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Julia Saison Band 11

Julia Saison Band 11

Titel: Julia Saison Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen r. Myers Cindy Kirk Marie Ferrarella
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mehr verletzt, sondern nur noch wütend war. Wütend auf Blake, weil er sie einfach so verlassen hatte, ohne ein Wort, als wäre sie nichts weiter als eine flüchtige Partybekanntschaft, mit der er unverbindlichen Sex gehabt hatte. Doch aus ihrer Perspektive war es keineswegs unverbindlich gewesen, und sie hatten nicht Sex miteinander gehabt, sondern sie hatten sich geliebt.
    Ohne Gefühle zu investieren hätte sie nie dieses Wunder empfinden können – ein Gefühl, als würde die ganze Erde beben. Und sie war sicher, dass Blake es auch gespürt hatte, selbst wenn er kein Wort gesagt hatte. Sie hatten sich sogar ein weiteres Mal mitten in der Nacht geliebt. Sie war aufgewacht, weil er ihren Arm gestreichelt hatte. Als sie sich umgedreht und seinen Blick gesehen hatte – nicht der Blick eines Mannes, der unverbindlichen Sex mit einer Person hatte, die er nicht wiedersehen wollte –, war sie so gerührt gewesen, dass, nun ja, eines zum anderen geführt hatte und sie miteinander schliefen.
    Wenn er Brittany so liebt, wie er vorgibt, wäre das alles nie geschehen, sagte sie sich im Stillen, während sie steif in ihrem Sessel saß und darauf wartete, dass das Flugzeug in Atlanta landete und sie sich endlich alles von der Seele reden konnte.
    Wenn er noch immer bei Brittany bleiben wollte, nachdem er sie angehört hatte, dann konnte man es eben nicht ändern. Wenn er wirklich so krank im Kopf war, dann verdienten er und Brittany einander wahrhaftig. Und in diesem Fall wollte ihn Katie ohnehin nicht mehr.
    Doch selbst wenn es so kommen sollte, hätte sie wenigstens die Gelegenheit gehabt, ihm zu sagen, was sie von seinem Egoismus hielt.
    Denn allzu leicht soll er nicht davonkommen, dachte Katie, als sie sich für die Landung anschnallte. Wenn sie wach gewesen wäre, als er sich davonschlich, hätte sie ihn gleich zur Rede stellen können. Dann hätte sie ihn in Zugzwang gebracht, auch wenn sie nicht wirklich gewusst hätte, was sie sagen sollte.
    So wie es nun gelaufen war, hatte sie wenigstens Zeit gehabt, ihre Gedanken zu ordnen. Sie hoffte nur, nicht gleich wieder wütend zu werden und ihn anzugiften, sobald sie ihn zu Gesicht bekam.
    Irrte sie sich etwa in ihm? Oder hatte Wendy recht? War Blake mitten in der Nacht geflüchtet, weil ihm das, was zwischen ihnen geschehen war, Angst gemacht hatte?
    Wenn ja, dann war er nicht der Einzige.
    Denn die Intensität dieser Nacht hatte auch sie geängstigt.
    Doch was ihr noch mehr Angst machte, war der Gedanke daran, den Rest ihres Lebens ohne ihn zu verbringen.
    Es war ein Fehler.
    Ich habe einen großen Fehler gemacht, dachte Blake nicht zum ersten Mal während der letzten beiden Tage.
    Der ungute Gedanke, dass er vor etwas weglief, statt auf etwas zuzulaufen, hatte ihn schon wenige Minuten, bevor er seine Bordkarte auf dem Flughafen vorgezeigt hatte, beschlichen. Denn zu diesem Zeitpunkt stellte er fest, dass sich die Szenen, die sich in seinem Kopf abspielten, nur um die Nacht drehten, die er mit Katie verbracht hatte, und nicht um die mögliche Zukunft, der er nach Atlanta entgegenflog.
    Es ging dabei nicht um Brittany.
    Wenn er die Augen schloss, dann war es Katies Gesicht, das er sah. Es war Katies Haut, die er unter seinen Fingerspitzen fühlte, wenn er seinen Gedanken einen Augenblick freien Lauf ließ und auf die Wolkenformationen am Horizont jenseits des Fensters blickte.
    Okay, wenn er an Brittany dachte, dann ging sein Puls schneller. Wie der Puls eines Teenagers, der zum ersten Mal verliebt war.
    Aber wenn er an Katie dachte, dann erfüllten ihn Gefühle, die nicht die eines Jungen waren oder eines hormongesteuerten Teenagers, sondern die eines erwachsenen Mannes mit den Sehnsüchten eines Mannes.
    Weiß ich nur nicht, was ich will? zweifelte er an sich selbst. War er dazu verdammt, zu wollen, was er nicht haben konnte?
    Hier saß er nun an einem Tisch mit Brittany bei der Spendengala, wie er es sich die letzten Wochen in seiner Fantasie herbeigesehnt hatte, und das Einzige, woran er denken konnte, war Katie.
    Würde er hier sitzen und sich nach Brittany verzehren, wenn Katie seine Begleiterin wäre?
    Nein, stellte er fest, das wäre nicht der Fall.
    Als er in jener Nacht mir Katie zusammen gewesen war, mit ihr geschlafen hatte, da hatte er sich mit keiner Faser seines Körpers nach Brittany gesehnt. Er hatte genau dort sein wollen, wo er war – bei Katie.
    Und ich war mir dessen bewusst, sagte er sich selbst. Denn kaum war er in Atlanta gelandet, hatte er

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