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Julia Saison Band 11

Julia Saison Band 11

Titel: Julia Saison Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen r. Myers Cindy Kirk Marie Ferrarella
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billigen Motel in der Tasche hatte – wenn Almost denn über ein Motel verfügt hätte.
    Auf dem Weg ins Speiselokal nahm Merritt eine volle Kanne aromatischen Kaffees von der Warmhalteplatte, dann servierte sie zwei Farmern, die ihr angeregtes Gespräch nicht einen Augenblick unterbrachen, ihre Frühstücksteller. Die Farmer waren Stammkunden und wussten, dass Merritt im Gegensatz zu der anderen Kellnerin, der quirligen, sexy Nikki Franks, keinen Wert auf Small Talk legte, geschweige denn auf einen Flirt. Sie füllte ihre Kaffeebecher nach und schaute sich dann in ihrer Hälfte des Cafés nach Gästen um, die einer zusätzlichen Dosis Koffein bedurften, um dem Wetter trotzen zu können.
    Zurück in der Küche sah Merritt zu, wie Alvie den Speck vom Grill nahm und für einen von Nikkis hungrigeren Kunden ein Filetsteak dazulegte. Dann nahm sie sich zwei Rührei-Bestellungen vor.
    „Wie viel Schnee ist denn zu erwarten?“
    „Dreißig Zentimeter vielleicht, bevor du heute Abend nach Hause gehst. Doppelt so viel, bis wir morgen früh öffnen.“
    Da Merritt ihr ganzes Leben in schneegewohnten Gegenden verbracht hatte und dieser Winter nicht ihr erster in Montana war, wurde sie nicht gleich nervös. Außerdem stand Thanksgiving vor der Tür. Zwar verkündete der Kalender noch keinen Winter, doch die Kälte hatte von Kanada aus eindeutig schon den neunundvierzigsten Breitengrad überschritten. „Okay. Dann sollte ich mich wohl darauf einrichten, morgen etwas früher zu kommen.“ In der Regel war sie immer schon einige Minuten vor sechs Uhr zur Stelle, bevor das Café seine Türen öffnete.
    Das trug ihr einen kritischen Blick von Alvie ein. „Ich möchte, dass du deinem Körper einen Gefallen tust und heute Nacht oben auf meinem Sofa schläfst.“
    Alvie verfügte über zahlreiche gute Eigenschaften, doch der Hang zu Hätscheleien gehörte ebenso wenig dazu wie der zu Umarmungen. Trotzdem hatte Merritt genug Freundlichkeit von der zweifachen Witwe erfahren, um zu wissen, dass sie einen weichen Kern besaß.
    „Du weißt doch, dass ich zu Hause nach dem Rechten sehen muss. Die Katzen wollen warme Milch, besonders heute Abend, und ich muss mich um den Ofen kümmern, damit die Leitungen und Wandas und Willys Aquarium nicht einfrieren.“
    Wanda und Willy waren ihre Goldfische, die einzigen Haustiere, die sie sich gestattete, abgesehen von den streunenden Katzen, die gelegentlich den Schuppen besiedelten, schon seit er vor Jahrzehnten für Alvies Großmutter errichtet worden war.
    Das Haus gehörte immer noch Alvie, ein Holzrahmenbau mit einem Schlafzimmer auf mehreren Morgen Land. Es hatte eine Zeit lang leer gestanden, weil es für Alvie in ihrem Alter bequemer war, in der Wohnung über dem Café zu leben. Als Alvie erfuhr, dass Merritt backen konnte, hatte sie ihr anstandslos das Haus als Bestandteil ihres Gehalts überlassen.
    „Und wenn Leroy dich morgen früh nicht abholen kann, weil der Pick-up nicht anspringt?“
    Das wäre nicht das erste und auch nicht das letzte Mal, dachte Merritt mit einem Anflug von trockenem Humor. Alvies Lebensgefährte war im Café fürs Tresengeschäft zuständig und schien aufrichtig in Alvie vernarrt zu sein, doch als Mechaniker und Handwerker war er ziemlich nutzlos. „Keine Sorge. Ich gehe zu Fuß, wie gewohnt.“
    Mit einem entnervten Seufzer richtete Alvie ihren Edelstahl-Spatel auf sie. „Du forderst das Schicksal heraus, wenn du dich, noch dazu zu so später Stunde, durch einen Schneesturm kämpfst, ohne auch nur Reifenspuren folgen zu können, die dir den Weg erleichtern würden. Außerdem bist du schon länger auf den Beinen, als irgendein Arzt gutheißen könnte. Wenn du einen Arzt aufsuchen würdest, was du ja nicht tust.“
    Merritt bereitete zwei weitere Körbchen mit Brötchen und Kleie-Muffins vor, statt zu widersprechen, was im Übrigen völlig sinnlos gewesen wäre. Ihr Heimweg betrug knapp eine Meile, und Ärzte kosteten mehr, als sie aufbringen konnte. Seit dem einen Mal, als sie tatsächlich ärztliche Hilfe beansprucht hatte, wusste sie bereits, was ihre lädierte Hüfte benötigte, und das konnte sie sich eindeutig nicht leisten.
    „Das Laufen hat mir geholfen, Muskeln aufzubauen“, sagte sie, als Alvie endlich ausgeredet hatte. „Und habe ich hier nicht immer meinen Beitrag geleistet?“
    „Du arbeitest mehr als Nikki und Leroy zusammen“, bestätigte Alvie. „Nicht zuletzt deswegen will ich, dass du vernünftig bist.“
    Merritt hatte zu Hause

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