Julia Saison Band 11
sich zu ihm um und ließ ihrer Wut freien Lauf.
„Du hast wirklich Nerven, weißt du das?“ Aus dem Augenwinkel sah sie, dass die Leute neugierig zu ihnen herübersahen. Es war ihr egal. Das musste Blake jetzt ertragen. „Du tust so, als wärst du erfreut, mich zu sehen, dabei hat sich der Staub von deiner nächtlichen Flucht aus Wendys Haus noch nicht mal gelegt. Du hattest nicht einmal den Anstand, bis zum Morgen zu warten, um mir in die Augen zu sehen.“
Alles, was sie sagte, entsprach der Wahrheit. Er wusste, er würde sie verlieren, wenn es ihm nicht gelang, ihr alles zu erklären. „Katie, ich …“
Brittany erhob sich so ruckartig, dass ihr Stuhl umfiel. „ Das ist Katie?“, rief sie ungläubig aus. Kritisch musterte sie Katie von oben bis unten. „Wegen dieser Frau benimmst du dich mir gegenüber schon den ganzen Abend wie ein Idiot? Und ich dachte, du wolltest heute ernst machen, dabei bist du mit den Gedanken ganz woanders. Du hast mir die ganze Zeit nicht zugehört. Selbst mein Bruder ist ja aufmerksamer mir gegenüber, als du es heute warst. Und jetzt verstehe ich, warum – oder besser gesagt, ich verstehe es nicht“, korrigierte Brittany sich und musterte Katie geringschätzig. Sie warf das Haar über die Schultern zurück und stützte die Hände auf ihre schmalen Hüften. „Du hättest mir ruhig sagen können, dass du in jemand anderes verliebt bist, anstatt mir diesen grässlichen Abend zuzumuten.“
Katie blieb der Mund offen stehen. Sie starrte Blake an, als sähe sie ihn zum ersten Mal.
Unglaublich!
„Du bist außer in Brittany in noch jemanden verliebt?“, brach es aus ihr heraus. Wie hatte sie diesen Mann nur jemals lieben können? „Was hast du eigentlich vor? Willst du einen Harem aufmachen? Bildest du dir ein, nur weil du Fortune heißt, kannst du dir jede beliebige Frau nehmen? Wer zum Teufel glaubst du eigentlich, wer du bist?“
Bombardiert von allen Seiten wusste Blake nicht, was er sagen sollte. „Nein, ich …“
„Weißt du, was mit dir nicht stimmt?“, fragte Katie und bohrte ihm den Zeigefinger in die Brust. „Du weißt nicht, was du willst. Liebe kann man nicht durch irgendeine alberne Kampagne erringen. Liebe muss man sich verdienen, man muss sie hegen und pflegen und …“
Sie schloss die Augen und zwang sich, nicht in Tränen auszubrechen. „Du bist begriffsstutzig und blind, und es ist mein verdammtes Unglück, ausgerechnet in dich verliebt zu sein.“
Er konzentrierte sich auf das Einzige, was ihm wichtig war. „Du bist ver…?“
„Ja!“ Er sollte es ruhig wissen. „Ich liebe dich. L-I-E-B-E. Oder ich war in dich verliebt“, verbesserte sie sich absichtlich. „Aber ich bin darüber hinweg. Ach und übrigens – ich kündige!“, rief sie ihm zu.
„Aber das kannst du nicht“, warf Blake verwirrt ein.
„Nein? Du wirst schon sehen.“
Katie drehte sich auf dem Absatz um und rannte so schnell sie konnte aus dem Ballsaal.
Blake brauchte eine Sekunde, bis er zu sich kam. Dann sprang er auf und lief ihr hinterher.
Hinter sich hörte er Brittany seinen Namen rufen und dass er zurückkommen solle. Er drehte sich nicht einmal um. Brittany würde keine Stunde brauchen, um jemanden zu finden, der sich um sie bemühte.
Blake musste jetzt Katie zur Vernunft bringen.
Für eine Frau mit hohen Absätzen ist sie verdammt schnell, dachte er. Er beschleunigte sein Tempo und holte sie direkt draußen vor dem Ballsaal ein.
Er fasste sie am Arm und drehte sie zu sich herum. Bevor sie ihn wieder beschimpfen konnte, küsste er sie.
Lange und heftig.
Atemlos hielt er sie eng umschlungen, während die Sekunden verrannen.
Als er seine Lippen schließlich von ihren löste, war Katie wie benommen vom Feuer und der Leidenschaft des Augenblicks. Wenn alles doch nur so einfach sein könnte. Doch dann fiel ihr wieder ein, was Brittany gesagt hatte, und ihre Empörung flammte wieder auf. Automatisch holte sie aus und gab Blake eine schallende Ohrfeige. Ihre Finger brannten, doch das nahm sie gern in Kauf.
„Das ist dafür, dass du mich küsst, obwohl du eine andere liebst“, rief sie und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien.
Doch Blake hielt sie nur umso fester. Sie würde ihm jetzt zuhören, denn sie musste die Wahrheit wissen.
„Die einzige Person, die ich liebe, bist du“, schrie er zurück.
Wieder zogen sie alle Aufmerksamkeit auf sich, und Katie wollte kein Mitleid, daher zwang sie sich, leiser zu reden.
„Was ist mit der anderen Frau,
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