Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Saison Band 17

Julia Saison Band 17

Titel: Julia Saison Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crystal Green , Christine Rimmer , Nikki Logan
Vom Netzwerk:
gesprächige Nachbarin geschickt abwürgte.
    Einige Informationen darüber, wie die Zutaten miteinander reagierten, weckten ihr Interesse als Wissenschaftlerin. Die theatralische Art des Kochs war allerdings gar nicht nach ihrem Geschmack. Sie vermutete, dass er nur vorgab, Franzose zu sein. Als er eine seiner seltenen Pausen machte, um Luft zu holen, meldete sie sich: „Verzeihung, werden wir heute Abend auch kochen?“
    „Sie sind so wunderbar enthousiaste “, lobte er. „ Non , Sie kochen erst am sechsten Abend. In André Carlsons Kurs entwickeln wir zunächst appréciation für die kunstvollen Zutaten, bevor wir zur construction eines Mahls schreiten.“
    Und dabei wird jede Menge Wein getrunken, folgerte Georgia. Sie nickte höflich und zählte die Minuten bis zum Ende des Kursabends. Was Alex wohl davon hielt, wenn sie gleich die erste Sache schmiss, zu der er sie schickte? Unauffällig schaute sie zu ihm hinüber. Angesichts seiner resignierten Miene warf sie sich vor, nicht nur ihre eigene, sondern auch seine Zeit mit diesem Kurs zu vergeuden.
    „Verzeihung, Monsieur André“, preschte sie vor, bevor sie es sich anders überlegen konnte.
    Diesmal sah er schon wesentlich verstimmter aus. „Ja, ma chère ?“
    „Ich fürchte, ich muss mich vorzeitig verabschieden. Ich habe eine furchtbare Migräne.“
    Er tat, als wäre er zutiefst betroffen, und ließ sich über angeblich französische Hausmittel gegen Migräneanfälle aus. Als er fertig war, schnappte Georgia ihre Handtasche und ging zur Tür. Niemand beachtete sie.
    „Jemand sollte Sie zu Ihrem Wagen begleiten“, hörte sie Alex sagen. „Ich bin gleich zurück, Monsieur André.“
    Nein, ist er nicht, wusste Georgia. Nicht, wenn ihn dieser Kurs auch so anödete.
    „Sie wollten mich dort zurücklassen!“, beschuldigte Alex sie, als sie auf dem Bürgersteig standen.
    Georgia lachte. „Tut mir leid. Auf der kulinarischen Titanic muss jeder selbst sehen, wo er bleibt.“
    „Es war grässlich. Warum tun sich die Menschen so etwas an?“
    „Unseren Mitstreitern scheint es Spaß zu machen.“
    Alex schüttelte den Kopf. „Ihre Migräne war nur gespielt, oder?“
    „Genauso gespielt wie Andrés französischer Akzent. Ich schlage vor, wir beenden diesen Teil des Experiments.“
    Alex legte eine warme Hand auf ihren Arm. „Nein. Sie sind hergekommen, um etwas über die Kunst des Kochens herauszufinden.“
    Georgia hoffte, dass er jetzt nicht wieder einen Versuch startete, ihr seine Briefmarkensammlung zu zeigen.
    „Geben Sie mir zwei Minuten.“ Alex kehrte ihr den Rücken zu und telefonierte. Dann drehte er sich lächelnd um. „Alles klar. Wir haben einen Aushilfsjob in einer Restaurantküche. Dort können Sie erleben, worauf es beim Kochen wirklich ankommt.“
    „Das geht nicht! Ich kann gerade mal Wasser zum Sieden bringen. Was soll ich da in einer Restaurantküche?“
    „Vertrauen Sie mir.“ Er legte ihr eine Hand auf den Rücken. „Wir werden nicht kochen.“
    Fünfzehn Minuten später standen sie in der Küche eines italienischen Lokals, die Arme bis zu den Ellenbogen im Spülwasser, und wuschen mehr Teller, als Georgia je im Leben benutzt hatte.
    Dank der beiden neuen Helfer beförderte der Lokalbesitzer seine Tellerwäscher vorübergehend zu Küchenhelfern und betraute einen Nachwuchskoch mit der Aufgabe, Georgia und Alex alles zu erklären. Alex bekam die Erlaubnis, seinen Digitalrekorder einzuschalten.
    In der Küche lief es wie am Schnürchen. Der Chefkoch – diesmal einer, der seinen Namen wirklich verdiente, mit einem echten Akzent – kommandierte alle Mitarbeiter herum und stauchte die neuen Tellerwäscher zusammen, als sie ihr Tempo drosselten. Trotzdem fühlte Georgia sich in dieser Küche wohler als in der vorigen. Da wurde mit Töpfen gescheppert und mit Schneebesen gequirlt. Fett brutzelte in Pfannen, Nudelwasser wurde abgegossen … Mit großen Augen und Ohren ließ sich Georgia von der allgemeinen Aufregung anstecken.
    An diesem Abend lernte sie nicht nur viel über das Kochen, sondern auch etliche neue Flüche. Radio EROS würde alle Hände voll zu tun haben, um die derben Ausdrücke aus dem Beitrag herauszuschneiden.
    Nach ein paar Stunden machten sich ihre Füße immer deutlicher bemerkbar, bis sie schließlich schmerzhaft brannten, doch Georgia gab nicht auf. Sie sah sich als Teil eines Teams, auch wenn ihre Aufgabe nur darin bestand, für Nachschub an sauberen Tellern zu sorgen.
    Als die letzten Gäste über ihren

Weitere Kostenlose Bücher