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Julia Sommerliebe Band 24

Julia Sommerliebe Band 24

Titel: Julia Sommerliebe Band 24 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan , Chantelle Shaw , Fiona McArthur
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dafür ersichtlich war.
    Endlich erreichten sie Ubud. Auf der Hauptstraße drängten sich zahllose Touristengeschäfte und Restaurants. Wenig später passierten sie einen steinernen Palast. Einige Frauen in gelben Gewändern schritten langsam die Stufen hinauf. Auf ihren Köpfen balancierten sie verschiedene Opfergaben. Bonnie fiel auf, dass sie sich auf einem Hügel befanden, der von dichtem Regenwald umgeben war. Ubud lag mitten im Dschungel. Der Ort besaß eine ganz andere Atmosphäre als die Strandorte, die sie bis jetzt zu Gesicht bekommen hatte.
    Sie versuchte, sich auf die neuen Eindrücke und die farbenprächtige Umgebung zu konzentrieren, aber Harry zog ihre Aufmerksamkeit auf sich wie ein Magnet.
    Aus den Augenwinkeln betrachtete sie seine sonnengebräunten Hände am Lenkrad. Seit sie Ubud erreicht hatten, wirkte er wieder deutlich entspannter.
    Unwillkürlich tastete sie nach dem silbernen Anhänger. Sie fragte sich, was ihn zu diesem Geschenk bewogen hatte, und ob er es am Ende schon bereute. Besser sie fragte nicht nach.
    Sie fuhren wieder ein Stück bergab und über eine steinerne Brücke. Mit der nächsten Kurve ließen sie die hektische Betriebsamkeit der Hauptstraße hinter sich und befanden sich abermals inmitten von sattgrünen Reisfeldern.
    Harry bog auf eine holprige Nebenstraße ein. Unvermittelt wandte er sich ihr zu und schenkte ihr sein berühmtes Leuchtturm-Lächeln. Er schien seine Stimmungen an- und ausknipsen zu können wie andere das Licht.
    Sicher war es nicht mehr weit bis zu seinem Haus. Einmal mehr wurde Bonnie bewusst, dass sie mit einem fast Fremden unterwegs war und niemand, nicht einmal sie selbst, wusste, wo genau sie sich befand. Trotzdem vertraute sie Harry. Er würde nichts ohne ihr Einverständnis tun.
    Sie fragte sich, ob noch andere Menschen im Haus wären. Ging es ihm wirklich nur um ein gemütliches Abendessen, oder erhoffte er sich mehr? Wahrscheinlich war sie einfach nur paranoid.
    Jedenfalls hoffte Bonnie, dass er nichts von ihren wirren Gedanken mitbekam, und war froh, ihre Augen hinter einer großen Sonnenbrille verbergen zu können.
    Einige Feldarbeiter winkten Harry zu, und er winkte zurück. Von Anfang an waren Bonnie seine Hände aufgefallen. Sie strahlten eine Sinnlichkeit aus, die sie schwindeln ließ. Mach dich nicht lächerlich, rief sie sich zur Ordnung.
    Am Ende der Straße hielten sie vor einem weißen Haus mit zahlreichen Giebeln und einer umlaufenden Veranda. Das letzte Stück mussten sie zu Fuß gehen. In einem kleinen Teich am Rande der Felder schwammen mehrere Enten.
    Harry öffnete ihr das Gartentor, und es war, als beträte sie eine andere Welt. Ein riesiger, einladend wirkender Garten öffnete sich vor ihr, begrenzt von dichten Hecken. Sorgfältig angelegte Blumenbeete, Brunnen und sogar kleine Wasserfälle durchzogen den üppigen Rasen. In einigen Abständen waren kleine Altäre errichtet, bestückt mit Räucherstäbchen und Wachsblumen. Es war ein Bild tiefsten Friedens, und Bonnie schloss für einen Moment die Augen, um die Ruhe in sich aufzunehmen.
    Harry verspürte seinerseits eine tiefe Erleichterung. Es war doch richtig gewesen, sie hierher einzuladen. Nach diesem Abend würde sie verstehen, was ihn an diesen Ort fesselte. „Komm, ich zeige dir das Haus.“
    Steinerne Löwen bewachten die Stufen, die zu der gefliesten Veranda hinaufführten. Von dort eröffnete sich ein grandioser Blick auf das Tal, in dem sich Regenwald und Reisfelder abwechselten. Wie ein silbernes Band schlängelte sich ein Fluss durch das Panorama.
    Bonnie trat ans Geländer und ließ die Aussicht auf sich wirken. Es war, als ließe Harry sie ein Stück weit in seine Seele blicken, indem er sie an diesen verwunschenen Ort geführt hatte.
    Ein älterer Balinese mit einem freundlichen Gesicht erschien auf der Veranda und streckte ihr in einer Geste des Willkommens beide Hände entgegen. Harry stellte die beiden einander vor. „Ketut, das ist Bonnie. Sie ist Hebamme und fliegt morgen zurück nach Darwin.“
    Ketut neigte den Kopf und lächelte. „Willkommen, Miss Bonnie. Es ist mir eine Ehre. Bitte setzen Sie sich. Ich werde Ihnen etwas Tee bringen.“
    Also waren sie doch nicht ganz alleine. Bonnie unterdrückte ein Gefühl des Bedauerns. Harry hatte ja erwähnt, dass ein Ehepaar auf dem Grundstück lebte.
    „Hallo, Ketut.“ Vorsichtig nahm sie in einem weich gepolsterten Rohrsessel Platz. „Ein Tee wäre wunderbar, vielen Dank.“
    Ketut war bereits unterwegs.

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