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Julia Saison Band 17

Julia Saison Band 17

Titel: Julia Saison Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crystal Green , Christine Rimmer , Nikki Logan
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ist mir jedenfalls lieber, als Almosen von jemandem wie Brett anzunehmen.“
    Trotzdem wünschte Jared, er könnte ihr mehr bieten, selbst wenn sie keine schicken Sachen oder silberne Löffel brauchte.
    Annette schlenderte hinüber zu einem in die Wand eingebauten Regal voller ledergebundener Bücher.
    „Die gehören dem Eigentümer“, erklärte Jared. „Ein Haufen Zeug mit griechischen Namen, aber es sind auch ein paar Kunstbücher dabei.“
    Sie nahm eines davon heraus. Es war so groß und schwer, dass sie es mit beiden Händen halten musste. Sie nahm es mit zum Sofa, legte es auf ein Kissen und schlug es vorsichtig auf.
    „Oh, die Impressionisten“, stellte sie fest. „Monet. Im College habe ich mich bemüht, so zu malen wie er, bis ich herausfand, dass Imitationen nicht gerade schmeichelhaft sind, wenn man’s nicht richtig kann.“
    „Deine Gemälde waren bestimmt toll.“
    „Ist ja klar, dass du das sagst.“ Annette lachte und Jared ebenfalls.
    Sie blätterte die Seiten um. „Es scheint schon eine Ewigkeit her zu sein, seit ich Lust hatte, einen Pinsel in die Hand zu nehmen. Es kommt mir vor, als würde das alles zu einem anderen Leben gehören.“
    „Na ja, du bist jetzt eben ziemlich beschäftigt.“ Er setzte sich zu ihr aufs Sofa, die Arme auf die Oberschenkel gestützt. „Wenn sich für dich alles geregelt hat, kannst du wieder damit anfangen.“
    „Ich glaube, das werde ich.“ Sie lächelte ihn an, als hätte er ihr ein großes Geschenk gemacht.
    Dabei hatte er nur die Wahrheit gesagt. Sie war die stärkste, lebendigste Frau, die er kannte. Also warum nicht?
    Sie schloss das Buch. „Morgen früh um neun habe ich einen ärztlichen Vorsorgetermin in der Neustadt.“
    „Soll ich dich hinfahren? Das wäre kein Problem.“
    „Nein, darum geht es nicht.“ Nach kurzem Zögern sagte sie: „Dr. Andrews macht einen Ultraschall, und ich dachte … Na ja, ob du vielleicht Lust hättest, mitzukommen?“
    Jared fühlte sich, als hätte ihm jemand einen heftigen Schlag versetzt. Bilder, die er lange verdrängt hatte, stiegen wieder in ihm auf: seine Exfrau, die ihm ein Foto von ihrem ungeborenen Kind zeigte, das er zum nächsten Rodeo mitgenommen hatte. Seine kleine Tochter in den Armen eines anderen Mannes, als Jared durch ein Restaurantfenster die neue Familie gesehen hatte. Kurz danach war er gegangen, weil er wusste, dass er kein Recht hatte, sie zu belästigen.
    „Ich glaube, das ist keine gute Idee“, hörte er sich sagen.
    Fragend zog Annette die Augenbrauen hoch.
    Jareds Stimme war tonlos. „Ich meine, ich glaube nicht, dass ich der Richtige dafür bin.“
    Sie wurde blass.
    Verdammt, ganz so direkt hatte er es eigentlich nicht sagen wollen. Aber er hatte auch nicht mit einer solchen Frage gerechnet. Und das schon so bald.
    War Annette denn nicht gerade erst von einem Mann betrogen worden? Wie hatte sie es geschafft, sich so schnell davon zu erholen? Wie konnte sie nach allem, was sie durchgemacht hatte, jemandem wie ihm vertrauen?
    Sie stand auf, wobei sie den Mantel enger um sich zog, als müsste sie sich schützen. Da hätte er am liebsten alles wieder zurückgenommen. Mit ihrer Frage hatte sie die Dinge einfach zu sehr in die Realität katapultiert. Denn in den vergangenen Stunden war es ihm vorgekommen, als würden sie sich in einer wunderbaren Seifenblase befinden, die sie vor allem schützte, was im echten Leben auf sie wartete.
    Jetzt war diese Seifenblase geplatzt.
    „Entschuldige, so sollte es nicht herauskommen.“ Er stand auch auf. „Es ist bloß …“
    „Ich habe wohl zu viel vorausgesetzt.“ Ihre Stimme klang ebenso tonlos wie seine. „Ein paar Tage zusammen, und ich frage dich schon, ob du etwas tun würdest, was eigentlich die Aufgabe eines Vaters sein sollte. Tut mir leid, dass ich dich in eine so unangenehme Situation gebracht habe.“
    Vielleicht war er ja in absehbarer Zeit zu solchen Dingen imstande. Denn er machte langsam, aber sicher immer größere Fortschritte. Doch wie konnte er ihr das zeigen?
    Tony wäre mit der Frau, die er liebte, in einer solchen Situation bestimmt besser umgegangen, dachte Jared. Er hätte vermutlich keinen Moment gezögert, Ja zu sagen.
    „Annie …“, begann er.
    Doch sie ging bereits zur Tür. „Ich bin wirklich sehr müde, Jared. Kannst du mich bitte nach Hause bringen?“
    Also blieb ihm keine andere Wahl.
    Annette konnte es nicht fassen, dass sie Jared tatsächlich gebeten hatte, zu ihrem Ultraschalltermin mitzukommen.
    Was

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