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Julia Sommerliebe 0020

Julia Sommerliebe 0020

Titel: Julia Sommerliebe 0020 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Hood-Stuart , MARGARET MCDONAGH , Nicola Marsh
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Polizeirevier verließ, wo ihn unzählige Reporter mit Fragen bestürmten. Er wirkte darüber ebenso verärgert wie der gut aussehende Mann, der ihn zu einem schicken schwarzen Ferrari begleitete. Fassungslos verfolgte Gina den Bericht.
    Sebastiano Adriani, der vor wenigen Wochen plötz lich verschwunden ist und von dem man annahm, er wäre zur Genesung ins Ausland gefahren, kam heute auf Aufforderung der Polizei nach Florenz zurück, um den Mann zu identifizieren, der im Zusammenhang mit dem Messerangriff vom Juli festgenommen wurde. Dr. Adriani war einer Frau zu Hilfe gekommen, die ange griffen worden war. Dabei erlitt er mehrere Verletzun gen an den Händen, die seiner Karriere als Chirurg offenbar ein Ende gesetzt haben. Der plastische Chi rurg Dr. Adriani, bekannt für seine prominenten Pa tienten und ebenso berühmten Freundinnen, soll zum Zeitpunkt des Vorfalls eine Beziehung mit der jungen Schauspielerin Lidia di Napoli gehabt haben. Lidia di Napoli – hier mit ihrem neuen Verehrer, dem frisch geschiedenen Regisseur ihres aktuellen Films – weigerte sich, Fragen zu beantworten. Sie soll ihren Exfreund verlassen haben, nachdem dieser seinen Prominentenstatus zu verlieren drohte. Aber natür lich hat es Dr. Adriani nie an weiblicher Begleitung gemangelt.
    Der Bericht wurde durch Bilder der bildhübschen Lidia untermalt, die in die Kamera lächelte. Danach waren Archivbilder von Seb mit verschiedenen eleganten jungen Frauen am Arm zu sehen, gefolgt von einem Interview mit dem dankbaren Opfer, das Sebs mutiges Eingreifen schilderte. Am liebsten hätte Gina den Fernseher ausgeschaltet. Doch sie lauschte wie gebannt dem Beitrag, auch wenn es ihr fast das Herz brach.
    Angeblich wurde Dr. Adriani auf Elba gesehen, wo er gestern medizinische Nothilfe geleistet haben soll, als ein Ferienkomplex eingestürzt war. Morgen wird er vor Gericht erscheinen und gegen den Verdächtigen aus sagen.
    Gina blickte starr auf den Bildschirm. Seb war also nicht nur Arzt, er war auch noch ein äußerst erfolgreicher, berühmter Chirurg, der reiche Prominente behandelte. Und als begehrtem Junggesellen lagen ihm unzählige Frauen zu Füßen: schlanke, weltgewandte, elegante Geschöpfe – das genaue Gegenteil von mir, dachte Gina betroffen. Auch die Linardis, denen die Villa gehörte, waren in dem Bericht erwähnt worden. Seb war nicht etwa ihr Hausmeister, sondern ein Mitglied dieser wohlhabenden Familie!
    „Er hat mich in allem angelogen!“ Gina stand auf, schaltete den Fernseher aus und begann, aufgebracht im Zimmer umherzugehen. „Nicht nur über seinen Beruf, sondern auch über die Welt, aus der er stammt: Ferraris, Armani-Anzüge und Champagner.“
    Sicher hatte er sich insgeheim auch über die naive junge Schottin lustig gemacht, die sich diesem wunderschönen Märchen hingegeben hatte. Gina war zutiefst verletzt und beschämt. Sie hatte das Gefühl, keine Sekunde länger in der Villa bleiben zu können. Wie hatte sie nur ernsthaft glauben können, dass Seb ihre einfache Herkunft, ihre mangelnde Weltgewandtheit und ihre üppigen Kurven anziehend fand? Kein Wunder, dass er ihr den Zugang zu seiner Welt verwehrt hatte – sie passte dort ganz einfach nicht hin.
    „Ich habe Seb nie etwas bedeutet, Nonna Maria“, stellte sie fest, und einen Moment lang schnürte ihr der Schmerz die Kehle zu. Dann sagte Gina tonlos: „Wir haben getan, weshalb wir hergekommen sind. Und dir geht es wieder so gut, dass du reisen kannst. Also werden wir morgen wie geplant nach Hause fahren.“
    „Aber …“
    „Bitte, nonna. Ich kann jetzt einfach nicht mehr hierbleiben.“
    Da Gina die Tränen nicht mehr zurückhalten konnte, ging sie in ihr Zimmer und sank aufs Bett, um sich auszuweinen. Ihr Herz schien in tausend Stücke zersprungen zu sein. Warum nur hatte sie sich von Sebs Charme beeindrucken lassen und an diesen unmöglichen Traum geglaubt? Im Gegensatz zu Matteo und Maria gab es für sie kein Happy End.
    Leise betrat ihre Großmutter das Zimmer, nahm Gina in die Arme und wiegte sie sanft hin und her, wie sie es vor vielen Jahren oft getan hatte.
    „Oh, nonna, wie konnte ich nur so dumm sein?“,schluchzte Gina.
    „Mach dir keine Vorwürfe“, erwiderte die alte Frau und strich ihr tröstend übers Haar. „Seb hätte dir früher die Wahrheit sagen sollen.“
    Gina schniefte. „Hast du gesehen, mit was für Frauen er immer ausgeht? Er könnte sich doch niemals ernsthaft für eine so unscheinbare, gewöhnliche Frau wie mich

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