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JULIA SOMMERLIEBE Band 21

JULIA SOMMERLIEBE Band 21

Titel: JULIA SOMMERLIEBE Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN NAPIER VIOLET WINSPEAR SARA CRAVEN
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Sicherheit scheitern.“
    „Dieses Mal nicht. Das verspreche ich dir“, sagte Lorenzo entschlossen.
    Gedankenverloren fuhr Lorenzo wenig später zu seiner Wohnung zurück. Er hatte das Obergeschoss eines historischen Palazzo gekauft, dessen Vorbesitzer sich durch seinen luxuriösen Lebensstil ruiniert hatte. Doch sosehr Lorenzo die Eleganz des edlen Domizils inmitten von Rom liebte, war es für ihn doch nicht mehr als eine Zweitwohnung. Sein Herz hing an dem altehrwürdigen Landsitz seiner Familie in der Toskana. Dort war er geboren. Und ursprünglich hatte er vorgehabt, mit seiner Frau im Westflügel des Hauses zu leben. Dieser Teil des Familiensitzes hätte genau die Ungestörtheit geboten, die ein frischgebackenes Ehepaar sich wünschte.
    Er erinnerte sich daran, wie er Marisa ihr neues Heim vor der Hochzeit gezeigt und ihr angeboten hatte, eigene Ideen in die Gestaltung einzubringen. Doch sie hatte nur zögernd gesagt, es sei sehr schön, und ihn dann gebeten, nicht noch weiter in sie zu dringen. Die prachtvollen, geräumigen Schlafzimmer mit der Verbindungstür, die sie nach ihrer Hochzeit bezogen hätten, hatte sie keines Blickes gewürdigt.
    Falls sie Bedenken gehegt hatte, mit ihrem künftigen Schwiegervater unter einem Dach zu leben, so hatte sie sie für sich behalten und geschwiegen. Eigentlich hatte es immer so gewirkt, als hätte sie Guillermo sehr gemocht.
    Um ehrlich zu sein, dachte Lorenzo stirnrunzelnd, hat sie sowieso wenig gesagt, nachdem sie mit leiser Stimme ihr Jawort gegeben hat. Er hätte es bemerken müssen. Doch vermutlich hatte er ihr Unbehagen einfach ignoriert, weil ihm andere Dinge wichtiger waren.
    Schon als Kind war Marisa eher still gewesen. Und als sie älter wurde, hatte sie sich zu einem in sich gekehrten Teenager entwickelt.
    Wehmütig erinnerte er sich, dass sie ihre Schwärmerei für ihn immer zu verbergen versucht hatte – wenn auch nicht besonders geschickt. Er war ihr Held gewesen.
    Seine Mutter hatte Lisa Cornell, Marisas Mutter, als junges Mädchen in der Klosterschule in Rom kennengelernt. Ihre Freundschaft hatte all die Jahre überdauert und trotz der großen Entfernung gehalten.
    Während Maria direkt nach dem Schulabschluss geheiratet hatte und binnen eines Jahres Mutter geworden war, hatte Lisa Karriere als Journalistin gemacht, ehe sie sich in den berühmten Dokumentarfilmer Alec Brendon verliebt hatte.
    Als schließlich ihre Tochter zur Welt gekommen war, hatte festgestanden, dass nur Maria die Patentante werden konnte. Und Maria hatte sich über diesen Vertrauensbeweis gefreut. Marisa trug den Namen ihrer Mutter und ihrer Patentante – Maria Lisa.
    Lorenzo wusste, dass seine Eltern sich verzweifelt noch mehr Kinder gewünscht hatten, doch er war der einzige Sohn geblieben. Und so hatte Marisa im Herzen seiner Mutter den Platz der sehnlichst erwarteten Tochter eingenommen.
    Wann die Mütter den Plan gefasst hatten, ihre Kinder sollten später einmal heiraten, wusste Lorenzo nicht. Er selbst jedoch hatte dieses Versprechen schon als Heranwachsender als Belastung empfunden.
    Und das war einer der Gründe dafür gewesen, dass er begonnen hatte, Marisa zu necken. La cicogna – Storch – hatte er sie genannt und damit auf ihre langen Beine und ihre spitze Nase angespielt, bis seine Mutter ihn mit ungewohnter Schärfe zurechtgewiesen hatte.
    Im Laufe der Jahre hatte er die Vereinbarung zwischen seiner Mutter und Lisa Brendon so gut es ging verdrängt. Doch als Marisas Eltern vor sechs Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen waren, hatte das Heiratsversprechen plötzlich wieder im Raum gestanden.
    Nach dem Tod ihrer Eltern hatte sich herausgestellt, dass Marisa vollkommen mittellos war. Jahrelang hatten die Brendons weit über ihre Verhältnisse gelebt, und Alec hatte darüber hinaus versäumt, seine Lebensversicherung zu verlängern.
    Maria hatte das damals vierzehnjährige Mädchen sofort in der Familie aufnehmen wollen, doch zum ersten Mal hatte sich Guillermo einem ihrer Wünsche widersetzt. Falls Lorenzo und Marisa tatsächlich heiraten sollten, so sein Argument, sei es besser, sie bleibe auf Kosten der Santangelis weiterhin in London. Denn ansonsten, hatte Guillermo erklärt, könne es passieren, dass Lorenzo in Marisa die kleine Schwester sähe – und nicht die zukünftige Braut.
    Maria hatte seine Entscheidung widerstrebend akzeptiert. Und nachdem Marisa nach England zurückgekehrt war, hatte Lorenzo sein unbeschwertes Junggesellenleben fortgeführt,

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