Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Saison Band 17

Julia Saison Band 17

Titel: Julia Saison Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crystal Green , Christine Rimmer , Nikki Logan
Vom Netzwerk:
war. Aber sie erst halb besinnungslos zu küssen und ihr das Gefühl zu geben, begehrenswert zu sein, um dann einen Rückzieher zu machen – grausamer ging es ja wohl kaum.
    Alex hob ein Steinchen auf und warf es Richtung Wasser. „Das eben war …“
    Fantastisch? Längst überfällig?
    „… ein Irrtum“, beendete er seinen Satz.
    Schmerz durchzuckte sie wie ein scharfes Messer. Sie fragte sich, ob Alex es noch hässlicher hätte ausdrücken können. Inständig wünschte sie sich ganz weit weg, mindestens auf die andere Seite des Meeresarms ans schottische Ufer des Solway Firth.
    „Es war meine Schuld“, fuhr Alex fort. „Ich hätte mich beherrschen sollen.“
    „Niemand hat mich gezwungen, herzukommen.“
    „Aber du hast bestimmt nicht erwartet, dass es so enden würde.“
    Richtig. Sie hatte Alex nur ein bisschen besser kennenlernen wollen. Und dabei hatte sie einen völlig anderen Mann entdeckt. „Was jetzt? Tun wir so, als wäre alles wie vorher?“
    Wortlos sah er sie an.
    „Wirst du mich wieder ignorieren?“, fragte sie ungeduldig.
    „Nein, George. Das könnte ich nicht. Nicht mehr.“
    Es tat weh, aus seinem Munde jenen Kosenamen zu hören, den ihre Freunde benutzten. „Also ist alles wieder rein geschäftlich, wie gehabt?“
    Alex widersprach nicht.
    Georgia stand auf. „Okay. Ich fahre jetzt zurück nach London.“
    „Ich übernachte im Pub. Vielleicht gibt es dort noch ein Zimmer für dich.“
    Sollte das ein Witz sein? In seiner Nähe zu bleiben und doch nicht bei ihm zu sein, weil er fand, dass sie dafür nicht geschaffen war? „Morgen früh muss ich zu einem Termin wegen der Typberatung. Maße nehmen und so weiter.“ Nichts hätte ihr jetzt weniger wichtig sein können, obwohl Alex ihr mit seiner Abfuhr ja eben bewiesen hatte, dass sie jede Hilfe brauchte, die sie kriegen konnte.
    „Ich begleite dich zu deinem Wagen“, bot er an.
    Schweigend gingen sie die Straße entlang, bedacht darauf, einander nicht zu berühren. Es ist besser so, sagte sich Georgia. Höchstwahrscheinlich. Sie schloss das Auto ihrer Großmutter auf und rang sich ein Lächeln ab. „Bis Mittwoch beim Salsa.“ Sollte Alex seine Zusage rückgängig machen und lieber nicht gemeinsam mit ihr teilnehmen wollen, hatte er jetzt die Gelegenheit dazu.
    Er schaute ihr in die Augen und beugte sich vor, als wollte er sie küssen, doch dann zog er ihr nur die Fahrertür auf. „Ja, bis Mittwoch.“
    Die höfliche Geste versöhnte sie kein bisschen. Sie brummte ein Dankeschön, setzte sich und zog die Tür schon heftig zu, während Alex ihr noch eine gute Fahrt wünschte.

7. KAPITEL
    Auf das beste Rennen seines Lebens folgte die schlimmste Nacht seines Lebens.
    Den Abend klammerte Alex bewusst aus. Abends hatte er mit Georgia etwas ganz Besonderes erlebt. Aber nachdem sie so schnell auf der ruhigen Hauptstraße von Bowness davongefahren war … Trotz seiner Erschöpfung nach dem Marathon hatte er kaum schlafen können.
    Nach der körperlichen Annäherung in der Agentenschule hatte Alex sich fest vorgenommen, Abstand zu halten. Jetzt fragte er sich, warum er dermaßen aus der Rolle gefallen war. Er hatte Georgia berührt. Sie geküsst, obwohl er genau wusste, dass diese Frau für ihn tabu war. Seit wann neigte er dazu, sich selbst zu quälen?
    In London gab es etliche Frauen, die er anfassen und küssen konnte, wenn er es wollte. Forsche Frauen, denen Gelegenheitssex genügte und die kein Risiko darstellten. Anders als Georgia.
    Sie war einfach in sein Leben marschiert. Nie zuvor hatte ihm jemand bei einem Rennen zugeschaut und ihn am Ziel mit einem stolzen Lächeln erwartet. Er war schwach geworden, hatte an ein Wunschbild glauben wollen, nur für einen Moment. Und praktisch nur einen Moment darauf hatte er mit Georgia im Gras gelegen, seine Hände in ihrem weichen Haar, sein Körper auf ihrem und seine Zunge …
    So sehr war er seit der Sache mit Lara nicht mehr entgleist. Schlimmer noch: Er hatte sich erlaubt, Georgia zu vertrauen. Dabei kam Vertrauen für ihn gar nicht mehr infrage. Nie mehr.
    Am Montag war seine Stimmung keinen Deut besser. Seine Mitarbeiter behandelten ihn wie ein rohes Ei. Sogar Casey, die sonst nur kurz anklopfte, bevor sie sein Büro betrat, wartete vor der Tür, bis er „Herein“ grummelte.
    „Alex, ich habe gerade eine E-Mail von Georgia bekommen. Die sollten Sie lesen, glaube ich.“
    Er horchte auf. Seine Assistentin und Georgia verstanden sich blendend. Wenn Casey ihre neue Freundin jetzt

Weitere Kostenlose Bücher