Julia Sommerliebe 0020
Bauch, ließ die Finger um den Nabel kreisen und übte tiefer einen leichten Druck aus, sodass Gina unwillkürlich das Becken hob.
„Bitte!“, flüsterte sie.
„Gleich.“
Als Seb ihre Brüste liebkoste, schien ihr ganzer Körper zu einer einzigen glutvollen Masse zu zerfließen. Gleichzeitig war sie vor ungestilltem Begehren sehr angespannt. Gina überraschte ihn, indem sie sich plötzlich aufsetzte. Daraufhin schloss er sie lachend in die Arme und ließ sich von ihr hinunterziehen. Hungrig küsste sie ihn, nachdem sie sich auf ihn gelegt hatte. Sobald sein Mund ihren fand, erwiderte sie seine heiße Leidenschaft mit derselben ungestümen Gier.
„So ausgehungert?“, fragte er neckend und ließ die Hände über ihren erhitzten, zitternden Körper gleiten.
„Ja.“
In seinem Blick las sie, dass auch er es kaum noch erwarten konnte. „Dann nimm dir, was du brauchst, Gina“, sagte er heiser. „Ich gehöre ganz dir.“
Sehnlichst wünschte sie, es wäre die Wahrheit. Gina wusste ohne Zweifel, dass sie ihn liebte. Doch was empfand er für sie? In wenigen Tagen würden sie und Nonna Maria die Insel verlassen und nach Schottland zurückreisen. Der Gedanke, ihm für immer Lebewohl sagen zu müssen … entsetzlich. Sosehr Gina ihre Großmutter, ihre Freunde und ihre Arbeit auch liebte, ihr Leben in Schottland beinhaltete doch vor allem Verantwortung. Es wäre das Ende der unbeschwerten, romantischen Zeit, die sie hier auf Elba verlebte. Und niemand außer Seb konnte die sinnliche Frau in ihr zum Leben erwecken.
Doch da sie das alles nicht aussprechen konnte, zeigte Gina ihm ihn dieser Nacht mit ihrem Körper, wie sehr sie ihn liebte.
Seb überließ Gina die Initiative und gab sich ganz dem lustvollen Vergnügen hin, mit ihr eins zu sein. Inständig hoffte er, dass es ihr genauso viel bedeutete wie ihm – und dass ihre Gefühle für ihn stark genug waren, um das zu überstehen, was er ihr am nächsten Tag sagen musste. Daran dachte er noch, als sie eng umschlungen in den Schlaf sanken.
Frühmorgens klingelte das Telefon.
Widerstrebend löste Seb sich von Gina und nahm das Gespräch stirnrunzelnd entgegen. Die bestürzenden Neuigkeiten, die er erfuhr, ließen ihn schlagartig hellwach werden.
„ Per l’amor di Dio!“, sagte er, hörte weiter zu und stellte schnell eine Reihe Fragen. „Wie viele sind es? Wie sind Sie ausgestattet? Ja, natürlich. Ich komme so schnell wie möglich.“
Er schlug die Decke zurück und griff nach seiner Kleidung. „Gina. Wach auf, tesoro.“
„Was ist denn passiert?“, fragte sie schlaftrunken.
„Nicht weit von hier ist in einer Ferienanlage ein Gebäude eingestürzt. Viele Menschen sind verletzt oder werden vermisst. Sie brauchen dringend medizinische Unterstützung, außerdem Übersetzer, Blutspenden und Männer, die beim Ausgraben helfen. Ich muss sofort hinfahren.“
„Ich komme mit“, sagte Gina, ohne zu zögern, stand auf und zog sich an. „Was machen wir mit Nonna Maria?“
„Ich werde Evelina jetzt anrufen, damit sie sich um Maria kümmert.“
„Danke.“
Seb hatte bereits wieder das Telefon in der Hand, um noch einiges zu organisieren. Als sie wenig später aufbruchbereit waren, eilte Evelina die Auffahrt hinauf und bat sie zum Abschied noch, vorsichtig zu sein. Sie fuhren los, ohne genau zu wissen, was sie erwartete.
„Weißt du, warum das Gebäude eingestürzt ist?“, wollte Gina wissen.
Seb war dankbar, dass sie so ruhig blieb. „Ich weiß nur, dass es kürzlich von einem ausländischen Unternehmen errichtet wurde, das eigene Bauarbeiter mitgebracht hat. Hier ging das Gerücht um, dass Sicherheitsvorschriften nicht eingehalten wurden und man an allen Ecken und Enden gespart hat“, berichtete Seb und lenkte den Wagen so schnell wie möglich, aber dennoch vorsichtig über die Küstenstraße. „Der starke Regen hat das Erdreich aufgeweicht, das Gebäude liegt an einem Hang. Ich vermute, es ist wegen der Erosionen eingestürzt. Weißt du, um diese Jahreszeit sind noch viele Touristen auf Elba, und dieser neue Komplex mit Ferienwohnungen war fast vollständig belegt.“
„Wie vielen Menschen bietet er Platz?“
„Zweihundert, vielleicht mehr.“ Seb mochte gar nicht darüber nachdenken. „Männer, Frauen und Kinder.“
Als sie wenige Minuten später den Unglücksort erreichten, waren sie angesichts des erschreckenden Anblicks sekundenlang wie gelähmt.
„Oh, Seb“, sagte Gina mit leiser, verzweifelter Stimme.
„Ich weiß.“ Er
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