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Julia Saison Band 11

Julia Saison Band 11

Titel: Julia Saison Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen r. Myers Cindy Kirk Marie Ferrarella
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nur. „Gut, dann gehören Sie eben zu denen, die in der ersten Besucherrunde dabei sind. Aber trotzdem muss ich die Hälfte von Ihnen jetzt nach draußen bitten.“
    Katie betätigte sich sogleich und wie gewohnt als Friedensstifterin. „Ich könnte euch allen den Weg zur Neugeborenenstation zeigen. Dort liegt das süßeste Baby, das man sich nur vorstellen kann“, schlug sie vor und schaute Wendys Geschwister der Reihe nach an.
    Emily meldete sich als Erste und stellte sich zu Katie. Sie hakte sich bei ihr unter, wie um den Handel zu besiegeln. „Ich kann es kaum erwarten, das Baby zu sehen.“
    Sie sagte es so gefühlvoll, dass Blake sich verwundert fragte, was in seine Schwester gefahren war. Gedankenverloren wollte er sich denen anschließen, die das Zimmer verließen.
    Doch Wendy brauchte seine Unterstützung im Gespräch mit ihrem Vater. Normalerweise hatte sie damit keine Probleme, aber die Geburt hatte ihr im wahrsten Sinne des Wortes einiges an Kraft abverlangt, und sie brauchte einen Verbündeten an ihrer Seite – für alle Fälle.
    „Du bist doch gerade erst gekommen“, protestierte sie daher und nagelte Blake mit ihrem Blick fest.
    „Ich bin gleich wieder da“, versprach er lächelnd. „Außerdem sollen doch die andren auch die Möglichkeit haben, mit dir zu reden – und wir wollen unsere Krankenschwester nicht verärgern, oder?“ Er bedachte die Frau, die noch immer an der Tür stand, mit einem strahlenden Lächeln.
    Sie verzog keine Miene. „Besser nicht“, sagte sie leise und bestimmt.
    Blake unterdrückte klugerweise das Lachen, das in ihm aufsteigen wollte.
    Draußen auf dem Flur holte er Emily nach wenigen Schritten ein und ging neben ihr hinter der von Katie angeführten Gruppe zur Säuglingsstation. Wie aus heiterem Himmel streifte ihn plötzlich der Gedanke, dass er ohne Katie vermutlich verloren sein würde. Sie schien immer vorauszusehen, was zu tun war, und fing Probleme ab, ehe sie überhaupt Probleme wurden. Sie war wirklich Gold wert.
    Und gerade hatte sie das Spielfeld für ihn freigemacht, damit er mit Emily allein reden konnte.
    „Alles klar bei dir?“, fragte er Emily leise.
    Sie zuckte unmerklich zurück. „Warum fragst du?“
    Er kam direkt zur Sache. „Weil du nicht so klingst wie die fröhliche Emily, die ich kenne. Dir fehlt doch nichts, oder?“ Es musterte sie und sah nichts, was ihn klüger gemacht hätte. „Vielleicht irgendwelche nachträglichen Auswirkungen wegen des Tornados letzten Monat?“, drang er in sie.
    „Seit wann denn so besorgt, Bruderherz?“, fragte Emily amüsiert.
    Er ging nicht darauf ein. „Also, was ist los?“, fragte er stattdessen.
    Sie seufzte, als sie um eine Ecke bogen. Wie sollte sie es in Worte fassen, ohne dass es komisch klang? Einen Moment lang presste sie die Lippen aufeinander und überlegte, ob sie seine Frage nicht einfach ignorieren sollte. Aber dies war Blake, ihr Bruder, dem sie nahestand und den sie noch nie belogen hatte, zumindest nicht absichtlich. Und damit wollte sie auch nicht anfangen.
    Zögernd begann sie zu sprechen, wie ein Kind, das eine Zehenspitze ins kalte Meerwasser taucht. „Der Tornado hat mich zum Nachdenken gebracht.“
    „Das geht vielen von uns so“, versicherte Blake seiner Schwester. Wäre der Tornado nicht gewesen, wäre er nie auf die Idee gekommen, dass er sich die Gelegenheit seines Lebens durch die Lappen hatte gehen lassen, ohne etwas dagegen zu unternehmen. „Und wohin hat dieses Nachdenken geführt?“
    Sie hatte nie geglaubt, dass sie dies sagen würde – oder fühlen. Und dennoch – hier stand sie, erfüllt von einer unstillbaren Sehnsucht, die sie verzehrte.
    Sie holte tief Luft. „Ich habe entdeckt, dass ich mir ein Baby wünsche.“ Als sie ihn ansah, stellte sie fest, dass er weder überrascht noch amüsiert wirkte. Anscheinend hatte er die Bedeutung ihrer Worte noch nicht vollständig begriffen. Plötzlich war es ihr unglaublich wichtig, dass er sie verstand. „Sehr. Ich wünsche es mir so sehr, dass ich an nichts anderes mehr denken kann.“
    Emily war älter als er. Soweit er wusste, gab es keinen festen Partner in ihrem Leben, und vielleicht hörte sie ja ihre biologische Uhr ticken – vielleicht hatte der Tornado sie in Gang gesetzt. Er konnte sie gut verstehen.
    „Denk nicht nur darüber nach, sondern tu etwas dafür“, riet er ihr.
    Sie blinzelte. Sie wusste nicht, welche Reaktion sie von ihm erwartet hatte, diese jedenfalls nicht.
    „Wie bitte?“
    „Tu

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