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Julia Saison Band 17

Julia Saison Band 17

Titel: Julia Saison Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crystal Green , Christine Rimmer , Nikki Logan
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Aaron hatte sich nicht lumpen lassen mit diesem Christal Brut von 2002.
    Caleb ließ Irina zehn Minuten Vorsprung und löschte dann das Licht im Wohnzimmer. Langsam ging er ins Bad, zog seinen Smoking, das Hemd und die Schuhe und Socken aus und putzte sich die Zähne. Normalerweise schlief er immer nackt, doch Irina zuliebe behielt er heute seine Boxershorts an.
    Danach knipste er auch im Bad das Licht aus und ging im Dunkeln zum Bett. Langsam gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit, und er konnte ihren schlanken Körper erkennen. Sie hatte sich ans äußerste Ende der Matratze gelegt und ihm den Rücken zugewandt.
    Dies war definitiv der seltsamste Valentinstag, den er je erlebt hatte.
    Caleb versuchte, sich so wenig wie möglich zu bewegen, und atmete flach. Doch dann wurde ihm klar, dass er sich vollkommen lächerlich verhielt.
    „Irina, schläfst du schon?“, brach er flüsternd das Schweigen.
    „Nein.“ Ihre Stimme klang leise und unsicher.
    „Das alles hier ist ganz schön verrückt, nicht wahr?“, fragte er lachend.
    Auch Irina lachte nun. „Ja. Sehr verrückt. Kein Zweifel.“
    Am liebsten hätte er sie gefragt, weshalb sie solche Angst davor hatte, berührt zu werden. Doch er wusste nicht, wie er dieses heikle Thema am besten ansprechen sollte, und so suchte er ein weniger verfängliches Gesprächsthema. „Victor hat mir einmal erzählt, dass deine Mutter schon vor deiner Geburt bei ihm und seiner Familie eingezogen ist …“
    „Ja, stimmt. Ich wurde in Haus von Victors Familie geboren.“ Sie drehte sich seufzend um. „Mein Vater ist Bruder von Onkel Vasili. Vasili war Victors Vater. Er und Tante Tòrja nehmen meine Mutter auf, wenn mein Vater tot.“ Ihre Finger umschlossen irgendetwas. Ein Schmuckstück? Caleb erinnerte sich, dass sie immer eine Kette mit Anhänger trug.
    „Dann ich bin geboren, und als ich fünf Jahre alt bin, stirbt meine Mutter an Lungenentzündung. Victor und ich, wir sind wie Bruder und Schwester.“
    „Genau das hat er auch gesagt. Und dann hat er ein Stipendium an der University of Texas bekommen und ist in die USA gegangen. Aber er hatte dir versprochen, dich nachzuholen, nicht wahr?“
    „Ja, stimmt. Aber das ist erst viel später geschehen. In der Zwischenzeit sind viele … schreckliche Dinge geschehen.“
    „Was denn?“
    „Na ja, Krieg. In meinem Land ist immer Krieg. Seit vielen Jahren. Wenn ich zehn Jahre alt bin, Soldaten kommen zu unserem Haus. Sie erschießen Tante Tòrja und Onkel Vasili, weil Nachbarn Lügen erzählt haben über sie.“
    „Was denn für Lügen?“
    „Nachbarn behaupten, meine Tante und mein Onkel sind Monarchisten. Dass mein Onkel für früheren König gearbeitet hat. Das war Lüge. Onkel Vasili war noch nicht einmal geboren, als König fortgejagt wurde und Kommunisten Herrschaft übernahmen. Doch für Soldaten das war egal. Sie ermorden Onkel und Tante. Victor und ich fliehen.“
    Diesen Teil der Geschichte kannte Caleb. „Aber man hat euch schließlich in dem verlassenen Haus gefunden, in dem ihr Unterschlupf gefunden hattet, nicht wahr?“
    „Ja. Stimmt. Danach mussten wir in Waisenhaus. Für ein paar Jahre wir haben dort zusammen gelebt.“ Sie ließ ihren Anhänger los und steckte die Hand wieder unter die Decke. „Immer, wirklich immer hat Victor sich um mich gekümmert und auf mich aufgepasst. Er ist großartiger Sportler. Es war wie Wunder, dass er Stipendium in USA bekommen hat. Nach College, als er Vertrag mit den Cowboys unterschreibt, bekommt er unbefristete Aufenthaltsgenehmigung. Damit kann er mich holen. Es hat über fünf Jahre gedauert, bis ich einreisen darf. Aber dann endlich es hat geklappt, und ich habe Asyl bekommen. Seitdem arbeite ich für dich.“
    Caleb hätte gern unter der Decke ihre Hand genommen. Ob sie sie wegziehen würde, wenn er es versuchte? Um sie nicht in Verlegenheit zu bringen, ließ er es sein.
    Am liebsten hätte er laut gelacht. Dies musste einer der eigenartigsten Momente seines Lebens sein. Er lag mit seiner frisch angetrauten Ehefrau im Bett und wagte nicht einmal, ihre Hand zu berühren. Und das alles am Valentinstag.
    „Argovia“, murmelte er den Namen ihres Heimatlandes. Er hatte in einem Atlas nachgesehen, wo genau dieser kleine Balkanstaat sich befand. „Victor hat gesagt, dass es ein traumhaftes Land ist. So ähnlich wie Griechenland.“
    Irina machte ein brummendes Geräusch, das er nicht einordnen konnte. „Es ist schönes Land gewesen. Vor Zweitem Weltkrieg. Früher,

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