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Julia Saison Band 17

Julia Saison Band 17

Titel: Julia Saison Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crystal Green , Christine Rimmer , Nikki Logan
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hatte sie nicht gerechnet.
    „Weißt du, ich kann nicht besonders gut mit Worten umgehen. Aber Tony war gut darin.“ Jared setzte sich aufs Bett und fing leise an zu lesen:
    „Ich hoffe inständig, dass sie mich neben ihr begraben, wenn die Zeit gekommen ist. Sie weiß, dass ich ihr im Leben immer nur zeigen wollte, dass sie mein Ein und Alles ist. Ich weiß nicht, wie viel Zeit uns dafür bleibt. Aber genauso, wie ich jeden Augenblick meines Lebens mit ihr verbringen möchte, will ich auch in der Ewigkeit mit ihr zusammen sein.“
    Jared schloss das Tagebuch. Annette streckte ihre Hand aus, und er drückte sie. Doch die Düsternis war noch nicht aus seinen Augen verschwunden.
    „Ich verstehe“, sagte sie sanft. „So wie Tony brauchst auch du Zeit, um mir zu zeigen, wie du empfindest und wer du bist.“
    Sie wollte ihm die Zeit geben, all das, was Tony geschrieben hatte, mit seinen eigenen Worten zu sagen. Zum Glück hatten sie im Gegensatz zu Tony und Tessa alle Zeit der Welt.
    An den folgenden Tagen mussten sie beide arbeiten, Jared auf der Ranch und Annette an der Kasse im Diner. Abends fuhr er dann zu ihr, wo er weiter den Garten umgrub. Außerdem kaufte er ihr ein größeres Bett.
    Sie probierten es sofort aus, und Annette schien glücklich darüber zu sein, wie gut es zwischen ihnen beiden lief. Doch wie lange würde das halten, wenn er ihr erst alles über seine Vergangenheit erzählt hatte? Darüber dachte Jared nach, während er in der Stadt einiges an Ausrüstung für den Zaunbau besorgte. Da bekam er aus heiterem Himmel einen Anruf von Davis Jackson.
    „Hast du vielleicht gerade Zeit?“, fragte Davis. „Ich will kein Interview von dir, sondern muss mit dir über etwas reden, was Vi und ich herausgefunden haben.“
    Jared fühlte sich wie vom Blitz getroffen. Die Jacksons waren also auf Informationen gestoßen, die Tony betrafen. Obwohl Jared selbst nach Antworten suchte, beschlich ihn ein unbehagliches Gefühl.
    „Ja, ich hätte Zeit, und ich bin auch gerade in der Stadt“, erwiderte er zögernd.
    „Gut. Vi ist auf der Babyparty von Rita Niles, aber ich bin im Redaktionsbüro.“
    Jared erinnerte sich daran, dass Annette auch zur Babyparty gegangen war. „Ich komme gleich rüber.“
    Er legte auf und lehnte sich an die Heckklappe seines Trucks.
    Davis’ Tonfall hatte ihn nervös gemacht. Innerlich versuchte er, sich gegen schlechte Neuigkeiten zu wappnen. Vor seinem inneren Auge sah er sein schönes Bild von Tony Amati, dem großartigen Stadtgründer, bereits zerbröckeln.
    Rasch ging er daher zum Redaktionsbüro, das gleich hinter dem Juwelier lag. Als er eintrat, saß Davis, der heute ein schlichtes Westernhemd und Jeans trug, vor einem der Computer.
    Er blickte auf und deutete auf einen Stuhl. „Danke, dass du gekommen bist.“
    Sobald Jared saß, reichte Davis ihm den Computerausdruck eines körnigen Schwarz-Weiß-Fotos. „Das stammt aus einer alten Zeitung, etwa Ende der Zwanzigerjahre in Chicago.“
    Aufmerksam betrachtete Jared das Bild. Im Vordergrund stand ein Mann, der einen Arm auf das Geländer in einer Art Büro aufgestützt hatte. Er lächelte. Ein Seitenscheitel zog sich durch sein pomadisiertes dunkles Haar, das Kinn wurde durch ein Grübchen betont. Er hatte sein Jackett ausgezogen und trug ein langärmliges weißes Hemd, eine schwarze Krawatte sowie eine Weste. Neben ihm stand ein weiterer Mann, dessen Gesicht von der Kamera abgewandt und nicht ganz zu sehen war.
    „Wer ist das?“ Jared zeigte auf den Mann im Vordergrund. „Was hat er mit Tony zu tun?“
    Davis lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. „Das ist George Moran. Sein Spitzname war ‚Bugs‘. Es heißt, Moran sei während der Prohibition Alkoholschmuggler gewesen und dann von Al Capone in eine Falle gelockt worden. Sieben Männer wurden von Auftragskillern ermordet, die sich als Polizisten ausgaben. Die falschen Polizisten sollten Moran töten, weil er für Capone ein Konkurrent gewesen ist, aber er war an jenem Tag nicht da. Wahrscheinlich kennst du diesen Mordfall unter seinem bekannteren Namen.“
    Jared schüttelte den Kopf.
    „Das Valentinstag-Massaker“, erklärte Davis.
    Jareds Blick wurde plötzlich verschwommen, als er versuchte, den zweiten Mann auf dem Bild zu erkennen. Zwar war nur ein halbes Gesicht zu sehen, aber … Nein, das konnte nicht Tony sein.
    „Hey.“ Davis rutschte auf die Stuhlkante vor. „Wir müssen noch weiter recherchieren. Und wir wissen auch nicht, was Tony mit dem Massaker

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