Julia Sommerliebe 0020
Ihr Lächeln versetzte seinem Herz einen nervösen Stich.
„Lass mich jetzt nicht allein“, flüsterte sie im Spaß. Dennoch lag ein leichtes Zittern in ihrer Stimme. Sie zwinkerte ihm aufmunternd zu, während sie sein Revers glatt strich.
Judd atmete tief durch, bevor er eine Hand auf ihre legte. „Auf keinen Fall. Von jetzt an sind wir für immer miteinander verbunden. In guten wie in schlechten Tagen.“
„Träum weiter!“
Langsam ließ Judd seinen Blick über Abbys Körper wandern. Dann blickte er ihr wieder ins Gesicht und lächelte.
„Das tue ich schon“, raunte er ihr leise zu. Und obwohl es niemand der Umstehenden hatte hören können, stieg Abby die Röte ins Gesicht. Um das zu überspielen, verdrehte sie lachend die Augen und entzog ihm ihre Hand.
„Dabei wird es wohl auch bleiben“, neckte sie und verzog ihre vollen Lippen zu einem Schmollmund. „Und jetzt lass uns bitte endlich anfangen.“
„Na gut. Aber nur, wenn ich dafür eine entsprechende Belohnung bekomme.“
Abby fuhr unmerklich zusammen. Plötzlich waren Bilder in ihrem Kopf, die sie bisher immer von dort verbannt hatte. Judd und sie, nackt ineinander verschlungen. Ihr Herz begann heftig zu pochen, ihr Puls raste.
Hastig lächelte sie Tom zu, den sie bisher gar nicht wahrgenommen hatte.
Von dem Moment an, als Abby Judd in seinem Smoking am Strand hatte stehen sehen, waren alle anderen Personen in den Hintergrund getreten. Nur noch er hatte existiert. Er war der Mann, der dabei war, ihr Leben auf den Kopf zu stellen.
Abby zweifelte nicht mehr daran, dass am Ende dieses Arbeitstages eine Überraschung auf sie wartete. Ihre Freundschaft zu Judd würde ganz neue Impulse erhalten, und ihre Beziehung würde auf einer anderen Ebene fortgeführt werden. Und dann gab es kein Zurück mehr.
„Hallo, Tom. Judd hat mir gesagt, dass du fast so ein toller Fotograf bist wie er.“ Abby grinste. „Stimmt das?“
Tom straffte seine Schultern und streckte ihr seinen erhobenen Daumen entgegen. „Aber klar, Chefin. Übrigens siehst du echt umwerfend aus. Wenn du mal genug von deiner Arbeit auf der anderen Seite der Kamera hast, solltest du ernsthaft darüber nachdenken, Model zu werden.“
„Ist er nicht süß?“ Abby kniff Tom lachend in die Wange. Dabei entging ihr nicht, wie Judd ihr einen missbilligenden Blick zuwarf.
Auch Tom schien es bemerkt zu haben. „Abby, sei vorsichtig. Du brichst dem großen Mann sonst noch das Herz.“
Wieder musste Abby lachen, doch sie verstummte, als sie spürte, wie Judd ihre Hand ergriff und sie leicht drückte. Ein warmer Schauer durchlief ihren Körper. Dann wanderte ihr Blick zu den ineinander verschränkten Fingern.
Es war ein schönes Gefühl, mit Judd Hand in Hand dazustehen. Außerdem bemerkte sie, wie sich ihr Puls allmählich beruhigte.
„Nur für den Fall, dass du mit dem Gedanken spielst, dich aus dem Staub zu machen.“ Judd drückte ihre Hand noch etwas fester. Sein Lächeln ließ Abby den Atem stocken, und in ihrer Magengegend begann es mit einem Mal wieder zu kribbeln.
Wann immer Judd sie so anlächelte, hatte sie das Gefühl, die einzige Frau auf der Welt zu sein. Vor allem die einzige Frau für Judd.
Wenn Abby daran dachte, was sich in der kommenden Nacht abspielen könnte, wunderte es sie nicht weiter, dass sie so durcheinander war. Judd war für sie immer etwas ganz Besonderes gewesen. All die Jahre hatte sie ihn als besten Freund gehabt. Und nun sollte er auch noch ihr Liebhaber werden. Würden sie sich im Schlafzimmer wohl genauso gut verstehen? Die Art, wie ihr Körper in den letzten Tagen schon auf kleinste Berührungen von ihm reagiert hatte, ließ Abby einiges erwarten.
Freunde. Wir sind im Moment nur Freunde. Immer wieder wiederholte Abby diesen Satz in ihren Gedanken. Und das würde sie auch in den nächsten Stunden tun müssen. Die Aufnahmen mussten richtig gut werden, sie mussten ein voller Erfolg werden. Nur dann würde Abby es sich erlauben, sich nach Feierabend ein wenig zu amüsieren.
Trotz ihrer Bedenken freute sie sich natürlich auf das Fotoshooting. Bisher hatte sie noch nie vor der Kamera gestanden, sondern immer nur darauf geachtet, dass sich die Models von ihrer Schokoladenseite präsentierten. Abby wusste, dass das Modeln ein anstrengender Beruf war, und jetzt würde sie es am eigenen Leib erfahren.
Wenn Judd nicht gewesen wäre, hätte sie sich nie dazu überreden lassen. Und sie wäre noch viel aufgeregter gewesen, hätte er jetzt nicht an ihrer
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