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Julia Saison Band 17

Julia Saison Band 17

Titel: Julia Saison Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crystal Green , Christine Rimmer , Nikki Logan
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für eine Zumutung.
    Als sie in dieser Nacht im Bett lag, ein leeres Glas Milch auf ihrem Nachttisch und eine Kräuterkompresse unter ihrem Kreuzbein, hätte sie am liebsten ihren Kopf gegen die Wand gehauen.
    Sie hatte keine Ahnung, was in sie gefahren war. In dem Augenblick hatte sie einfach gedacht, es wäre eine großartige Idee. Sie hatte sich Jared so nahe gefühlt, nachdem sie miteinander geschlafen hatten und er sie sogar mit in seine „Höhle“ genommen hatte. Beides war für einen Mann wie ihn eine große Sache. Aber sie war einfach viel zu weit gegangen.
    Nach seiner Stimmung auf der Rückfahrt zu ihrem Haus zu urteilen, fürchtete Annette, er würde sie für eine aufdringliche, bedürftige Frau halten.
    Doch das stimmte nicht.
    Oder?
    Ohne eine Antwort auf diese Frage schlief sie schließlich ein.
    Am nächsten Morgen stand sie früh auf, um zu ihrem Ultraschall zu fahren. Als sie etwa anderthalb Stunden später aus der Arztpraxis kam, hielt sie ein Bild ihrer Tochter in der Hand.
    Ein Mädchen.
    Auf dem Weg über den Parkplatz legte Annette liebevoll die Hand auf ihren Bauch. Ein kleines Mädchen, das hübsche Kleider tragen und eines Tages Teeparty mit ihr spielen würde. Ein Kind, das seinem leiblichen Vater hoffentlich in keinster Weise ähnlich sah und sich jeden Abend zum Schlafen in ihren Arm kuscheln würde.
    In ihrem Glück vergaß Annette beinahe, was sie Jared zugemutet hatte. Allerdings nur kurz. Denn unter dem Scheibenwischer ihres Wagens fand sie einen Zettel. Sie zog ihn hervor und faltete ihn auseinander.
    Ich wusste, dass du zu deinem Arzttermin hier bist, und es war nicht schwer, dein Auto zu finden. Es sticht überall hervor, so wie du, Annie. Nur daran konnte ich denken. Deshalb will ich auch keinen Tag länger damit warten, dir die Wahrheit zu sagen. Kannst du heute Abend um sechs zu mir kommen? Ich muss mich unbedingt bei dir entschuldigen.
    Unterschrieben war der Zettel von Jared.
    Annette hielt ihn einige Sekunden fest, in der anderen Hand das Ultraschallfoto ihrer kleinen Tochter. Es war das erste Bild, nachdem sie sich endlich dazu entschlossen hatte, das Geschlecht ihres Babys zu erfahren. Ein wichtiger Moment für das Album, das sie für ihre Tochter basteln wollte.
    Sie überlegte.
    Sollte sie Jared noch eine Chance geben, obwohl sie den Verdacht hatte, dass er etwas vor ihr zurückhielt? Dabei wünschte sie sich nichts sehnlicher, als sich mit ihm zusammen in dieses neue Leben hineinzustürzen.
    Oder war das zu impulsiv, wo doch ihr Baby unterwegs war? Ein Kind, das noch viel verletzlicher war, als Annette es je durch den Betrug eines Mannes sein könnte.
    Sie steckte Bild und Brief in ihre Manteltasche, denn sie wusste die Antwort schon längst.
    Sobald Jared Annettes Wagen auf der kiesbestreuten Einfahrt zu seiner Hütte hörte, machte sein Herz unwillkürlich einen heftigen Sprung.
    Als er gerade einen unruhigen Hengst auf der Ranch besänftigte, hatte sie ihm eine Nachricht auf seiner Mailbox hinterlassen. Seitdem hatte er die Stunden gezählt, bis er Annette wiedersehen würde.
    Ihre Schritte klangen dumpf auf der Veranda, ehe sie an die Tür klopfte.
    Also gut.
    Jared öffnete und hielt einen Moment inne, so wie immer, wenn er sie sah. Heute wirkte ihr welliges hellblondes Haar, das ihr offen um die Schultern fiel, fast golden im Schein der Verandalampe. Außerdem verlieh das Licht auch ihrem roten Mantel, dem hellblauen Pullover und ihrem Wollrock einen warmen Ton. Dazu hatte sie wieder die dicken Fellstiefel an. Anscheinend das Bequemste für eine schwangere Frau.
    Er hielt ihr die Tür auf. „Ich bin froh, dass du gekommen bist, Annie.“
    Hoffentlich lohnt es sich, schien ihr Lächeln zu besagen, und sie hielt ihm zwei Dinge entgegen: eine Frischhaltedose mit Kuchen aus dem Diner und Tonys Tagebuch.
    Jared nahm ihr beides ab und legte das Buch auf den kleinen Beistelltisch. Es schien ihn zu beobachten, als wäre Tony mit im Raum, um ihn zu ermutigen, sein Bestes zu geben.
    „Es ist ein Kirschkuchen“, erklärte Annette. „Ich weiß ja, dass du manchmal gerne welchen isst.“
    „Danke.“
    Er trat beiseite, damit sie hereinkommen konnte. Sofort wirkte sie wieder so, als ob sie ganz selbstverständlich in sein Zuhause gehörte.
    „Du hast heute gearbeitet?“ Jared nahm ihr den Mantel ab, den er über einen der Sessel drapierte.
    „Nur um den Kuchen zu holen. Und weil ich mit Terry über meine Arbeitszeiten sprechen wollte“, erwiderte sie.
    Er fand, es war

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