Julia Sommerliebe Band 22
und liebkoste ihre Brüste, während er fester und fester zustieß, bis das Bett bebte. Diesmal war Lucindas Höhepunkt sogar noch tiefer und befriedigender. Mit einem langgezogenen Stöhnen erreichte sie den Gipfel. Jason kam im gleichen Moment und presste sie erschauernd an sich.
Als Jason das nächste Mal aufwachte, lag Lucy an seinen Rücken geschmiegt. Sein Kopf schwirrte von der Leidenschaft, die sie in ihm entfacht hatte. Noch nie hatte er mit einer Frau geschlafen, mit der er sich sexuell so sehr eins fühlte. Und obwohl er gerade erst zweimal kurz hintereinander mit ihr geschlafen hatte, brauchte er sie nur anzusehen, um sie sofort wieder zu begehren.
Jason setzte sich auf die Bettkante und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. In diesem Augenblick wurde ihm bewusst, dass seine Beziehung zu Ginger endgültig vorbei war. Ein Teil von ihm trauerte über ihren Verlust, doch ein anderer Teil sagte sich, dass hier offensichtlich das Schicksal seine Hand im Spiel hatte. Es musste doch etwas zu bedeuten haben, dass Lucy einfach so in sein Leben getreten war und sie so perfekt harmonierten, oder?
Der einzige Nachteil war nur, dass seine Begierde nach ihr ihn womöglich noch vorzeitig ins Grab bringen würde.
Plötzlich bewegte sich die Matratze. Jason spürte Lucys warme Brüste an seinem Rücken, während sie von hinten ihre nicht minder warmen Finger um seine schwellende Männlichkeit legte. Stöhnend kletterte er zurück ins Bett.
Der nächste Morgen begann klar und sonnig. Trotz des Schlafmangels war Lucinda hellwach, als sie das Gesicht des schlafenden Jason McCormicks betrachtete und mit der plötzlichen Erkenntnis kämpfte, dass sie drauf und dran war, sich in ihn zu verlieben, eine Riesendummheit, die die Dinge nur unnötig verkomplizieren würde.
Diesen Fall, ihren Job – und ihr ganzes Leben.
Sie musste auf der Stelle abreisen. Da Jason weder ihren wirklichen Namen noch ihre Adresse oder Telefonnummer kannte, würde er sie nie ausfindig machen können. Und vielleicht wollte er das ja auch gar nicht.
Es gelang Lucinda, unbemerkt aus dem Bett zu schlüpfen und sich ins Hauswirtschaftszimmer zu schleichen. Zwischen ihren Liebesspielen war Jason nämlich in die Küche gegangen, um ihnen etwas zu essen zu holen, und hatte bei dieser Gelegenheit Lucindas nasse Kleidungsstücke in den Trockner geworfen. Hastig zog sie sich an, stahl sich so leise wie möglich durch die Hintertür nach draußen und stieg die Stufen zum Strand hinunter.
Die Sonne strahlte von einem blauen Himmel, der aussah wie reingewaschen. Während der stürmischen Nacht hatte die Flut Haufen von Seegras und anderes Treibgut am Strand zurückgelassen. Ganze Scharen von Muschelsuchern waren bereits unterwegs, einige davon in T-Shirts mit dem Logo des örtlichen Muschelclubs.
Die überwältigende Schönheit des Meers traf Lucinda mit voller Wucht. Sie blieb einen Moment stehen, um tief die reine Luft einzuatmen. Sie hatte das Gefühl, noch nie einen so herrlichen Morgen erlebt zu haben. Oder nahm sie die Schönheit um sich herum wegen ihres emotionalen Zustands nur intensiver wahr als sonst?
„Du willst doch wohl nicht gehen, ohne dich von mir zu verabschieden, oder?“
Lucinda drehte sich um und sah Jason in Shorts und T-Shirt vor sich stehen. Sein Haar war noch immer vom Schlaf zerzaust.
„Nein, nein“, antwortete sie hastig, um ihr Schuldbewusstsein zu verbergen. „Ich war nur … ich wollte nach der Junonia Ausschau halten, auch wenn ich allmählich befürchte, dass es hoffnungslos ist.“
„Ich begleite dich“, schlug Jason ihr vor. Sie konnte dieses Angebot schlecht ausschlagen, vor allem wenn sie daran dachte, wie ekstatisch sie vorhin noch seinen Namen geschrien hatte.
Flüchtig musterte sie den Sand und tat so, als suche sie nach der Muschel, aber ihr Hirn war durch Jasons plötzliches Auftauchen wie benebelt. Außerdem steckte ihr noch immer die Erkenntnis von vorhin in den Knochen.
„Ich habe die letzte Nacht sehr genossen“, sagte er schließlich.
„Ich auch.“ Die Tatsache, dass sie schon bald abreisen und ihn nie wiedersehen würde, war schlimm genug, aber seine Freundlichkeit gab ihr fast den Rest. „Dein Haus ist einfach klasse.“
„Danke.“ Er lächelte. „Sag mal, wie wär’s, wenn wir heute zusammen ins Naturschutzgebiet fahren? Natürlich nur, wenn es dich interessiert.“
Lucinda blieb stehen und stieß unschlüssig die Spitze ihres Tennisschuhs in den Sand. Was war besser? Ihn jetzt schon
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