Julia Sommerliebe Band 22
schon sehen.“ Sie lächelte strahlend und hob ihre Schuhe auf. „Ich werde heute einfach früh ins Bett gehen, damit ich morgen eher aufstehen kann, um eine Junonia-Muschel zu suchen.“
Jason nickte und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Die Luft zwischen ihnen knisterte immer noch wegen des Kusses. Lucinda wollte Informationen über Gaines – aber nicht auf diese Weise. McCormicks Nähe fühlte sich einfach viel zu intensiv an für ihren Geschmack. „Gute Nacht.“
„Gute Nacht“, antwortete er. „Und viel Glück bei der Suche.“
„Danke“, murmelte sie und spürte so etwas wie Schuldbewusstsein in sich aufsteigen. Damit durfte sie gar nicht erst anfangen – sonst stand ihre hundertprozentige Erfolgsrate auf dem Spiel.
Lucinda drehte sich um und ging den Pfad zum Restaurant zurück. Was zum Teufel war da eigentlich gerade eben passiert? Als sie die voll besetzte Terrasse betrat, drehte sie sich noch einmal um und stellte fest, dass McCormick ihr hinterhersah. Er hob die Hand und winkte ihr flüchtig zu. Dann drehte er sich um und verschwand in Richtung seines Hauses.
Lucinda rannte zu ihrem SUV und war in Windeseile zurück in ihrem Apartment. Fernglas und Kamera lagen schon bereit, als McCormick zu Hause ankam. Dem Himmel sei Dank für die moderne Architektur und ihr minimalistisches Dekor – jede Menge Panoramafenster und keine Vorhänge, die das Innere des Hauses vor neugierigen Blicken verbargen.
Sie sah zu, wie Jason ein Zimmer nach dem anderen betrat und dabei das Licht anknipste. Er hatte ein Bier in der Hand, sein Handy am Ohr und wirkte irgendwie unruhig.
Lucinda biss sich auf die Unterlippe. Sprach er etwa gerade mit Michael Gaines? Hatte er vielleicht doch Verdacht geschöpft?
Sie beobachtete, wie er das Handy hinlegte und sich mit der Hand durchs Haar fuhr. Mit wem oder über was auch immer er gesprochen hatte – irgendetwas hatte ihn aufgewühlt. Jason ging ins Schlafzimmer, schaltete ein Baseballspiel auf dem Großbildschirmfernseher ein und begann damit, sich auszuziehen.
Lucindas Herz, das sich von dem Sprint aufs Zimmer noch immer nicht ganz erholt hatte, schlug wieder schneller. Sie schluckte hart, konnte den Blick jedoch nicht von McCormick lösen, auch wenn er ganz offensichtlich allein war und keine Gesellschaft erwartete.
Ihn jetzt weiter zu beobachten brachte ihr keine neuen Informationen. Es war reines Privatvergnügen.
Quälend langsam knöpfte McCormick sich das Hemd auf, warf es auf den Fußboden und offenbarte denselben muskulösen Oberkörper, den Lucinda schon am Strand gesehen hatte. Dann öffnete er den Reißverschluss seiner Jeans und zog sie aus.
Lucindas Puls hämmerte vor Erregung. Sein weißer Slip zeigte mehr nackte Haut und Muskeln als seine Badehose. Der Kerl hatte einen echten Waschbrettbauch, einen knackigen Po und gut entwickelte Oberschenkel – vermutlich fuhr er in seiner Freizeit Fahrrad. Mit großen Schritten durchquerte er das Schlafzimmer, legte sich auf den Fußboden und machte eine Anzahl rascher Liegestütze.
Offensichtlich musste er irgendeine Art Frustration loswerden. Beim Anblick des Muskelspiels unter seiner schweißglänzenden Haut spürte Lucinda, wie ihr die Hitze zwischen die Beine schoss. McCormicks kurzer Kuss vorhin war so intensiv gewesen, dass er ein sehr leidenschaftlicher Mann sein musste. Bestimmt war er im Bett alles andere als eine Enttäuschung. Was, wenn es nicht bei dem Kuss geblieben wäre?
Während in Lucindas Kopf ganz wie von selbst eine Vision von Sex mit Jason McCormick auftauchte, stand McCormick wieder auf, zog sich den Slip aus, warf ihn zu dem Kleiderhaufen auf dem Fußboden und richtete sich zu seiner vollen Größe auf.
Lucindas Mund war bei seinem Anblick schlagartig wie ausgedörrt. Sie hatte schon viele nackte Männer gesehen, aber Jason McCormick übertraf sie alle. Mit kribbelnden Oberschenkeln spürte sie, wie sie nicht nur heiß, sondern auch feucht wurde. Zu ihrem Schrecken wurde ihr bewusst, dass sie diesen Mann begehrte. Sie wollte seinen langen schlanken Körper auf sich spüren und die Fersen in die Matratze und die Fingernägel in seinen Schultern vergraben.
Geschockt über ihre heftige körperliche Reaktion, stieß sie einen lauten Fluch aus und warf das Fernglas aufs Bett. Kein Mann hatte sie bisher aus der Fassung bringen können, und diesem hier würde das auch nicht gelingen. Sie musste schließlich einen Job erledigen, und der bestand darin, Informationen aus McCormick
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