etwas mit Hand und Fuß, eine kreative Strategie.“ Er dachte einen Moment nach und schlug ihr dann verschiedene Alternativen vor. „Du könntest adoptieren, eine Leihmutter besorgen oder konsequent den Mann deiner Träume suchen, mit dem du eine Familie gründen kannst. Das sind nur drei Möglichkeiten, aber wofür auch immer du dich entscheidest, nimm es in Angriff. Es bringt nichts, nur dazusitzen, zu seufzen und zu hoffen – und mit Sicherheit bringt es dir kein Baby.“
Emily blickte ihn erstaunt an. Dann lächelte sie. „Weißt du, für einen jüngeren Bruder bist du gar nicht so schlecht.“
Blake hob bescheiden die Hände. „Hör bloß auf, sonst werde ich noch größenwahnsinnig!“
Als sie lachte, klang sie wieder wie die alte Emily. Und er wusste, sie würde es auf die Reihe bekommen. Denn es war ihm gelungen, zu seiner Schwester durchzudringen. Er war sich ziemlich sicher, dass sie seinen Rat befolgen würde.
Er beobachtete Emily, wie sie durch die Glasscheibe nicht nur ihre neue Nichte betrachtete, sondern auch all die anderen Babys. Ihr Blick war voller Liebe und Wehmut. Sie wünschte sich wirklich sehnlich ein Kind.
Wow.
Ganz zufällig begegnete er Katies Blick, die ihn über die Schulter hinweg ansah. Da steht die Frau, die mir dabei helfen wird, mein eigenes Ziel zu erreichen, dachte Blake mit wachsender Zuneigung. Inzwischen war er an einem Punkt angelangt, an dem er ernsthaft nicht wusste, wie er ohne sie zurechtkommen sollte.
Manchmal konnte er sein Glück kaum fassen. Es war, als könne Katie seine Gedanken lesen, da sie fast immer wusste, was er brauchte, ehe er es selbst wusste. Sicher gibt es nicht viele berufliche Beziehungen, die so ideal laufen wie unsere, dachte er. Nun, vermutlich nicht einmal normale Beziehungen. Katie war möglicherweise das Gesamtpaket – klug, kompetent und obendrein noch schön.
Bildete er es sich nur ein, oder war sie in letzter Zeit noch schöner geworden? Oder lag es einfach daran, dass sie so viel mehr Zeit miteinander verbrachten? Er wusste es nicht. Ihm war nur klar, dass er sich ihrer Person in den letzten Tagen viel bewusster geworden war. Manchmal ertappte er sich dabei, dass er sie ansah, als hätte er sie noch nie zuvor gesehen.
Es musste daran liegen, dass sie neuerdings ständig zusammen waren, entschied er.
Im nächsten Moment wanderten seine Gedanken zu einem anderen Thema. Er musste einen Weg finden, um sich bei ihr für all die zusätzliche Zeit zu bedanken, die sie auf dieses ungewöhnliche Projekt verwandte. Das war nur fair. Schließlich stand in ihrem Arbeitsvertrag nichts davon, dass sie ihm dabei helfen sollte, das Herz seiner zukünftigen Frau zu erobern.
Katie Wallace ist einzigartig, dachte er und lächelte ihr abwesend zu.
Für Katie war es schwierig, gedanklich nicht den Faden zu verlieren, wenn Blake sie so ansah. Aber sie konnte schlecht anfangen zu stammeln, noch dazu in Anwesenheit seiner älteren Geschwister. Sie würden sie sonst für verrückt halten – was sie auch war, wie sie insgeheim zugab. Sie war verrückt vor Liebe zu Blake.
Und wenn er erst mit Brittany zusammen ist, wirst du komplett durchdrehen, sagte sie sich resigniert. Der Tag wird kommen – bald –, also mach dich darauf gefasst. Du kannst den Kopf nicht für immer in den Sand stecken .
Sie schob den Gedanken beiseite. Später würde sie sich mit dem Unvermeidlichen auseinandersetzen. Jetzt waren erst einmal Blakes Geschwister an der Reihe.
„Ich kann dir nicht sagen, wie sehr ich es genieße, wieder in meinem eigenen Bett zu liegen“, sagte Wendy zwei Tage später und seufzte zufrieden. Marcos und Katie hatten sie nach ihrer Entlassung nach Hause gebracht. Nur eines trübte ihr Glück. „Alles wäre perfekt, wenn ich unser Mädchen hätte mitnehmen können.“
„Sie wird bald hier sein“, versicherte Katie ihr. Sie saß auf der Kante von Wendys riesigem Bett, so wie sie es früher in ihrer Jugend getan hatte, wenn sie Geheimnisse austauschten, von denen niemand wissen durfte. „Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich versuchen, so viel Ruhe und Schlaf wie möglich zu bekommen, denn wenn MaryAnne erst da ist, sieht es damit ganz anders aus. Noch dazu, wo du das Angebot deines Vaters ausgeschlagen hast, eine Nanny einzustellen“, erinnerte sie ihre Freundin.
Wendy schüttelte den Kopf. „Ich möchte das alles selbst auf die Reihe kriegen“, sagte sie
Weitere Kostenlose Bücher