Julia Saison Band 11
denke, werde ich keinen einzigen Schritt tun können“, protestierte Katie.
„Doch, kannst du“, erklärte Wendy bestimmt, „weil du nämlich weißt, dass jeder einzelne dieser Männer, die dich mit den Blicken verschlingen, meinen großen Bruder wie verrückt beneidet.“ Wendys Augen funkelten vor Vergnügen. „Das wird einfach großartig!“, prophezeite sie und klatschte dabei vor Vorfreude in die Hände.
Katie lächelte angestrengt und versuchte die Schmetterlinge zu ignorieren, die plötzlich in ihrer Magengrube zu flattern begannen, als sie ernsthaft über den morgigen Abend nachdachte und die vielen Fettnäpfchen, die er für sie bereithielt.
Blake hatte das Red für sein Dinner mit Katie gewählt, weil er sich dort wohlfühlte und Marcos es managte. Außerdem wusste er, dass man dort ausgezeichnetes Essen bekam.
Allerdings war er anscheinend nicht besonders gut vertraut mit dem Kalender, wie er zu seinem Leidwesen feststellte. Er war so sehr mit seinem Projekt beschäftigt gewesen und damit, all die Dinge zu lernen, die Katie für wichtig hielt, dass er völlig vergessen hatte, dass heute ja Valentinstag war.
Wie hatte er nur so blind sein können? Er hatte Brittany noch nicht mal eine Karte geschrieben. Wenn alles ein wenig schneller gegangen wäre, dann hätte er heute sie ausgeführt statt Katie. Aber das lässt sich nun nicht mehr ändern, dachte er resigniert.
Er musste für Brittany unbedingt ein Geschenk finden, das er ihr bei der Spendengala überreichen konnte. Ein nachträgliches Valentinsgeschenk. Er wusste, dass Frauen es gar nicht mochten, wenn man sie an diesem so wichtigen Tag vergaß. Aber es gab ja immer noch den Samstag, und sie wäre dann umso überraschter über das Geschenk. Zumindest redete er sich das ein.
Vielleicht ein Paar Diamantohrringe?
Nein, für eine Frau wie Brittany wären Diamantohrringe zu gewöhnlich. Wahrscheinlich besaß sie mindestens ein halbes Dutzend davon.
Er beschloss, Katie zu fragen.
Katie hatte in diesen Dingen von Anfang an das richtige Gespür gehabt – sie würde genau wissen, welches Geschenk passend war. Darüber brauchte er sich jetzt wirklich nicht den Kopf zu zerbrechen.
Voller Bewunderung dachte er daran, wie sehr Katie sich in all diesen Dingen auskannte. Er konnte sich wirklich glücklich schätzen, dass sie ausgerechnet für ihn arbeitete und nicht irgendeinen anderen, vielleicht lukrativeren Job angenommen hatte. Wie hätte er dieses Projekt sonst wohl auf die Reihe bekommen? Katies Vorschläge waren unbezahlbar gewesen.
Dank ihrer Hilfe war er mehr als zuversichtlich, dass er bei Brittany einen vollen Erfolg landen würde. Nächste Woche um diese Zeit würden sie wieder zusammen sein und bald darauf wahrscheinlich bereits ihre Hochzeit planen.
Blake warf einen Blick auf seine Uhr. Eigentlich hätte Katie längst hier sein müssen.
Wo war sie?
Es passte gar nicht zu ihr, sich zu verspäten. Normalerweise war sie überpünktlich. Wie üblich hatte er ihr angeboten, sie abzuholen, aber Wendy hatte darauf bestanden, dass er im Restaurant auf sie warten sollte. Marcos würde Katie mitbringen, wenn er von seiner Pause zurückkäme. Seit Wendy die Klinik verlassen hatte, nutzte er jede freie Minute, um nach Hause zu fahren und nach ihr zu sehen.
So verliebt zu sein ist sicher nett, dachte Blake. Er wünschte sich auch eine Beziehung, wie Wendy und Marcos sie hatten. Oder Scott und Christina.
Er wollte lieben und geliebt werden.
Er wollte Brittany.
Leicht ungeduldig ließ Blake seine Blicke durch das Restaurant schweifen. Doch von Katie keine Spur. Das einzige weibliche Wesen, das er hereinkommen sah, war eine super attraktive junge Frau, die sich – soweit er das von seinem Sitzplatz aus sehen konnte – richtig fein gemacht hatte. Alle Köpfe treten sich nach ihr um, als sie den Raum durchquerte.
Da wird heute Abend wahrscheinlich ein Kerl vom Hocker fallen, dachte Blake.
Okay, aber wo war Katie?
Die meisten Tische waren inzwischen besetzt. Das ganze Restaurant war gefüllt mit Paaren.
Nur er war allein.
Vielleicht sollte er das Ganze einfach verschieben und Katie ein anderes Mal zum Essen einladen.
Etwas zögernd erhob er sich. Er würde Marcos suchen und bei ihm eine Nachricht für Katie hinterlassen. Oder steckten die beiden womöglich in einem Stau?
Leicht beunruhigt schob Blake seinen Stuhl zurück.
Vielleicht …
„Hi, Blake, du willst doch nicht etwa schon gehen, oder? Habe ich mich so sehr
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