Julia Sommerliebe Band 22
so emotional und erregt. Sie erkannte sich selbst nicht wieder.
Doch auch Romano war am Rande seiner Selbstbeherrschung. Als sie seinen Körper betrachtete, war seine Erregung durch den Stoff der schwarzen Badehose deutlich sichtbar.
„Du fühlst es auch“, sagte er heiser. „Ich spüre doch, dass du mich genauso begehrst, Caroline.“ Besitzergreifend umfasste er eine Brust und streichelte sie aufreizend. Caroline stöhnte auf und bog sich ihm entgegen.
Sie brachte kaum ein Wort hervor. „Ich weiß selbst nicht …“ Es war, als versinke sie in ihren Gefühlen, in ihrer Lust. „Für dich mag das zu deinen Freizeitbeschäftigungen gehören. Aber für mich dagegen ist es vollkommen neu.“
Als ihre Worte in sein Bewusstsein drangen, schwieg er einen Moment. Irritiert setzte er sich auf und zog sie auf seinen Schoß, sodass sie geborgen an seiner starken Brust ruhte. Nur der dünne Stoff ihrer Badekleidung trennte sie noch voneinander.
Caroline zitterte erregt. Es war so verlockend weiterzumachen, und doch hatte sie auch Angst.
„Willst du damit sagen, was ich aus deinen Worten heraushöre, Caroline?“, fragte er. „Dass du noch Jungfrau bist?“
Abrupt zerbrach der Zauber.
Steif versuchte sie, sich aus seiner Umarmung zu winden, Romano jedoch hielt sie fest, bis sie schließlich aufgab. „Caroline“, lachte er. „Wenn du dich nicht hier und jetzt in die Freuden der Liebe einführen lassen willst, dann solltest du aufhören, dich so an mir zu reiben. Das ist außerordentlich erregend.“
Sie erstarrte. Ihr Herz schlug wild. Vorsichtig gab Romano sie frei und rückte von ihr ab. Dann half er ihr, die Träger des Badeanzugs wieder in Ordnung zu bringen. Carolines Wangen waren feuerrot.
„Wie kommst du darauf?“, brachte sie mühsam hervor. Sie fühlte sich, als sei sie gerade einem Tornado entkommen. Benommen rang sie um ihr inneres Gleichgewicht. „In England hatte ich viele Beziehungen. Ich meinte damit lediglich, dass ich mich normalerweise nicht so schnell mit einem Mann einlasse.“
„Verstehe.“ Romano bemühte sich um den erforderlichen Ernst. „Das wäre auch naheliegender, nicht wahr? Eine junge Dame aus einer Weltstadt wie London, beruflich erfolgreich und ungemein attraktiv, würde sicher nicht mit vierundzwanzig noch Jungfrau sein. Das wäre ja fast so unwahrscheinlich wie Mathildes Geschichte von Ghar Hasan, oder?“
„Genau.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust und wünschte, sie könnte dieser unangenehmen Situation entfliehen. Noch nie hatte sie sich jemals so gedemütigt gefühlt. Es war einfach unter ihrer Würde.
„Jetzt brauche ich eine Abkühlung. Ich gehe schwimmen“, erklärte Romano grinsend. Er sprang auf und sah Caroline erwartungsvoll an. Schmetterlinge tanzten in ihrem Bauch, als er ihr die Hand entgegenstreckte. „Du bestimmt auch.“
„Ja.“ Wie benommen folgte sie ihm zur Leiter an der Heckseite der Jacht. Mit einem vollendeten Hechtsprung sprang Romano ins kristallklare Meer. Kaum tauchte er auf, kraulte er mit kräftigen Zügen in Richtung Küste.
Caroline dagegen fühlte sich nicht zu sportlichen Hochleistungen fähig. Ihre Knie waren ganz weich. Langsam ließ sie sich ins kühle Wasser gleiten.
Brauchte sie wirklich eine Abkühlung? Eigentlich wusste sie gar nicht mehr so genau, was sie eigentlich brauchte. Ihr inneres Gleichgewicht war von Grund auf erschüttert.
7. KAPITEL
„Um nach draußen zu telefonieren, musst du eine Null vorwählen“, erklärte Romano.
Caroline zuckte zusammen. Sie legte den Hörer beiseite, den sie gedankenverloren angestarrt hatte. „Ich war in Gedanken meilenweit weg.“
„Das habe ich bemerkt.“
In dem winzigen, pflanzenlosen und ausnehmend kahlen Büro wirkte Romano übergroß. Wieder wurde Caroline seine stattliche Erscheinung bewusst. Er kam gerade von einer Tour mit einem Kunden auf einer der Jachten. Caroline konnte die Seeluft riechen, die noch an seiner legeren Kleidung haftete. Lässig an die Kante ihres Schreibtisches gelehnt, streckte er die gebräunten Beine aus. Ganz gleich, wie kühl er sie musterte, mit einem einzigen Blick steckte er ihr Innerstes in Brand. Und sie konnte nichts dagegen tun.
„Kannst du in diesem Abstellkämmerchen überhaupt arbeiten?“ Entsetzt sah er sich in dem tristen Büro um. Es bot einen recht öden Ausblick auf den Parkplatz. Niemand anders als Stephanie hatte ihr diesen Raum zugeteilt, daher hatte es Caroline auch nicht verwundert. Doch sie brauchte nicht
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