Julia Sommerliebe Band 22
sie sich nur schwer darauf konzentrieren konnte. Ständig wanderten ihre Gedanken zu dem erotischen Intermezzo während der Radtour zurück.
Die intensive körperliche Anziehungskraft zwischen ihr und Jason war ein Faktor, den sie nicht eingeplant hatte. Wie weit hätte sie es wohl noch kommen lassen? Bis zum Auftauchen der anderen hatte sie ihn jedenfalls willenlos gewähren lassen.
Mit dieser verstörenden Erkenntnis verließ sie die Bibliothek und kaufte sich unterwegs etwas zu essen. Als sie in ihr Apartment zurückkehrte, rief sie Eugenia an, um sie auf dem Laufenden zu halten.
„Noch nichts von McCormick über Michaels Aufenthaltsort, aber ich glaube, ich bin nah dran. Hoffentlich habe ich morgen Neuigkeiten für Sie.“
„Das wäre gut“, antwortete Eugenia. „Ich bin nämlich bereit.“
Lucinda runzelte die Stirn. Bereit wofür? „Eugenia, Sie haben mir versprochen, Michael nichts anzutun, wenn ich ihn aufgespürt habe.“
„Ich weiß“, antwortete Eugenia hastig. „Ich wollte damit nur sagen, dass ich bereit dafür bin, dass es endlich vorbei ist.“
„Und das wird schon bald der Fall sein“, erklärte Lucinda, nahm ihr Fernglas und richtete es auf Jason. Er saß gerade in der Badewanne auf dem Balkon vor seinem Schlafzimmer. Vielen Dank auch!
„Versprochen?“, fragte Eugenia.
„Meine Erfolgsrate liegt bei hundert Prozent“, erinnerte Lucinda sie geistesabwesend. „Ich rufe Sie morgen wieder an.“
Sie unterbrach die Verbindung und stellte ihr Fernglas schärfer. Jason saß bis zur Brust im Wasser, den Kopf zurückgelehnt. Sie konnte keine Kleidung unter der Wasseroberfläche erkennen und fragte sich verstört, ob er etwa nackt war. Ihr Verdacht bestätigte sich, als er plötzlich aufstand, um aus der Wanne zu steigen. Er schlang sich ein Handtuch um die Hüften, legte es jedoch wieder ab, als er das Schlafzimmer betrat und die Schiebetür schloss.
Wie hypnotisiert beobachtete Lucinda, wie er sich auf das große Bett legte. Er trank ein Bier, sah diesmal jedoch nicht fern. Sie stellte sich vor, wie er gerade Musik hörte, irgendein sinnliches Jazzstück vielleicht, und dabei seinen Gedanken nachhing. Plötzlich stutzte sie. Kein Zweifel, seine Männlichkeit richtete sich auf.
Mit wild klopfendem Herzen ließ Lucinda abrupt das Fernglas sinken. Das hier ging meilenweit über die Grenzen ihres Jobs hinaus! Es wurde viel zu privat. Benommen legte sie sich die Hand auf die Stirn und kehrte dem Fenster den Rücken zu. Noch nie zuvor hatte sie ein Problem damit gehabt, sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren.
Warum gerade jetzt?
Weil sie noch nie jemandem wie Jason McCormick begegnet war – einem Mann, der ihr Hirn zu überspringen schien und direkt ihren Körper ansprach.
Sie konnte nicht leugnen, dass der Kerl mit einem bloßen Blick Reaktionen in ihr auslöste, die andere Männer noch nicht einmal mit beiden Händen, Füßen … und diversen Hilfsmitteln vollbracht hatten. Stöhnend schloss sie die Augen und erlag schließlich der Verlockung herauszufinden, was da gerade deutlich sichtbar vor ihren Augen in Jasons Schlafzimmer vor sich ging.
Schließlich musste ja niemand davon erfahren.
Sie drehte sich wieder um und hob das Fernglas an die Augen. Seufzend öffnete sie die Lippen, als sie Jason vor die Linse bekam, der die Hand an dem Körperteil hatte, den sie am liebsten in sich gespürt hätte.
Lucinda ließ ihre eigene Hand in ihre Hose und unter ihren Slip gleiten und presste die Finger an ihre empfindsamste Stelle. Dabei stellte sie sich vor, dass es seine Hand war, die sie berührte, und dass er sie dafür vorbereitete, in sie einzudringen.
Keuchend passte sie ihre Bewegungen dem Rhythmus seiner Hand an und versuchte an seinem Gesichtsausdruck abzulesen, wann er kurz vorm Höhepunkt stand. Tief in ihrem Innern spürte sie, wie sich ein Orgasmus ankündigte. Sie verstärkte den Druck ihrer Hand, während die Wellen ihrer Lust höher und höher schlugen, und murmelte bei der letzten Welle intensivster Wollust stöhnend seinen Namen.
Beinahe hätte sie das Fernglas fallen gelassen, brachte es jedoch irgendwie fertig, es irgendwie auf Jason gerichtet zu halten. Sie beobachtete, wie er sich zuckend aufbäumte.
Ihr und sein Körper entspannten sich gleichzeitig, während die Lust langsam abebbte. Lucinda beobachtete, wie Jason schließlich aufstand und aus ihrem Gesichtsfeld verschwand – zweifellos ging er unter die Dusche.
Entsetzt über ihr eigenes Verhalten ließ
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