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Julia Sommerliebe 0020

Julia Sommerliebe 0020

Titel: Julia Sommerliebe 0020 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Hood-Stuart , MARGARET MCDONAGH , Nicola Marsh
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findet. Und bestimmt war der Abschied nicht einfach für dich“, sagte er leise und nahm ihre Hand.
    „Nein, das stimmt. Aber jetzt spüre ich eine Art tiefen Frieden. Ich habe das Richtige getan.“ Tränen glänzten in Marias Augen, trotzdem lächelte sie. „Wo immer ich hingehe – mein Matteo wird bei mir sein.“
    Ihre unerschütterliche Liebe berührte Seb zutiefst. „Du bist wirklich eine ganz besondere Frau, Maria.“
    „Ja, ich hatte das große Glück, ein erfülltes Leben zu haben. Jetzt mache ich mir eher um Gina als um mich Sorgen.“ Ihr Lächeln verblasste. „Sie hat so viel für mich getan, und ich weiß, dass es nicht einfach für sie war. Matteo und ich waren immer sehr stolz auf sie. Aber ich befürchte, dass die Verantwortung zu schwer auf ihr lastet. Gina hat alles in Bewegung gesetzt, damit wir überhaupt herkommen konnten. Und sie verzichtet auf zu vieles, damit es mir gutgeht.“
    „Sie hat dich sehr lieb, Maria.“
    Die alte Dame lächelte zärtlich. „Ich weiß. Und ich habe sie auch furchtbar lieb. Aber sie sollte meinetwegen nicht ihr Leben aufgeben.“ Sie ließ den Blick auf seine Hand sinken und fügte hinzu: „Das macht Gina auch immer.“
    „Wie bitte?“
    „Du misst unauffällig meinen Puls. Gina tut das auch ständig. Sie denkt, ich würde es nicht bemerken“, erklärte Maria verschmitzt.
    Überrascht stellte Seb fest, dass er aus Gewohnheit tatsächlich ihren Puls gemessen hatte. „Ich …“ Er wusste nicht recht, was er sagen sollte. Doch als er seine Hand zurückziehen wollte, hielt Maria sie fest.
    „Ein guter Rat von einer weisen alten Frau: Wenn du Gina etwas sagen musst, dann tu es bald. In Wirklichkeit bist du doch nicht nur der Hausmeister oder ein Künstler, stimmt’s?“, fragte sie sanft und verständnisvoll.
    „Nein“, erwiderte Seb seufzend.
    „Und bestimmt hast du gute Gründe dafür, die Wahrheit für dich zu behalten.“
    „Ja, anfangs schon. Inzwischen ist alles einfach zu kompliziert geworden, und das ist meine eigene Schuld.“
    Maria strich ihm tröstend über die Hand. „Ich glaube, meine Gina bedeutet dir sehr viel.“
    „Ja. Zum ersten Mal habe ich jemanden kennengelernt, der mein wirkliches Ich sieht und nicht nur die Fassade.“ Er suchte nach den richtigen Worten, um seine Gefühle auszudrücken. „Jetzt befürchte ich, dass Gina mich vielleicht strenger beurteilt und alles kaputtgeht, wenn sie all meine Fehler und Unzulänglichkeiten entdeckt.“
    „Du meinst, sie wäre genauso hart wie du zu dir?“, fragte Maria scharfsinnig.
    „Ja.“ Seb wich ihrem Blick aus und betrachtete die Narben an seinem rechten Handgelenk. „Seit der Begegnung mit Gina sehe ich mein Leben in einem anderen Licht und weiß, dass ich viel falsch gemacht habe. Und jetzt muss ich entscheiden, wie ich die Dinge wieder in Ordnung bringe … mit ihr und mit meinem Leben.“
    „Seb, ich kenne Gina sehr gut und habe sie noch nie so glücklich erlebt wie jetzt. Mein Herz sagt mir, dass ihr beide zusammengehört.“ In Marias Stimme schwang ein warnender Tonfall mit. „Sie ist sehr verständnisvoll und mitfühlend, aber Ehrlichkeit ist ihr sehr wichtig. Was auch immer du ihr verschweigst, sie sollte es von dir erfahren – und zwar bald.“
    Seb nickte. Marias Worte beunruhigten ihn sehr, gerade weil sie natürlich recht hatte. Ihm blieb nicht mehr viel Zeit: Jetzt ging es Maria wieder so gut, dass sie reisen konnte. Und das Ziel ihrer Reise hatten sie auch erreicht. In wenigen Tagen würden Gina und ihre Großmutter nach Schottland zurückfliegen. Dort würde Gina ihre neue Stelle antreten – es sei denn, Seb hatte den Mut, endlich die Wahrheit zu sagen und sich einen Plan B auszudenken. Er hatte sich noch nie zugestanden, einen Menschen so zu brauchen und ihm so zu vertrauen. Und Gina war ihm nun innerhalb kürzester Zeit so wichtig geworden, dass er sich ein Leben ohne sie weder vorstellen konnte noch wollte. Er durfte nicht zulassen, dass sie einfach so ging.
    Seb sagte Maria Gute Nacht und ging in sein Zimmer, um noch einige Dinge vorzubereiten. Voller Unbehagen dachte er daran, wie er Ginas nachvollziehbare Fragen nach Paolos Tochter abgeblockt hatte. Er hatte ihr nichts von der komplizierten Operation erzählt, mit der er dem Mädchen nach einem schweren Unfall das Leben gerettet hatte.
    Wieder musste er an Marias Worte denken – und beschloss, Gina diese Nacht zu zeigen, was er für sie empfand. Dann würde er ihr am nächsten Tag die Wahrheit

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